Die Kreissparkasse Göppingen lässt weder Kunden noch Mitarbeiter im Regen stehen

Weniger als andere Banken hat die Kreissparkasse Göppingen unter den Niedrigzinsen und den wirtschaftlichen Unwägbarkeiten der Weltpolitik zu leiden. Trotzdem ist auch sie gezwungen, sich beizeiten Änderungen anzupassen. Und so verschlankt die Kreissparkasse ihre Führungsebenen und sorgt mit der Einstellung einer Risikorücklage für mehr Sicherheit bei der Kreditvergabe.

 

Lage der Bank:

Dr. Hariolf Teufel: Im vergangenen Jahr habe ich Ihnen bereits gesagt: „Wir können den Wind zwar nicht bestimmen, aber wir können die Segel so setzen, dass wir trotzdem ans Ziel kommen.“ Diese Aussage trifft noch immer zu.
Das liegt zum einen nach wie vor an äußeren Rahmenbedingungen wie Regulatorik, Nullzinsphase und Digitalisierung. Wir haben uns aber auch dazu entschieden, die Struktur unseres Hauses auf neue Beine zu stellen.

Auslöser hierfür ist das Ausscheiden des Vorstandes Joachim Müller. Er wird zum August in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Dann wird die KSK GP nur noch zwei Vorstände haben – Klaus Meissner und Dr. Hariolf Teufel.

In Zukunft setzt dir KSK GP ganz im Sinne des Lean-Managements auf eine schlankere Führung. Das bedeutet, dass sie beispielsweise pro Regionaldirektion nur noch einen Direktor haben wird, der sowohl das Privatkundengeschäft, als auch das Firmenkunden­geschäft verantwortet. Die Zahl der Direktoren wird sich so von 26 auf 16 verringern. Entlassen wird hierdurch aber niemand. Auf der anderen Seite passt sich die Kreissparkasse den Veränderungen der Branche an und stärkt deutlich die mediale Kundenberatung als eigenständige Abteilung. Die Kunden werden dort umfassend betreut – so als wäre dies ihre Filiale vor Ort. Diese digitale Filiale bietet sich etwa für Kunden an, die digital affin sind und der Videoberatung vor dem Gang zur Filiale den Vorzug geben.

Der Spagat zwischen Digitalisierung und stationärem Vertrieb mit derzeit nach wie vor 51 personenbesetzten Filialen fordert die KSK. Sie will bewusst präsent bleiben. Statt Filialen zu schließen, eröffnet die KSK sogar wieder welche. Ein Beispiel für diesen Weg ist die wiedereröffnete Filiale in Wangen.

Bei der Digitalisierung ist die KSK auf einem guten Weg, das hat eine Untersuchung des Sparkassen-Finanzportals gezeigt. Denn bezogen auf Baden-Württemberg war die KSK die Sparkasse mit den meisten digitalen Angeboten und somit auf Platz 1. Bundesweit rangiert sie auf Platz 5.

 

Erwartungen in allen Bereichen übertroffen:

Die Bilanzsumme der Kreissparkasse Göppingen betrug zum Stichtag 31. Dezember 2017 5,90 Milliarden Euro. Sie ist damit gegenüber dem 31. Dezember 2016 um rund 360 Millionen Euro gestiegen (+ 6,5 Prozent)!
Dr. Teufel: Wir blicken damit auf ein gutes Vertriebsjahr zurück, in dem wir unsere gute Stellung am Markt behaupten konnten. Wir verzeichneten Zuwächse im Geschäft mit den privaten Kunden ebenso, wie mit unseren gewerblichen und kommunalen Kunden – und das in einer Zeit, die unsere gesamte Branche vor große Herausforderungen stellt und von einem harten Wettbewerbsumfeld geprägt ist.

96 Prozent unserer Kundinnen und Kunden, die an einer Online-Befragung teilgenommen haben, haben bei der Frage nach der Gesamtzufriedenheit eine der drei Topnoten ausgezeichnet, sehr gut oder gut gegeben. Sie haben uns dabei aber auch ins Buch geschrieben, dass sie sich sogar eine noch aktivere Ansprache durch unsere Beraterinnen und Berater wünschen. Das zeigt: Unsere Kunden schätzen den Kontakt und die individuelle Betreuung. Sie vertrauen unseren Empfehlungen. Die Kundeneinlagen haben im Geschäftsjahr 2017 um rund 130 Millionen Euro auf 3,89 Milliarden Euro zugelegt (31.12.2016: 3,76 Milliarden Euro). Das entspricht einer Steigerung in Höhe von 3,46 Prozent.

Die Kundenausleihungen sind gegenüber dem 31.12.2016 um 140 Millionen Euro auf 4,44 Milliarden Euro (Vorjahr 4,30 Milliarden Euro) gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 3,2 Prozent. Die KSK gibt deutlich mehr Kredite an ihre Kunden aus, als sie an Kundeneinlagen hereinnehmen. Der größte Anteil entfällt dabei auf unsere gewerblichen Kunden, aber auch das Kreditgeschäft mit Privatpersonen lag im Jahr 2017 wieder auf einem hohen Niveau. Das Wachstum der Ausleihungen mit gewerblichen Kunden betrug 200 Millionen Euro, der Bestand wuchs auf 2,31 Milliarden Euro. Der Bestand der Ausleihungen an Privatpersonen erhöhte sich im Jahr 2017 um 75 Millionen Euro auf 1,57 Milliarden Euro. Damit schließt sich die Wertschöpfungskette. Viele Privatkunden modernisieren mit günstigen Krediten ihre Immobilien beziehungsweise kaufen sich Immobilien zur Altersvorsorge.

