Über 600 Auszubildende starten jetzt im Kreis Göppingen in einem der IHK-Bezirkskammer Göppingen zugehörigen Unternehmen in ihre Berufsausbildung. Die abgeschlossenen Ausbildungsverträge haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 200 Verträge und damit deutlich abgenommen. Auch in der Region Stuttgart ist die Entwicklung bei rund 7.531 neuen Azubis mit einem Minus von insgesamt 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig.
„Diese Zahlen sind für uns überhaupt nicht erfreulich und wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge“, betont Wolf Martin, der Präsident der IHK-Bezirkskammer in Göppingen anlässlich des Starts in das neue Ausbildungsjahr. Durch die Coronakrise seien auch im Kreis Göppingen zahlreiche Unternehmen gezwungen, ihr Ausbildungsengagement zu reduzieren oder sogar ganz aufzugeben. Die IHK-Bezirkskammer hat aufgrund der aktuellen Lage mit einem Rückgang der neuen Ausbildungsverträge gerechnet. Mehr als ein Drittel der Ausbildungsbetriebe im Kreis Göppingen hatte bereits im Juni bei einer IHK-Umfrage angekündigt, gar nicht mehr oder weniger auszubilden als im Vorjahr. Vor allem die Gastronomie, der Handel sowie kleinere Industriebetriebe sehen sich derzeit nicht in der Lage, in die Ausbildung zu investieren. „Für viele ist das Risiko im Moment einfach zu groß“, meint Martin. Sorge bereitet auch der Umstand, dass viele Bewerber trotz vorhandener Angebote stark verunsichert seien und sich deswegen nicht für eine duale Ausbildung entscheiden. „Wir rechnen dennoch fest mit weiteren Vertragsabschlüssen, nachdem wir in den letzten Wochen noch hunderte Verträge aus der gesamten Region zugesandt bekommen haben“, zeigt sich Göppingens IHK-Teamkoordinator Burghard Rolf optimistisch. Sein Team sitzt als zentrale Eintragungsstelle von Ausbildungsverhältnissen für die Region Stuttgart in der IHK-Bezirkskammer Göppingen und bekommt weiterhin täglich neue Ausbildungsverträge. Diese werden zunächst rechtlich intensiv geprüft und später als Voraussetzung für den Start der Berufsausbildung in ein besonderes Verzeichnis eingetragen. „Gerade in der jetzigen Situation ist die Unterstützung durch die IHK sowohl für unsere Mitgliedsbetriebe als auch für die Bewerber wichtig“, sagt IHK-Bezirkskammerpräsident Martin. Interessierte, die derzeit noch eine Lehrstelle im Kreis Göppingen suchen, haben auch nach dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres gute Chancen, mit einer geeigneten Lehrstelle ihre Berufsausbildung zu beginnen. So bietet die IHK auch den neuen Service „gemeinsam (weiter) ausbilden“ an, um zum Beispiel Auszubildende aus insolventen Betrieben in der Region in andere Ausbildungsbetriebe zu vermitteln. In der IHK-Lehrstellenbörse (www.ihk-lehrstellenboerse.de) können Ausbildungssuchende noch nach freien Lehrstellen für dieses Jahr suchen. Dort sind in der Region aktuell rund 360 Ausbildungsplätze als unbesetzt verzeichnet, darunter einige auch im Kreis Göppingen. Martin appelliert gleichzeitig an die Unternehmen, an der Ausbildung als Nachwuchsschmiede festzuhalten.
Info: Bei der IHK-Bezirkskammer Göppingen können persönliche Beratungsgespräche im Rahmen der IHK-Bewerbervermittlung „Azubi gesucht“ unter azubigesucht.gp@stuttgart.ihk.de vereinbart werden. Ausbildungsbetriebe, die noch im Herbst Azubis aufnehmen wollen, dürfen ihre freien Ausbildungsstellen ebenfalls an das IHK-Team „Azubi gesucht“ melden. „Durch das Matching unserer IHK-Bewerbervermittlung können wir Angebot und Nachfrage auch jetzt noch zusammenbringen“, so die IHK-Ausbildungsberaterin Karin Barthel aus Göppingen.
PM IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen