Klimawandel muss gestoppt werden, dieses Bekenntnis bleibt vom G7-Gipfel in Elmau. In der Mobilität ist es für die Menschen einfach, sich auch abseits großer politischer Ziele effizient, sicher und klimaschonend zu verhalten. Die 4. Deutsche Konferenz für Mobilitätsmanagement DECOMM hat am 11. und 12. Juni in Stuttgart eindrucksvoll gezeigt, welche Möglichkeiten es für eine effiziente und nachhaltige Mobilität bereits gibt.
Schwerpunkt der Konferenz waren die Möglichkeiten des betrieblichen Mobilitätsmanagements: Was können Unternehmen tun, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei einem nachhaltigen Weg zur Arbeit zu unterstützen? Welche Rolle können Carsharing und Fahrgemeinschaften spielen, wie werden Jobtickets optimal gestaltet und wie bringt man die Menschen aufs Fahrrad und welchen Nutzen haben Unternehmen von ihrem Engagement? Diese Fragen wurden engagiert diskutiert.
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann zeigte sich engagiert: „Wir als Land bekennen uns zu einer nachhaltigen Mobilität. Dieses Ziel können wir aber nur erreichen, wenn Unternehmen und die Menschen im Land mitwirken. Die Beispiele des betrieblichen Mobilitätsmanagements zeigen, wie die nachhaltige Mobilität ganz konkret gestaltet werden kann. Wirtschaftlich sinnvoll, weil sie den Unternehmen Vorteile bringt. Sozial, weil jeder einzelne mitmachen kann und Kosten spart. Und Klimaschonend ohnehin. Deshalb arbeitet die Landesregierung daran noch in diesem Jahr ein Jobticket für die Landesbediensteten auf den Weg zu bringen.“ Auch Michael Cramer, Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Europaparlamentes, betonte die Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß im Verkehr deutlich zu senken und hier auch aus europäischer Perspektive kleinere Projekte zu unterstützen anstatt teure Großprojekte auf den Weg zu bringen, die extrem viele Mittel binden und regionale Notwendigkeiten unberücksichtigt lassen.
Im Fazit geht von der Konferenz ein dringender Appell an die Politik aus, so Matthias Knobloch, Vorsitzender der deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement DEPOMM als Veranstalter der Konferenz: „Viele Unternehmen haben erkannt, dass betriebliches Mobilitätsmanagement eine Win-win-Situation ist. Die Mitarbeiter sind fitter, gleichzeitig erhöht ein gutes Mobilitätsmanagement die Attraktivität des Arbeitgebers. Die Politik kann sich diesem Win-win anschliessen, in dem sie dieses Engagement fördert und begleitet. So ist beispielsweise eine gute Fahrradinfrastruktur die Grundlage dafür, dass Unternehmen ihrerseits Fahrrad- und Pedelecmobilität besser fördern können. Das Mobilitätsmanagment hat die „Umweltecke“ verlassen und ist bei vielen Unternehmen Teil der Unternehmenskultur.
Die Politik ist jetzt gefordert diesen Trend zu verstetigen und so die Unternehmen und ihre Beschäftigten als ganz konkrete Unterstützer ihrer Klimaschutzziele zu gewinnen.“
Der Verein Deutsche Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM) e.V. ist der Veranstalter der DECOMM. Ziel der DEPOMM ist die Förderung einer nachhaltigen und umweltverträglichen Mobilität. Insbesondere möchte sie die bundesweite Umsetzung von Mobilitätsmanagement fördern und über Möglichkeiten sowie Potentiale des Mobilitätsmanagements informieren. Hierzu gehören auch der Austausch und die Übertragung von Best-Practice-Lösungen, die Förderung der Fort- und Weiterbildung im Mobilitätsmanagement, die Entwicklung und Bereitstellung von Instrumenten (Evaluation, Zertifikate, Arbeitsmaterialien und Standards) im Mobilitätsmanagement sowie die Durchführung von Fach-/Netzwerkkonferenzen und Workshops.
PM