Die Nase vorn mit neuen Strategien – Top-Job-Sharing – Auch eine Führungsposition kann man sich teilen

Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen, wird für viele Unternehmen und deren Arbeitnehmer immer mehr zur Herausforderung. Wie bekommen und binden Unternehmen gute Fach- und Führungskräfte in Zeiten, in denen Mütter gerne mehr und Väter gerne in Teilzeit arbeiten wollen? Hierzu hat die Ideenwerkstatt, das lokale Bündnis für Beruf und Familie im Landkreis Göppingen bei einem Personalerfrühstück Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Ob Kindererziehung oder ein Pflegefall in der Familie, aber auch die neuen Generationen, die eine andere Erwartungshaltung – insbesondere im Hinblick auf ihren Work-Life-Flow haben. Es gibt unzählige Situationen, in denen ein Top-Job-Sharing – das Teilen einer Führungsposition Anwendung finden kann. Auch um Nachwuchsführungskräfte auf potenzielle Führungsaufgaben vorzubereiten, bietet sich Top-Job-Sharing an. In diesem Fall bildet sich ein Tandem aus Mentor und Junior.  „In Zeiten des Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen mit dem Thema Job-Sharing auch in Führungspositionen beschäftigen, wollen sie Mitarbeiter gewinnen und an sich binden“, sagt Dr. Uwe Schwab, Referatsleiter der IHK Bezirkskammer Göppingen.

Die Expertin Heike Baumann, Projektleiterin familyNET vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. informierte die Anwesenden anhand zahlreicher Beispiele wie Unternehmen eine familienbewusste Arbeitswelt gestalten können. Nach einer Studie seien 86 % der Mitarbeiter in familienfreundlichen Unternehmen sehr zufrieden mit der Arbeitssituation. Dies führe auch zu einer geringeren Fluktuation, so Baumann.

In einem weiteren Vortrag zeigte Sabine Brodbeck von der Gesellschaft für Management und Verhaltensentwicklung mbH, unter welchen Voraussetzungen ein Top-Job-Sharing möglich ist und welche Vorteile, aber auch Tücken damit verbunden sind. So teile man sich beispielsweise die Verantwortung und könne wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen. Dies reduziere Stress, erhöhe die Lebensqualität und bringe den Unternehmen zudem eine höhere Produktivität und Vorteile bei der Rekrutierung qualifizierter Fach- und Führungskräfte.

Die informative Veranstaltung wurde durch einen Praxisbericht von Frank Brodbeck, Produktionsleiter bei der Bechtle graphische Betriebe und Verlagsgesellschaft abgerundet. Er teilt sich seit einigen Jahren die Führung mit einem Kollegen. Im Großen und Ganzen funktioniere das sehr gut, meint Brodbeck.

PM IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen

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