Informationsplattform für Strategien, Herausforderungen und Chancen im Auslandsgeschäft / Joschka Fischer diskutiert mit Winfried Kretschmann
Die Weltordnung gerät ins Wanken: Großbritannien verlässt Ende März 2019 die EU. Auch Italiens neue Regierung ist europakritisch. Und umstrittene Entscheidungen der USA sind getroffen: Zuerst verkündete die US-Regierung den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran, dann ging die USA auf Konfrontation zu China und kündigte überraschend an, doch Zölle auf chinesische Importe im Wert von 50 Milliarden Dollar einführen zu wollen. China besitzt amerikanische Staatsanleihen im Wert von mehr als einer Billion Dollar und ist damit, neben der US-Notenbank, größter Gläubiger der USA – eine nicht zu unterschätzende Machtposition gegenüber den USA. Seit 1. Juni erhebt die USA nun auch die befürchteten Zölle auf den Import von Stahl und Aluminium aus der Europäischen Union. Eine Antwort der EU in Form von Gegenzöllen ist vorbereitet und könnte nach den Regeln der WTO ab dem 20. Juni in Kraft treten.
Alleine Baden-Württemberg exportierte im Jahr 2016 insgesamt Güter im Wert von mehr als 23 Milliarden Euro in die USA, Aluminium- und Stahl-Exporte hatten 2017 einen Wert von rund 125 Millionen Euro. Wie entwickeln sich vor dem Hintergrund der aktuellen Spannungen die internationalen Wirtschaftsbeziehungen für kleine und mittelständische Unternehmen? Welche Chancen hat die industrielle Produktion in Europa noch? Was gilt es im Warenverkehr und bei Dienstleistungen im Ausland vor allem zu berücksichtigen? Was muss zollrechtlich nun beachtet werden? Wie entwickeln sich die einzelnen Märkte: Lohnt der Blick nach Osteuropa? Nach Israel? Nach China?
Vom 20. bis 21. Juni 2018 beantworten Experten auf der GlobalConnect Fragen zu Export und Internationalisierung.
Verschiebung der Weltordnung?
„Wenn ich mir die Entwicklung der Welt anschaue, dann hat sich einiges dramatisch verschoben. Vor zehn Jahren war China noch eine abstrakte Größe, keine konkrete. Das hat sich völlig verändert, vor allem seit der globalen Finanzkrise 2008. Wir haben es heute mit einer anderen Reichtums- und Chancenverteilung auf dem Globus zu tun“, sagt Joschka Fischer, ehemaliger Vizekanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland. Das Spannungsfeld zwischen EU, USA und China ist Gegenstand der Podiumsdiskussion anlässlich der Eröffnung der diesjährige GlobalConnect auf der Messe Stuttgart. Joschka Fischer diskutiert gemeinsam mit Winfried Kretschmann MdL, Ministerpräsident Baden-Württemberg, Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie sowie Frank Sportolari, Präsident der AmCham Germany das Thema „EU – USA – China. Handelspolitik im globalen Mächtedreieck“. „Der Übergang von Amerika zu China als Supermacht wird nicht einfach werden. Europa wird erneut in eine Ost-West-Kontroverse geraten. Woran sollen wir uns orientieren, Eurasien oder Transatlantik? Die alles entscheidende Frage wird sein: Wie stark ist Europa? Schaffen wir es, zusammenzufinden?“, so Fischer.
Förderung von Informationsaustausch und Geschäftsanbahnung
Die GlobalConnect 2018 unterstützt auch in diesem Jahr den Informationsaustausch und die internationale Geschäftsanbahnung und informiert über alle Facetten des Auslandsgeschäfts. Ob im GlobalConnect Wirtschaftskongress, in GlobalConnect Konferenzen, dem Ausstellerforum oder der Kooperationsbörse – in zahlreichen länderspezifischen Veranstaltungen stehen handfeste Praxistipps und Informationen aus erster Hand ebenso auf dem Programm wie die „großen“ internationalen Rahmenbedingungen.
In den GlobalConnect Konferenzen informiert unter anderem die Türkei über die Automobil- und Maschinenindustrie sowie über Investitionsmöglichkeiten und das wirtschaftliche Potenzial für deutsche Unternehmen.
Ungarn veranstaltet ein Forum zum Thema „Innovation, Mobilität – und Anreize“. Trends der Automobilindustrie in Ungarn aus Perspektive deutscher OEMs und TIER1-Lieferanten sind genauso Gegenstand der Veranstaltung wie Networking und Business-to-Government Konferenzen, Einblicke in die Dynamik der Elektromobilität, autonomes Fahren in Ungarn sowie Fördermöglichkeiten.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Indien-Kongresses auf der GlobalConnect stehen Vorträge indienerfahrener Unternehmer, die in Indien investieren, selbst vertreiben oder produzieren. Sie berichten über Herausforderungen und zeigen praktische Lösungen auf. In einer anschließenden Expertenrunde werden Strategien und Herausforderungen im Indien-Geschäft diskutiert, angefangen beim Markteinstieg über Vertriebsstrategien und Personalsuche bis hin zu Rechtsfragen.
Weitere Informationen zu einzelnen Veranstaltungen, vertretenen Ländern oder Pressefotos unter: www.global-connect.de
PM Landesmesse Stuttgart GmbH