Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn deutlich gestiegen – Quote bei 3,6 Prozent

16 286 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote stieg auf 3,6 Prozent

7 437 gemeldete offene Arbeitsstellen

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Die Arbeitslosigkeit ist im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen deutlich gestiegen: Insgesamt waren im vergangenen Monat 16 286 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Plus im Vergleich zu Dezember um 1 180 Personen oder 7,8 Prozent. Gegenüber Januar 2019 waren 1 743 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 12,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg auf 3,6 Prozent (Januar 2019: 3,3 Prozent).

Zum ersten Mal seit Sommer 2017 ist die Zahl arbeitsloser Menschen im Bezirk wieder über 16 000 gestiegen“, erklärt Thekla Schlör, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur.

Der Anstieg zu Jahresbeginn ist in weiten Teilen jahreszeitlich bedingt. Es zeigen sich aber auch Folgen der konjunkturellen Schwäche und struktureller Veränderungen in der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr macht dies deutlich. In beiden Landkreisen ist dieser Trend gleich, wenn auch im Landkreis Göppingen etwas stärker als im Landkreis Esslingen.“ Diese Entwicklung zeigt sich auch in anderen Agenturbezirken Baden-Württembergs. Der Anstieg im Land ist mit 9,8 Prozent im Vergleich zu Dezember 2019 noch höher.

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 8 295 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.

7 991 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

 

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im Januar insgesamt 10 538 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 728 Personen oder 7,4 Prozent mehr als im Dezember, und 1 055 (plus 11,1 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 3,4 Prozent (Esslingen: 3,7 Prozent; Kirchheim: 3,6 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,8 Prozent und Nürtingen: 3,4 Prozent).
Im Januar 2019 lag sie bei 3,1 Prozent.

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im Januar insgesamt 5 748 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 452 mehr (plus 8,5 Prozent) als im Dezember, und 688 (plus 13,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 3,9 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,5 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,6 Prozent.

 

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im Januar waren 224 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren zehn Personen oder 4,7 Prozent mehr als vor einem Monat, aber 18 Personen oder 7,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 457 Arbeitslose, 85 oder 6,2 Prozent mehr als im Vormonat, und 123 Personen oder 9,2 Prozent mehr als im Januar 2019.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu Dezember um 457 (plus 8,7 Prozent) auf 5 716 Personen gestiegen. Das waren 613 Personen oder 12,0 Prozent mehr als im Januar 2019.

3 808 Menschen waren im Januar seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 138 Personen (plus 3,8 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 29 (minus 0,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen nahm um 40 Personen (plus 4,5 Prozent) zu und lag bei 925 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren sieben schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 0,8 Prozent).

 

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 1 006 Personen (plus 4,7 Prozent) gestiegen. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Januar bei 22 473 Personen. Das waren
2 041 (plus 10,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

 

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Januar 7 437 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber Dezember ist das ein Rückgang um 276 Stellen (minus 3,6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 3 093 Stellen (minus 29,4 Prozent) weniger. Der Rückgang der gemeldeten Stellen entfällt zu 75 Prozent auf die Zeitarbeit und das verarbeitende Gewerbe. Insgesamt wurden 1 479 Stellen neu gemeldet. Das waren 442 (minus 23,0 Prozent) weniger als im Dezember, und 954 (minus 39,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

 

Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe

Die Zahlen zur konjunkturell bedingten Kurzarbeit liegen der Agentur für Arbeit derzeit für Juli vor. In diesem Monat arbeiteten im gesamten Agenturbezirk (dieser umfasst die Landkreise Esslingen und Göppingen) 636 Kurzarbeiter in 47 Betrieben.

Kurzarbeitergeld:

 

Das Kurzarbeitergeld ist eine Leistung der Bundesagentur für Arbeit. Es wird Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen bei unvermeidbarem, vorübergehendem Arbeitsausfall, der auf wirtschaftlichen Ursachen oder einem unabwendbaren Ereignis beruht, gezahlt. Daneben muss zu erwarten sein, dass dadurch die Arbeitsplätze erhalten werden und Arbeitslosigkeit vermieden wird.

Arbeitgeber können Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit elektronisch anzeigen und beantragen unter www.arbeitsagentur.de > eServices > Unternehmen > eServices Geldleistungen.

 

Da das öffentliche und mediale Interesse an dem Instrument Kurzarbeitergeld derzeit hoch ist, wird die Agentur für Arbeit Göppingen die Zahlen der realisierten Kurzarbeit nach einem zeitlichen Versatz von fünf Monaten im Arbeitsmarktbericht veröffentlichen. Aktuellere Zahlen liegen aufgrund der Abrechnungsmodalitäten der Betriebe nicht vor.

 

 

 

PM Agentur für Arbeit Göppingen

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