Der BUND-Wanderweg Wildkatzen – Walderlebnis bietet faszinierende Einblicke in das Leben der Wildkatze. Geführte Tour am 20. September
Nicht immer muss es eine weit entfernte Urlaubsreise sein. Gerade nicht in diesen Zeiten. Der BUND Baden-Württemberg gibt Daheimgebliebenen die Möglichkeit, in den Sommerferien der Wildkatze und ihrem Lebensraum auf die Spur zu kommen. Gerade jetzt in den heißen Sommer-Monaten lohnt sich ein Ausflug in den kühlenden Wald zum Wanderweg Wildkatzen – Walderlebnis bei Bad Herrenalb im Landkreis Calw besonders. Der Wanderweg ist bequem mit Bus und Bahn zu erreichen und eignet sich gut für Jung und Alt. Der BUND bietet in Kooperation mit der Stadt Bad Herrenalb geführte Touren an.
„Wildkatzen sind echte Ureinwohnerinnen in unseren baden-württembergischen Wäldern, doch einer in freier Wildbahn zu begegnen, ist höchst unwahrscheinlich. Die Tiere sind extrem scheu und selten. Auf dem BUND-Wanderweg kommen Natur- und Wanderfreund*innen der Wildkatze zumindest schon Mal ziemlich nah“, sagt Hartmut Weinrebe, Geschäftsführer des BUND Mittlerer Oberrhein. Weinrebe bietet mehrmals im Jahr geführte Touren auf dem Wanderweg an. Die Besucher*innen lernen Wissenswertes über die scheue Wilde, erleben ihren Lebensraum und erfahren auch etwas über ihre Gefährdung. Der nächste Termin für dieses Jahr ist der 20. September.
Wandern mit dem Bewusstsein für Naturschutz
Der sechs Kilometer lange Wanderpfad bei Bad Herrenalb im Landkreis Calw führt von der Bushaltestelle Talwiese im Oberen Gaistal aus hinunter zum Oberlauf des Flüsschens Alb und auf abwechslungsreichen Pfaden durch vielfältige Waldlebensräume. Der Waldwanderweg ist ein Kooperationsprojekt des BUND Baden-Württemberg, dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, der Härtwig-Stiftung, der Stadt Bad Herrenalb, Forst BW und der Gemeinde Loffenau.
„Nur wer die Lebensräume der heimischen Wildtiere kennt, kann sie wirkungsvoll schützen“, erklärt Bad Herrenalbs Bürgermeister Klaus Hoffmann. „Auf dem Wanderweg Wildkatzen-Walderlebnis können Wanderfreunde eine Welt entdecken, die ihnen normalerweise verborgen bleibt und die Freude am Wandern mit dem Bewusstsein für den Naturschutz verbinden.“
Was die Wildkatze zum Überleben braucht
Auf zehn Stationen bekommen die Besucher*innen Informationen rund um die Wildkatze und ihren Lebensraum und erfahren, welche Maßnahmen für ihren Schutz ergriffen werden müssen. Der BUND setzt sich mit seinem „Rettungsnetz Wildkatze“ seit 15 Jahren für ihren Schutz ein. Die größte Gefahr der Wildkatze ist die Zerstörung und Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen, Siedlungen und ausgeräumte Ackerflächen. Der BUND arbeitet intensiv an der Wiedervernetzung der Wälder und setzt sich für Grünbrücken ein. Ein engmaschiges Netzwerk an naturnahen Wäldern soll entstehen, durch das grüne Korridore aus Bäumen und Büschen miteinander verbunden sind, so dass sich die Ureinwohner der Wälder ihre Lebensräume zurück- erobern können.
Gute Nachrichten
Der BUND dokumentiert seit einigen Jahren, dass sich die Wildkatze wieder ausbreitet. Bundesweit werden ihre Bestände aktuell auf 6.000 bis 8.000 Tiere geschätzt. Im stark zerschnittenen Automobilland Baden-Württemberg ist die Population in den letzten zehn Jahren von null auf immerhin eine niedrige dreistellige Zahl angewachsen.
Der BUND-Wanderweg Wildkatzen – Walderlebnis in den Sommerferien
Anspruch: mittel | ||
Anreise: Der Wanderweg ist bequem mit Bus und Bahn zu erreichen. Mit der S1 von Karlsruhe oder Ettlingen bis Bad Herrenalb Bahnhof, Weiterfahrt mit Linienbus 116, Ausstieg „Talwiese“ (Oberes Gaistal) | ||
Anmerkung: Anmeldungen erbeten. Der Wanderweg ist nicht geeignet für Kinderwägen. | ||
Kleidung: Festes Schuhwerk empfehlenswert, gerne wasserdicht: das Flüsschen Alb wird an einer Furt durchquert. | ||
Dauer: 4 bis 4,5 Stunden | ||
Weitere Info: www.badherrenalb.de/fuehrungen oder https://www.badherrenalb.de/de/kultur/veranstaltungen/fuehrung-auf-dem-wildkatzen-walderlebnis-id_2706/ |
Weitere Informationen über den Schutz der Wildkatze
Mit seinem Projekt Rettungsnetz Wildkatze errichtet der BUND seit 2007 bundesweit mit seinen Ehrenamtlichen grüne Korridore aus Sträuchern und Bäumen zwischen den Wäldern. So entstehen Wege, die es der Wildkatze und vielen anderen Wildtieren ermöglichen, von A nach B zu wandern und in der offenen Landschaft Deckung zu finden. Barrieren wie Straßen müssen mit Querungshilfen (beispielsweise Grünbrücken) überwindbar gemacht werden, sodass Wildkatzen und andere Wildtiere dort nicht mehr zu Tode kommen.
Im Juni 2016 wurde der erste BUND-Wildkatzenkorridor in Baden-Württemberg zwischen Herrenberg und Nufringen eingeweiht. Der Startschuss zur Errichtung des zweiten Korridors in unserem Bundesland folgte im März 2018 im Landkreis Ludwigsburg. Das BUND-Ziel in Baden-Württemberg ist, dass die Wildtiere künftig sicher vom Nordschwarzwald zum Schönbuch bis hin zum Schwäbisch-Fränkischen Wald hin und her wandern können.
Wildkatzenschutz beim BUND: https://www.bund-bawue.de/themen/tiere-pflanzen/wildkatze/ |
PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V