Kein Raum für Interpretationen: Gemeinsam an Weiterentwicklung arbeiten

 „Die Datenlage zeigt deutlich, vor welchen großen Herausforderungen das baden-württembergische Bildungssystem steht“, kommentierte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle den heute von Kultusminister Stoch vorgelegten Bildungsbericht. Er warnte davor, die Statistik nun nach Gusto zu interpretieren: „Denn dann wäre dieser Bericht schon morgen Makulatur.“ Er forderte die Parteien mit Nachdruck dazu auf, gemeinsam an einer Weiterentwicklung des Bildungssystems zu arbeiten.

„Ein weiter so oder gar einen Schritt zurück darf es nicht geben“, sagte Möhrle, „das würde dem Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg schaden.“ Handlungsbedarf erkennt Möhrle auch in den eigenen Reihen. Immer mehr junge Menschen strebten nach höheren Bildungsabschlüssen, dies bestätige der Bildungsbericht eindrucksvoll. Ein Trend, der sich nach dem Wegfall der verpflichtenden Grundschulempfehlung weiter verstärke: „Es ist die Hausaufgabe des Handwerks, für diese Jugendlichen neue attraktive Ausbildungsangebote zu schaffen“. Schüler und Eltern müssten in Zukunft eine handwerkliche Ausbildung als ernstzunehmende Alternative zu einem Hochschulstudium begreifen. „Wir sind da schon auf einem guten Weg und bieten bereits verschiedene Zusatzqualifikationen. Der Weg ist aber noch lang“, stellte Möhrle fest.

Insgesamt sei aber bei der Umsetzung von Rückschlüssen aus dem Bildungsbericht Vorsicht geboten, so Möhrle weiter. Gerade bei der Regionalen Schulentwicklung als Schwerpunktthema des neuen Bildungsberichts müsse allen Beteiligten klar sein, dass man eine einmal geschlossene Schule nicht so ohne weiteres wieder öffnen könne, wenn die Zahlen sich wieder verändern. Dies gelte im besonderen Maße für Berufsschulklassen im ländlichen Raum: “Hier ist im Sinne der Jugendlichen und der regionalen Wirtschaft Augenmaß gefragt.“

PM

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