Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Südwesten wuchs 2017 jahresdurchschnittlich um 2,3 %. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, entwickelten sich zu Beginn des neuen Jahres wichtige Frühindikatoren schwächer als noch im 4. Quartal 2017. So ließ die Dynamik beim Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe nach und auch das L-Bank-ifo-Geschäftsklima sank gegenüber dem Vorquartal. Da sich die Stimmungsindikatoren in der Vergangenheit allerdings von den realwirtschaftlichen Daten abgekoppelt haben, kann diese Entwicklung auch als Zeichen der Normalisierung gewertet werden. Insgesamt rechnen wir im ersten Quartal 2018 mit einem realen BIP-Wachstum in Höhe von 2 % gegenüber dem Vorjahresquartal.
Die Auslandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe befindet sich weiterhin in der Hochkonjunktur. Im ersten Quartal legten die preis- und saisonbereinigten Umsätze dort um 7,9 % gegenüber dem Vorjahr zu. An der Spitze stand mit einem Plus von 11,2 % zum Vorjahresquartal der Fahrzeugbau. Der für den Südwesten wichtige Maschinenbau steigerte seinen Auslandsumsatz um 5,5 %, wenngleich die Umsatzentwicklung zum Vorquartal leicht rückläufig war (−1,2 %). Die Binnennachfrage im Verarbeitenden Gewerbe zog im ersten Quartal 2018 an. Die preis- und saisonbereinigten Umsätze stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,1 %. Ähnlich wie bei der Auslandsnachfrage stand der Fahrzeugbau an der Spitze (+8,3 %). Einen deutlichen Umsatzzuwachs um 7,3 % erzielte ebenfalls der Maschinenbau. Weiter dynamisch entwickelte sich die Nachfrage im Bauhauptgewerbe. Dort stiegen die Arbeitsstunden um 9,9 %.
Der Arbeitsmarkt präsentierte sich im ersten Quartal 2018 in bester Verfassung. So gewann der Beschäftigungszuwachs bei bereits hohem Tempo noch etwas an Stärke. Von November 2017 bis Januar 2018 erhöhte sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 2,5 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die bereits niedrige Arbeitslosenquote fiel nochmals und lag im März 2018 bei 3,3 %. Die Zahl der gemeldeten Stellen erhöhte sich im März gegenüber dem Vorjahr um 13,7 % und damit dürfte das hohe Tempo auch die nächsten Quartale intakt bleiben. Trotz der exzellenten Lage am Arbeitsmarkt blieb der Lohndruck nur gering ausgeprägt. Die Reallöhne stiegen im Gesamtjahr 2017 durchschnittlich um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr. Mit 1,6 % Preissteigerung im ersten Quartal bewegte sich die Inflationsrate in einer ähnlichen Größenordnung wie im Jahresverlauf 2017.
Tabelle 1
Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg seit 2012 | |||||
Jahr Quartal |
BIP-Kettenindex (real) | ||||
Originalwerte (2010=100) | Saison- und arbeitstäglich bereinigt | ||||
Jahr Quartal1) |
Wachstum zum Vorjahresquartal in % | gleitende Jahreswachstumsrate in % | Quartal1) | BIP-Wachstum gegenüber Vorquartal | |
1) I. Quartal 2018 Schätzung.
Datenquellen: VGRdL, Destatis, eigene Berechnungen. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018 |
|||||
2012 | X | X | X | X | X |
III | 106,1 | 0,4 | 0,8 | 105,3 | 0,0 |
IV | 106,0 | −0,7 | 0,4 | 104,9 | −0,4 |
2013 | 105,8 | X | 0,7 | X | X |
I | 102,4 | −2,0 | −0,5 | 105,1 | 0,2 |
II | 104,8 | 0,9 | −0,3 | 105,8 | 0,7 |
III | 107,9 | 1,7 | −0,0 | 106,5 | 0,6 |
IV | 108,2 | 2,1 | 0,7 | 106,9 | 0,4 |
2014 | 108,0 | X | 2,0 | X | X |
I | 105,0 | 2,5 | 1,8 | 107,2 | 0,3 |
II | 105,8 | 1,0 | 1,8 | 107,3 | 0,1 |
III | 109,5 | 1,5 | 1,8 | 108,3 | 0,9 |
IV | 111,5 | 3,0 | 2,0 | 109,6 | 1,2 |
2015 | 111,5 | X | 3,3 | X | X |
I | 108,3 | 3,1 | 2,2 | 110,5 | 0,8 |
II | 110,3 | 4,2 | 3,0 | 111,6 | 1,0 |
III | 112,8 | 3,0 | 3,3 | 111,7 | 0,1 |
IV | 114,5 | 2,7 | 3,3 | 111,7 | – |
2016 | 112,9 | X | 1,2 | X | X |
I | 109,5 | 1,1 | 2,8 | 112,2 | 0,4 |
II | 112,7 | 2,2 | 2,2 | 112,2 | 0,0 |
III | 114,0 | 1,1 | 1,8 | 112,9 | 0,6 |
IV | 115,3 | 0,7 | 1,2 | 113,5 | 0,5 |
2017 | 115,5 | X | 2,3 | X | X |
I | 113,1 | 3,3 | 1,8 | 114,2 | 0,6 |
II | 114,1 | 1,2 | 1,6 | 115,2 | 0,9 |
III | 116,4 | 2,1 | 1,8 | 115,9 | 0,6 |
IV | 118,3 | 2,6 | 2,3 | 117,0 | 1,0 |
2018 | X | X | X | X | X |
I | 115,3 | 2,0 | 2,0 | 117,6 | 0,5 |
Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.