Ex-Kreisrat übt Kritik am Müll-Deal

Scharfe Kritik übt der ehemalige Kreisrat Eberhard Neubrand (Göppingen) an der Entscheidung des Umwelt- und Verkehrsausschusses des Kreistages, die landkreisweite Restmüllabfuhr ab 2022 für acht Jahre an das Unternehmen Remondis in Reichenbach/Fils zu vergeben. Dieses Votum sei, so der Christdemokrat, nicht nachvollziehbar, da Remondis bei der Abfuhr der Gelbe Säcke keine zufriedenstellende Leistungen zeige.

Anders dagegen das zur Göppinger Wackler-Gruppe gehörende Unternehmen „DU“, das seit Jahrzehnten für eine störungs- und pannenfreie Müllabfuhr im Landkreis sorge. Der 81-jährige Göppinger, der über viele Jahre als Kreis- und Stadtrat die Kommunalpolitik mit prägte, hat für das Votum zu Gunsten Remondis deshalb nur ein verständnisloses Kopfschütteln übrig. Jahr für Jahr gebe es mehrfach Pannen bei der Abfuhr der Gelbe Säcke, die zum Teil über Woche liegen blieben, aufplatzen und am Ende durch den örtlichen Bauhof und die Straßenreinigung entsorgt werden müssten. Ihm graue schon heute vor einer unzuverlässigen Abfuhr des Restmülls, so Neubrand, der nicht erkennen kann, dass sich der Remondis-Konzern ernsthaft um die Beseitigung der Mängel beim Gelben Sack gekümmert habe. Die Kreisräte wären verpflichtet gewesen, die Zuverlässigkeit des mitbietenden Entsorgungsunternehmens zu prüfen. Die Vergabe an ein nicht im Landkreis ansässiges Unternehmen mache vor allem dann keinen Sinn, wenn das Angebot des bisherigen Abfuhrunternehmen, das über 50 Jahre sehr gute Arbeit geleistet habe, nur geringfügig höher liege als das von Remondis, meint Neubrand. Dafür seien dann aber Arbeitsplätze gesichert und Gewerbesteuer im Landkreis geblieben, so der Ex-Kreisrat. Jahrelang habe man dafür gekämpft, dass Firmen im Landkreis bei Unternehmen im Landkreis einkaufen, um die Wertschöpfung zu erhöhen. Der Kreistagsausschuss hätte mit seinem Müll-Votum diesem Ansinnen einen Bärendienst erwiesen.

 

PM

 

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