„Langzeitprojekt Integration braucht Visionen“

„Caritas-Dienste in der Flüchtlingsarbeit“ unterstützen im Landkreis Göppingen seit 2014 gutes Zusammenleben zwischen Geflüchteten und Einheimischen

Fünf Jahre „Wir schaffen das“ der Bundeskanzlerin: Aus Sicht der Caritas Göppingen ist in dieser Zeit viel ins Rollen gekommen und viele maßgebliche Schritte zur Integration sind vollzogen worden. 85 Prozent der Geflüchteten haben an Sprachprogrammen teilgenommen und jeder zweite hat eine feste Anstellung gefunden. „Integration ist ein sehr langer Prozess. Wir müssen dieses Langzeitprojekt weiterhin positiv und aktiv gestalten mit der Vision, dass die zugewanderten Menschen Teil und auch Stütze unserer Gesellschaft sein werden“, so Sabine Stövhase, Leiterin des Caritas Zentrum Göppingen. Die Caritas betont, dass das Engagement zur Integration auch in den Kommunen weiterhin nicht nachlassen darf. „Aber es zeigt sich auch immer wieder: Wir brauchen einen Austausch auf Augenhöhe zwischen den Zugewanderten und der hiesigen Bevölkerung. Nur im gegenseitigen Kennenlernen können wir Vorurteile ausräumen und die Unterschiede in den Kulturen verstehen“, betont Sabine Stövhase. Die Kommunen hätten hier in den vergangenen fünf Jahren einen wertvollen Beitrag geleistet, indem sie Plattformen und Austausch vor Ort gefördert hätten. „Dieses Engagement darf jetzt und auch in Zukunft nicht nachlassen.“

Gerade der Wohnraum ist aus Sicht der Caritas ein so wichtiger Eckpfeiler für eine gelingende Integration, den die Kommunen maßgeblich mitgestaltet haben und der auch in Zukunft in deren Hände liegt. „In der Ausgestaltung des Wohnraums drückt sich aus, inwiefern sich die Kommunen die Integration der Geflüchteten zur Aufgabe machen‘“, erklärt Sabine Stövhase. „Um Teil unserer Gesellschaft zu werden, dürfen die Geflüchteten nicht isoliert am Rande der Stadt wohnen.“ Zudem bedürfe es eines adequaten Zuschnitts des Wohnraums, der es beispielsweise Kindern auch ermögliche, für die Schule lernen zu können. Für die Caritas braucht es daher in den Kommunen integationsfreundliche Konzepte, etwa in Form eines Quartiersmanagements. Dieses sollte Begegnung ermöglichen und ein Zusammenleben fördern.

Auch die Caritas Göppingen hat seit dem Wort der Kanzlerin viel beigetragen, damit in den Städten und Gemeinden ein Klima entsteht, das geflüchtete Menschen hier heimisch werden lässt. Seit 2014 engagiert sich in Göppingen Petra Krieg als hauptamtliche Mitarbeitende in den „Caritasdiensten in der Flüchtlingsarbeit“ (kurz: CaDiFa) in der Ehrenamtsbegleitung für die Integration von geflüchteten Menschen. Sie koordiniert die Projekte und unterstützt die Ehrenamtlichen, die in diesem Bereich tätig sind. Diese ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nahmen und nehmen Neuankömmlinge in Empfang und begleiten sie dann über Jahre, sei es bei Antragstellungen, beim Deutsch lernen, beim Finden einer Wohnung oder eines Jobs oder beim Kontakteknüpfen.

Als ganz neues Angebot hat sie ein Angebot der digitalen Lernbegleitung initiiert, bei dem Ehrenamtliche auch Kinder mit Fluchterfahrung beim Lernen unterstützen. Für 2020 war im Landkreis außerdem zusammen mit vielen Kooperationspartnern auch das große Integrationsprojekt Meine.Deine.Unsere Heimat!? geplant, das wegen der Corona-Pandemie nun erst 2021 durchgeführt werden kann.

CaDiFa wird durch Mittel aus dem Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt. Kommunale und kirchliche Mittel machen in gegenseitiger Ergänzung so etwas möglich, was eine Seite allein nicht schaffen würde. Das übergeordnete Ziel ist, ein gutes Zusammenleben zwischen Menschen nach der Flucht und Einheimischen zu ermöglichen. Bei CaDiFa stehen die Begleitung, Vernetzung und Qualifizierung ehrenamtlicher Initiativen für Geflüchtete in den kirchlichen und kommunalen Gemeinden im Mittelpunkt. CaDiFA stößt zudem partizipative Angebote für Geflüchtete an. Dabei kommen insbesondere Methoden der Sozialraumorientierung und des Empowerments zum Einsatz.

 

PM Caritas Region Fils-Neckar-Alb

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