BWIHK appelliert an Unternehmen im Land, Ausbildungsplätze zu erhalten – Kammern unterstützen Ausbildungsbetriebe mit 10-Punkte-Programm

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) appelliert an die 26.000 Betriebe im Südwesten ihr Ausbildungsengagement nicht zurückzufahren. „Viele Unternehmen in Baden-Württemberg befinden sich aufgrund der Corona-Pandemie in einer überaus schwierigen Lage. Betriebe sind teilweise geschlossen oder haben nur geringe Umsätze. Für betroffene Unternehmen wird es schwieriger, die bestehenden Ausbildungsverhältnisse aufrecht zu erhalten und Ausbildungsplätze für das kommende Ausbildungsjahr anzubieten. Für die Zeit nach der Krise brauchen die Unternehmen aber gut ausgebildete Fachkräfte. Das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung ist ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung im Land. Der Bedarf an jungen, gut ausgebildeten Menschen wird nach der Krise wieder deutlich anwachsen“, sagt Marjoke Breuning, Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) und Präsidentin der IHK Region Stuttgart, der bei Ausbildungsfragen federführenden Kammer im Land.

Die Sicherung bestehender Ausbildungsverhältnisse und der Abschluss von neuen Verträgen zum Herbst diesen Jahres habe daher auch für die IHKs höchste Priorität. „Damit die Azubis auch in diesem Jahr zu ihrem Abschluss kommen und Schulabgänger im Herbst eine neue Ausbildung beginnen können, hat die IHK-Organisation Vorschläge in einem 10-Punkte-Programm erarbeitet, wie alle relevanten Akteure ihren Teil dazu beitragen können, die Ausbildung nachhaltig zu sichern“, sagt Breuning. Das 10-Punkte-Programm sieht unter anderem Kurzarbeitergeld für Azubis, die Vermittlung von Azubis aus insolventen Betrieben und einen Ausbau der Beratungsleistungen vor. „Den Ausbildungsbetrieben würde konkret geholfen werden, wenn sie Kurzarbeitergeld für Azubis ohne Einschränkungen beantragen könnten. Hier sehen wir kurzfristig großen Handlungsbedarf bei der Bundes- und Landespolitik“, sagt IHK-Vizepräsidentin Breuning.

Die baden-württembergischen Kammern sind dabei, ihr Angebot auszuweiten. „Die Unterstützungen für Unternehmen und ihre Azubis sind auch in der Krise ungebrochen. Wir sind für Betriebe und Auszubildende da“, sagt Breuning. Demnach bieten einige Kammern bereits Azubi-Speed-Dating online an, damit Unternehmen weiterhin Bewerbungsverfahren durchführen können.

Zum richtigen Zeitpunkt hat auch die IHK-Lehrstellenbörse laut Kammer eine Neuerung bekommen. Zukünftig können Schulabgänger ein Gesuch mit Interessen, ihrem Lebenslauf und Bewerbungsunterlagen einstellen. So müssen sie nicht mehr lange suchen, sondern werden direkt von Unternehmen gefunden“, so Vizepräsidentin Breuning. In der Lehrstellenbörse sind aktuell für den Ausbildungsstart 2020 freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze in ganz Baden-Württemberg eingestellt. Allein in der Kernregion Stuttgart gibt es noch fast 1.400 freie Stellen für Ausbildungsinteressierte. „In der aktuellen Krise gilt es, Kündigung oder Beendigung von Ausbildungsverhältnissen unbedingt zu vermeiden. Wir müssen alles tun, um die Ausbildung in diesem Jahr zu erhalten und eine ausreichende Anzahl neuer Ausbildungsangebote für das kommende Ausbildungsjahr ermöglichen. Nur so sichern die Betriebe das Fachkräftepersonal, das sie für den Aufschwung nach der Krise brauchen“, betont BWIHK-Vizepräsidentin Breuning.

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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