Geislingen macht mit bei der „Initiative gegen Motorradlärm“

Motorradlärm ist ein zunehmendes Problem in vielen Gemeinden Baden-Württembergs, insbesondere in den landschaftlich reizvollen, bergigen und touristischen Gebieten. 74 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg, darunter Geislingen an der Steige, und sieben Landkreise fordern daher jetzt gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann (MdL) und dem Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung Thomas Marwein (MdL) von der Europäischen Union, der Bundesregierung, den Herstellern von Motorrädern sowie von den Motorradfahrenden mehr Anstrengungen, um Motorradlärm spürbar zu reduzieren.


Die „Initiative Motorradlärm“ und den Forderungskatalog haben Minister Hermann, der Lärmschutzbeauftragte Marwein und Sonja Schuchter, Bürgermeisterin von Sasbachwalden und Sprecherin der kommunalen Mitglieder der Initiative, am Donnerstag, 13. Februar 2020, im Rahmen der Landespressekonferenz in Stuttgart vorgestellt.
Mit Blick auf die Mitgliederzahl sagte Hermann: „Mehr als 80 Kommunen und Landkreise sind der Initiative bereits beigetreten, um die Forderungen zur Reduzierung von Motorradlärm mit breiter Stimme zu unterstützen. Das ist ein deutlicher Weckruf für die politischen Entscheidungsträger beim Bund und der Europäischen Union, Maßnahmen zu ergreifen, die Lärmbelastung durch Motorräder wirkungsvoll zu senken. Ich freue mich, dass sich innerhalb eines halben Jahres so viele Kommunen und Landkreise aus Baden-Württemberg der Initiative angeschlossen haben. Ich bin sicher, dass weitere folgen werden.“


„Laut Thomas Marwein soll die Initiative in den nächsten Monaten mit einem entsprechenden Entschließungsantrag in den Bundesrat eingebracht werden“, ergänzt Sonja Pfau, Umweltbeauftragte der Stadt Geislingen an der Steige.
Ziel der „Initiative Motorradlärm“ ist es, dass jeder in seiner Verantwortung und Zuständigkeit dazu beiträgt, dass Motorräder leiser werden, dass sie leiser gefahren werden und rücksichtsloses Fahren deutliche Folgen hat. Dazu gehört auch, dass das Land und die Kommunen mehr rechtliche Möglichkeiten bekommen, den Motorradlärm einzudämmen.


Zehn Forderungen hat die Initiative formuliert, die sie nun an Entscheidungsträger auf Bundes- und europäischer Ebene herantragen wird:


 Motorräder müssen leiser werden

• Genehmigungs- und Zulassungsregeln müssen überarbeitet werden

• Hersteller und Händler sollen leisere Motorräder produzieren und anbieten

• Umstieg auf nachhaltige und lärmarme Mobilität, insbesondere Motorräder mit Elektroantrieb


 Motorräder müssen leiser gefahren werden • Motorradfahrer sollen rücksichtsvoll und leise fahren

• Stärkere polizeiliche Verkehrsüberwachung und Ausweitung der rechtlichen, technischen und personellen Kontrollmöglichkeiten

• Geschwindigkeitsbeschränkungen und Verkehrsverbote an Wochenenden und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes in besonderen Konfliktfällen müssen möglich sein


 Rücksichtsloses Fahren muss deutliche Folgen haben

• Höhere Bußgelder für vorsätzlich lärmerzeugende Fahrweise und Manipulationen am Motorrad

• Der Bund soll eine Lösung finden, sogenannte Raser oder Belästiger zu bestrafen

• Alternativ soll der Bund die Einführung einer Halterhaftung prüfen

• Pflicht zur Führung eines Fahrtenbuchs

 

PM Stadtverwaltung Geislingen/Steige

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