Nie wieder Probleme beim Tanken in Europa: Seit 12. Oktober gelten einheitliche Kennzeichnungen für Kraftstoffe

EuroSuper, Sans Plomb 95, Premium Unleaded. Wer mit dem Auto ins Ausland fährt oder dort einen Mietwagen nimmt, kennt das Problem. Man steht an der Tankstelle und fragt sich: Welchen Sprit soll ich tanken? Schließlich hatte jedes EU-Land bislang seine eigenen Kraftstoffbezeichnungen. Damit ist seit 12. Oktober Schluss. Dank der Richtlinie 2014/94/EU. Jetzt gelten nämlich in allen EU-Ländern, Island, Liechtenstein, Mazedonien, Norwegen, Serbien, in der Schweiz sowie in der Türkei einheitliche Kennzeichnungen.

Die neuen Etiketten befinden sich künftig auf Zapfsäulen und Zapfpistolen, aber auch in Tankklappen von Neufahrzeugen. Ziel ist es, Fahrzeugnutzern europaweit die Wahl des richtigen Treibstoffs zu erleichtern und somit Fehlbetankungen zu vermeiden.
Wer z. B. nach Frankreich fährt und Super95 tanken möchte, muss künftig nach E5 Ausschau halten. Wer Super E10 braucht, nach E10. Wer Diesel benötigt, nimmt B7 oder B10, je nachdem, was das Fahrzeug braucht. Wer Autogas tankt sucht nach LPG. Und Erdgasfahrer kaufen künftig CNG. Tipp: Eine „Übersetzung“ sämtlicher deutscher und französischer Spritbezeichnungen sowie die Umsetzung gemäß der Richtlinie kann auf der Internetseite des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e. V. heruntergeladen werden.
Und so sehen die neuen Etiketten aus:
Benzinartige Kraftstoffe werden mit einem Kreis gekennzeichnet.
E steht dabei für Bioethanol. Die Zahl für den prozentualen Anteil. Bei E10 also 10 % Bioethanol.
Dieselartige Kraftstoffe werden mit Quadraten gekennzeichnet:
Hierbei steht B für Biodiesel und die Zahl für den prozentualen Anteil. Bei B7 also 7 % Biodiesel. XTL ist die Abkürzung für synthetischen Diesel.
Gasförmige Kraftstoffe werden mit Rauten gekennzeichnet:
CNG bedeutet Erdgas, H2 Wasserstoff, LNG Flüssig-Erdgas und LPG Autogas.
Wer allerdings aus einem anderen EU-Land nach Deutschland fährt und nach den neuen Etiketten sucht, sucht bislang vergebens. Denn die Umsetzung der Richtlinie, die u. a. in Frankreich bereits erfolgreich durchgeführt wurde, soll hierzulande erst 2019 kommen.

PM Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e.V.

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