Gentechnikfreiheit auf Äckern und Tellern – Bioland-Bundesdelegiertenversammlung verabschiedet Resolution

Verbraucher wollen keine Gentechnik auf ihren Tellern, Bio-Bauern wollen Gentechnikfreiheit auf ihren Feldern. Die Politik steht vor der Aufgabe, die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag der neu gebildeten Regierung zur Gentechnik auf dem Acker zügig umzusetzen. Auf der Bioland-Bundesdelegiertenversammlung in Fulda wurde von 160 Delegierten deshalb eine Resolution für den Erhalt der Gentechnikfreiheit auf Äckern und Tellern verabschiedet.

„Bioland-Bauern können und wollen gentechnikfrei wirtschaften“, stellt Bioland-Präsident Jan Plagge fest. „Auch der Verbraucherwunsch zeigt klar einen Weg zu mehr Innovation auf den Höfen durch ganzheitlichen Ansatz sowie eine ökologische Pflanzenzüchtung statt mehr und mehr gentechnische Eingriffe zur Lösung von Einzelproblemen.“ Die Bioland-Bundesdelegiertenversammlung fordert von der neuen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, auch in Zukunft die Produktion von gentechnikfreien Lebensmitteln sicherzustellen. Dies garantiert die Wahlfreiheit von Bauern und Verbrauchern in Bezug auf GVOs.

Die Resolution umfasst drei Punkte:

Anbauverbote deutschlandweit im Gentechnikgesetzt verankern

Die neue Bundesregierung muss umgehend für eine solide gesetzliche Regelung sorgen, mit der der Anbau von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) bundesweit und rechtssicher ausgeschlossen wird. Ein Flickenteppich regionaler Regelungen würde Bauern, Verbrauchern und Märkten schaden.

Neuartige Methoden des Genome Editings sind Gentechnik: Vorsorgeprinzip anwenden

Neuartige Methoden des Genome Editings wie CRISPR/Cas, ODM, Talen oder Zinkfinger sind als Gentechnik einzustufen und zu kennzeichnen. Sie greifen direkt in das Erbgut von Organismen ein und produzieren ungeahnte Nebeneffekte, sogenannte Off-target-Effekte. Denn das Leben lässt sich nicht programmieren wie eine Software. Das europaweit geregelte Vorsorgeprinzip muss daher auch bei dieser neuartigen Gentechnik gelten und somit höchstmögliche Sicherheit für Verbraucher und Umwelt garantieren. Die Felder von Europas Bauern dürfen nicht zur Versuchsfläche für Risikotechnologien gemacht werden.

Reinheit des Saatgutes sicherstellen

Gentechnikfreiheit beginnt im Samen. Deshalb muss die Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut weiter Bestand haben. Durch umfangreichere Beprobung von Risikokulturen wie Raps, Mais und Soja sollte die Dichte der Saatgutkontrollen erhöht werden. Nur so kann ein Inverkehrbringen kontaminierten Saatgutes so sicher wie möglich ausgeschlossen werden, damit Bauern gentechnikfreie Nahrungsmittel produzieren können.

Gerne vermitteln wir Interviews mit Jan Plagge (Anfragen bitte an Teresa Lukaschik unter 0821 34680-143) und mit Bioland-Pflanzenzüchtern (Anfragen bitte an Sonja Degenhardt unter 06131 23979-18).

PM

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