Sexarbeit in der Illegalität – Die Folgen des nordischen Modells

Der baden-württembergische Landesverband der SPD beschließt auf seinem Parteitag, ein Sexkaufverbot zu fordern. [1] Die Piratenpartei zeigt sich erstaunt darüber und fordert die SPD dazu auf, diesen Beschluss zu überdenken.

„Das nordische Modell funktioniert nicht. Das angebliche Ziel ist es, gegen Menschenhandel vorzugehen und Zwangsprostitution zu beseitigen. In keinem Land der Welt konnte man hierbei Erfolge sehen. Das Einzige, was das schwedische Modell bewirkt, ist, dass es denen, die den Job legal und freiwillig machen, die Lebensgrundlage nimmt. Sexworker werden in die Illegalität gedrängt. Relativ sichere Umfelder, wie beispielsweise regulierte Bordelle oder das eigene Studio, werden gegen Hinterzimmer eingetauscht. Am Ende ist damit niemandem geholfen. Sexarbeit ist Arbeit. Fangen wir endlich an, entsprechend damit umzugehen und die Rechte der Sexarbeitenden zu stärken“, so unsere Queer-Themenbeauftragte Zoey Matthies.

Des Weiteren würden durch das Sexkaufverbot auch zahlreiche Hilfsprogramme und Regulierungen wegfallen. Denn wer mit kriminalisierten Kunden arbeitet, wird sich zweimal überlegen, ob man solche Angebote nutzen kann. Jonathan Schmid, Koordinator der AG-Queeraten dazu: „Durch legale Sexarbeit ist es deutlich einfacher, gesundheitsfördernde und -schützende Maßnahmen bereitzustellen. Dies würde wegfallen, wenn der Erwerb von Sex und somit auch der Verkauf von Sex illegal werden würde. Statt Sexarbeit zu kriminalisieren, sollten wir die Gesundheit, die Rechte der Sexarbeitenden und die Sexarbeitenden selbst besser schützen.“

Um diesen besseren Schutz zu erreichen, fordert die Piratenpartei eine bessere staatliche Unterstützung von Sozialarbeitern, welche Sexarbeitern helfen und beraten können, sowie etwa die personelle Ausstattung der Polizei, damit Fälle von Menschenhandel und Zuhälterei in jedem Fall verfolgt und effektiv aufgeklärt werden können.

 

PM Piratenpartei Baden-Württemberg

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