Region Stuttgart behauptet sich als attraktiver Handelsstandort – Käufermagneten: Sindelfingen, Backnang, Ludwigsburg, Göppingen

Die Region Stuttgart behauptet sich weiterhin als einer der attraktivsten Standorte für den Handel in Deutschland. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. Die Einwohner der Region verfügen im Jahr 2018 über eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 21 Milliarden Euro. Dies entspricht mehr als einem Viertel des gesamten Kaufkraftvolumens in Baden-Württemberg. Von der regionalen Kaufkraft fließen 17,4 Milliarden Euro in den stationären Einzelhandel. Die große Kaufkraft spiegelt den Wohlstand der Einwohner wider, der im Deutschlandranking nach dem Großraum München zusammen mit dem Rhein-Main-Gebiet und dem Umland von Hamburg Platz zwei einnimmt.

„Trotz Debatten um Luftreinhaltung und Fahrverbote beweist die Region ihre Anziehungskraft für Konsumenten. Das ist ein starkes Signal vor allem für den stationären Einzelhandel“, sagt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. „Hier können Händler mit kundenorientierten Angeboten und klugen Konzepten auch gute Geschäfte machen“, so Breuning. Der Einzelhandel sei zudem ein bedeutender Faktor für die Attraktivität einer Stadt. Kommunale Verwaltung und Politik sollten deshalb die Rahmenbedingungen für Händler noch stärker in den Fokus nehmen. „Umfassende Verkehrsbeschränkungen, großflächige Ansiedlungen von Einkaufszentren in Randlagen oder ein Übermaß an Bürokratie gefährden den Erfolg der Einzelhandelsbetriebe und machen unsere Innenstädte unattraktiver“, betont die IHK-Präsidentin.

Das verbleibende Kaufkraftvolumen von rund 3,6 Milliarden Euro, das nicht in den stationären Einzelhandel fließt, wird überwiegend im Online- und Versandhandel, aber auch außerhalb der Region ausgegeben.

Einzelne Städte, die eine regelrechte Magnetfunktion besitzen, verfügen über zum Teil erhebliche Kaufkraftzuflüsse, wie die Studie zeigt. Außerhalb der Region fallen zum Beispiel kleinere Städte wie Fehmarn, Mühlheim-Kärlich oder Bad Segeberg auf, die teilweise durch Tourismus bis zum Fünffachen des Umsatzes pro Einwohner verzeichnen, der im Bundesdurchschnitt erreicht wird. Aber auch die Großstadt Trier kommt im Deutschlandvergleich auf nahezu das Doppelte an Kaufkraftbindung. In der Region Stuttgart können Sindelfingen (Zentralitätskennziffer: 170,3), Backnang (168,5), Ludwigsburg (168,2) und Göppingen (161,4) besonders hohe Kaufkraftzuflüsse verzeichnen. Dort erzielt der stationäre Einzelhandel Umsätze, die deutlich über der örtlichen Kaufkraft liegen, weil auch in erheblichem Umfang Kaufkraft aus umliegenden Gemeinden in diese Standorte fließt. Die Zentralitätskennziffer ist das Verhältnis des Umsatzes im stationären Einzelhandel vor Ort zur am Ort vorhandenen einzelhandelsrelevanten Kaufkraft. Werte über 100 weisen auf eine im Bundesvergleich überdurchschnittliche Anziehungskraft einer Stadt hin.

Die Einzelhandelsbetriebe in der Landeshauptstadt Stuttgart machen mit einem Erlös von knapp 5,3 Milliarden Euro im stationären Handel einen großen Teil des regionalen Umsatzes aus. Breuning: „Die Landeshauptstadt im Herzen des Ballungsraums ist zudem immer stärker Ziel von Kunden aus anderen Bundesländern und dem Ausland.“ Neben Geschäftskunden aus ganz Deutschland sind hier vor allem Besucher aus der Schweiz, Italien und Frankreich zu nennen, aber auch Russen, Amerikaner und in den letzten Jahren stark zunehmend Chinesen. Mit einer Zentralitätskennziffer von 122 liegt Stuttgart im Mittelfeld der Städte in der Region. Hier zeigen sich laut Breuning die Auswirkungen von Verkehrssituation und Erreichbarkeit der Landeshauptstadt sowie der typischen Großstadtprobleme wie überfüllte Verkehrsmittel.

Das Einzelhandelsgeschäft wird durch die gute Einkommens- und Beschäftigungssituation in der Region Stuttgart befördert. So liegt die einzelhandelsrelevante Pro-Kopf-Kaufkraft in der Region mit 7.569 Euro über dem Bundesdurchschnitt von 6.924 Euro, der Pro-Kopf-Umsatz im regionalen stationären Einzelhandel bei 6.284 Euro (Deutschland: 6.118 Euro). Die Bandbreite bei der Pro-Kopf-Kaufkraft in der Region reicht von 8.984 Euro (Gerlingen) bis 6.444 Euro (Geislingen an der Steige). Gerlingen ist damit auf Rang dreizehn unter den fast 1.600 Gemeinden in Deutschland mit mehr als 10.000 Einwohnern. Beim Einzelhandelsumsatz pro Kopf ist die Bandbreite noch größer. Sie bewegt sich zwischen 11.159 Euro (Sindelfingen), knapp gefolgt von Ludwigsburg mit 10.905 Euro bis hin zu 2.558 Euro in Korb.

Die IHK-Studie auf Grundlage von Zahlen der Michael Bauer Research GmbH, der CIMA Beratung + Management GmbH und der BBE Handelsberatung GmbH finden Sie auf www.stuttgart.ihk.de, Nr. 4140398.

PM IHK Region Stuttgart

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