Anbau 2018: Weniger Weizen, dafür mehr Gerste – Zuckerrüben und Sojabohnen erneut im Plus

Nach den Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung haben die Landwirte in Baden-Württemberg bei den meisten Getreidearten den Anbau eingeschränkt. Wie das Statistische Landesamt feststellt, wurde die Anbaufläche für Winterweizen (einschließlich Dinkel) um −1,9 % auf 210 500 Hektar (ha) verringert, Winterweizen bleibt aber die wichtigste Feldfrucht im Land.

Teils deutliche Einschränkungen sind für den Anbau von Triticale (−5,1 % auf 20 900 ha), eine zur Verfütterung eingesetzte Kreuzung aus Weizen und Roggen, und vor allem für Hafer (−12,8 % auf 17 300 ha) zu verzeichnen. Der Anbau von Hafer hat damit in Baden-Württemberg einen neuen Tiefpunkt erreicht. Deutlich positive Vorzeichen gibt es dagegen bei Wintergerste (+2,0 % auf 90 300 ha) und für Sommergerste (+7,2 % auf 55 500 ha). Die meist zum Brauen von Bier eingesetzte Sommergerste hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr (51 800 ha) zwar etwas erholt, kann aber an frühere Zeiten mit teils deutlich über 60 000 ha nicht anknüpfen. Roggen (einschließlich Wintermenggetreide) wird im nahezu gleichen Umfang wie im Vorjahr angebaut (+1,3 % auf 8 300 ha).

Die zweitwichtigste Feldfrucht in Baden-Württemberg ist Mais, der in den beiden Nutzungsrichtungen Körnermais (zur Körnergewinnung) und Silomais (zur Futternutzung oder zur energetischen Verwertung) angebaut wird. Für Körnermais ist eine leichte Ausweitung (+1,6 % auf 63 300 ha) zu verzeichnen. Dagegen hat der Anbau von Silomais eine spürbare Einschränkung erfahren (−4,1 % auf 130 500 ha). Da Silomais den deutlich größeren Anbauumfang hat, ergibt sich auch für den Maisanbau insgesamt im Land eine Abnahme (−2,4 % auf 193 800 ha).

Zuckerrüben sowie Sojabohnen haben dagegen auf hohem Niveau nochmals zugelegt, nachdem beide Fruchtarten bereits im Vorjahr Rekordstände erreicht hatten. Der Zuwachs verlief 2018 allerdings deutlich gemäßigter. Bei Zuckerrüben wurde der Anbau auf 21 400 ha ausgeweitet (+3,8 %; Vorjahr +32,4 %), Sojabohnen werden im Jahr 2018 auf insgesamt 7 300 ha kultiviert (+5,1 %; Vorjahr +17,6 %). Bei den anderen Körnerleguminosen verlief die Entwicklung weniger erfreulich. Vor allem der Anbau von Körnererbsen wurde deutlich eingeschränkt (−29,8 % auf 4 400 ha).

Winterraps, die wichtigste Ölfrucht im Land, wurde auf einer Anbaufläche von 50 700 ha bestellt, das liegt um +3,9 % über der Vorjahresfläche. Kartoffeln wurden auf etwa 4 800 ha (−4,4 %) ausgepflanzt.

Tabelle 1

Die zehn wichtigsten Feldfrüchte in Baden-Württemberg 2018
Fruchtart Fläche Veränderung 2017/2018 Anteil am Ackerland
1.000 ha %
1) mit und ohne Begrünung; mit und ohne Beihilfe-/Prämienanspruch.

Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

Winterweizen einschl. Dinkel und Einkorn 210,5 −1,9 25,8
Mais 193,8 −2,4 23,8
darunter
Silomais 130,5 −4,1 16,0
Körnermais 63,3 +1,6 7,8
Wintergerste 90,3 +2,0 11,1
Sommergerste 55,5 +7,2 6,8
Winterraps 50,7 +3,9 6,2
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte
(Klee, Kleegras, Luzerne)
41,3 +0,7 5,1
Brache1) 28,0 +14,8 3,4
Zuckerrüben 21,4 +3,8 2,6
Triticale 20,9 −5,1 2,6
Hafer 17,3 −12,8 2,1

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

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