Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart begrüßt den forcierten Ausbau des Brandband- und Mobilfunknetzes in der Region Stuttgart. Zur heutigen Ankündigung der Deutschen Telekom AG und der fünf Landkreise in der Region, bis 2030 für insgesamt 1,6 Milliarden Euro Breitbandnetze bereitzustellen, erklärt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning: „Damit wird unsere Region deutlich besser als bisher für die digitale Zukunft gerüstet sein.“ Sie zeigt sich erfreut, dass die jahrelangen Mahnungen der IHK Region Stuttgart an die Adresse der politisch Verantwortlichen gehört worden sind. Als größtes europäisches Industriezentrum würde die Region Stuttgart ohne leistungsfähige Breitband- und Mobilfunknetze immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Claus Paal, Präsident der Bezirkskammer Rems-Murr, betont dazu: „Funklöcher darf es künftig nicht mehr geben, das erwarten die Unternehmen, und das erwarten auch die Bürgerinnen und Bürger in der heutigen Zeit. Wenn die Region darüber hinaus Pilotregion für den künftigen Mobilfunkstandard 5G wird, schaffen wir dadurch hervorragende Bedingungen für künftige digitale Lösungen und Geschäftsmodelle, vor allem aber auch eine entscheidende Voraussetzung für das autonome Fahren.“
Für den Präsidenten der Bezirkskammer Böblingen, Andreas Hadler, sind Hochleistungsnetze für die Datenübertragung gerade im Kreis Böblingen mit einer hohen Dichte an international tätigen Industrie- und Hightech-Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor. „Innovative Lösungen brauchen immer mehr Datenmengen, Forschung und Entwicklungen finden in vielen Betrieben an verschiedenen Orten statt, die gut miteinander vernetzt sein müssen“, so Hadler.
Die Wirtschaftsstandorte im Umfeld kleiner und mittlerer Kommunen in der Region brauchen nach Ansicht von Wolf Ulrich Martin, Bezirkskammerpräsident für den Landkreis Göppingen, ebenso leistungsfähige Internet- und Mobilfunkverbindungen wie ein großer Ballungsraum. „Neben der verkehrlichen Erreichbarkeit ist dies die wichtigste Infrastrukturfrage für die Attraktivität als Investitionsstandort sowie Wohn- und Arbeitsort für Fachkräfte“, so Martin.
Heinrich Baumann, Präsident der Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen sieht im Zuge des geplanten Ausbaus auch die Kommunen gefordert: „Die Kommunen und ihre Entscheidungs-gremien haben nun aber bessere Voraussetzungen, die Versorgungsqualität im Bereich Datennetze vor Ort zu optimieren.“ Dies sei eine zentrale Zukunftsinvestition in die Infrastruktur und den Standort, für die alle Beteiligten Geld in die Hand nehmen müssten.
Der Präsident der Bezirkskammer Ludwigsburg, Albrecht Kruse, lobt die Öffnungen des regionalen Breitbanknetzes für alle Anbieter: „Diese sogenannte open-access-Lösung stärkt den Wettbewerb.“ Da der absehbare Fortschritt bei der Versorgung mit Hochleistungsnetzen digitale Geschäftsmodelle befördere, würden alle Marktteilnehmer im Telekom-Bereich davon profitieren.
Breitbandanbindung und ein gutes Mobilfunknetz wurden erst jüngst in einer IHK-Umfrage bei 640 Betrieben in der Region Stuttgart als die beiden wichtigsten Standortfaktoren genannt. Die Zufriedenheit mit der Breitband- und Mobilfunk-Versorgung war im Vergleich zur letzten Bewertung der Standortqualität 2014 von der durchschnittlichen Note 2,2 auf 2,7 zurückgegangen. „Dies zeigt, dass mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung in Produktion, Handel und vielen Dienstleistungsbereichen die sichere Versorgung mit leistungsfähigen Daten- und Mobilfunknetzen an Bedeutung gewinnt“, betont IHK-Präsidentin Breuning. Mit der heutigen Ankündigung könne die Region Stuttgart hier wieder aufholen.
PM IHK Region Stuttgart