Der Zinsüberschuss lag im Geschäftsjahr 2017 bei 113,4 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr (106,4 Millionen Euro) hat diese Position um 7 Millionen Euro und somit 6,58 Prozent zugelegt. Die Steigerung hängt damit zusammen, dass im Jahr 2016 Zinsswaps in Höhe von 10,5 Millionen Euro aufgelöst wurden, im Jahr 2017 keine.

Einen Anstieg wurde auch beim Provisionsüberschuss verzeichnet. Dieser lag bei 30,6 Millionen Euro und damit 3,3 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis von 27,3 Millionen Euro (+12,09 Prozent). In dieser Position spiegelt sich das starke Vertriebsjahr in allen Unternehmensbereichen wider.

Der Verwaltungsaufwand wuchs 2017. Diese Position lag 2017 bei 95 Millionen Euro und damit 3,26 Millionen über dem Vorjahr (92,0 Millionen Euro). Der Zuwachs ist vor allem in einem höheren Personalaufwand begründet. Der Personalaufwand lag 3,7 Millionen Euro über dem Vorjahr und somit bei 66,2 Millionen Euro (Vorjahr 62,5 Millionen Euro). Zwar ist der Personalaufwand rückläufig. Die KSK hat 2017 aufgrund des Zinsumfelds 4 Millionen Euro für die Altersvorsorge der Mitarbeiter zugeführt. Zudem kamen Tarifsteigerungen zum Tragen.

 

30.000 Euro weniger für Büromaterial:

Anders sieht es beim Sachaufwand aus. Dank kostenbewusstem Verhalten konnte er erneut sinken. Er lag 2017 bei 28,8 Millionen Euro und damit 2,4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis von 29,5 Millionen Euro (- 700 000 Euro). Hier macht sich der Einsatz von Lean-Management bemerkbar. Die konsequente Identifikation und Vermeidung von Verschwendung in den Teams und die effizientere Gestaltung von Abläufen über einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess helfen dabei, die Wertschöpfung in den Prozessen und damit auch den Kundenutzen zu steigern. Durch eine bessere Planung und die Digitalisierung konnten allein 30.000 Euro an Büromaterialien gespart werden.

Die Cost-Income-Ratio, also das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag, liegt für das Geschäftsjahr 2017 bei 65,3 Prozent. Es wurden somit im vergangenen Geschäftsjahr 65 Cent ausgegeben, um einen Euro zu verdienen. Das ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (66,5 Prozent).

 

Vorsorge wird großgeschrieben:

In den vergangenen vier Geschäftsjahren hat die KSK bei den Bewertungsergebnissen positive Vorzeichen stehen. Da in dieser Position Wertminderungen auf notleidende Kredite zum Tragen kommen, war dies jeweils eine besondere Situation. Trotz anhaltend guter konjunktureller Lage konnte sie diesen Trend 2017 nicht fortsetzen. Sie musste für einige Kreditengagements Rückstellungen gebildet. Unter dem Strich liegt damit der Saldo bei minus 21,4 Millionen Euro (Vorjahr plus 7 Millionen Euro). Damit zeigt sich für 2017 ein Ergebnis nach Bewertung in Höhe von 19,6 Millionen Euro (Vorjahr 46,6 Millionen Euro). Wertberichtigungen sind Vorsichtsmaßnahmen, die aufgrund des Regelwerks gebildet werden müssen, sie müssen jedoch nicht zum Tragen kommen und können so bei Nichtgebrauch, wie in den vergangenen Jahren, auch wieder aufgelöst werden.. Ein Haus, das wie die Kreissparkasse Göppingen Jahr für Jahr erhebliche Kundenausleihungen aufweist, muss immer mit Wertberichtigungen rechnen. Es kann vorkommen, dass sie auch in konjunkturell starken Zeiten Verluste bei einzelnen Kreditengagements hinnehmen muss. Auch bei guter konjunktureller Lage findet ein struktureller Wandel statt und verschärfen sich für Unternehmen die Wettbewerbsbedingungen.

„Wenn sich der Wind dreht und die Geschäfte schwieriger werden, sollten das Unternehmen und die Bank gemeinsam nach einer Lösung suchen. Wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft im Landkreis. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass Arbeitsplätze gesichert werden. Da kann man sich nicht immer nur die Rosinen rauspicken oder einen Partner hängen lassen, wenn es einmal schwierig wird. Da muss man auch bereit sein, ein gewisses Risiko mitzugehen. Zu einer guten Partnerschaft gehört aus unserer Sicht, dass man in schwierigen Zeiten zusammensteht, so Dr. Teufel.

 

Stabile Lage der Bank:

Dank eines starken Vertriebsjahres führt die KSK ihrem Eigenkapital 7,1 Millionen Euro (Vorjahr 32,6 Millionen Euro) zu. Es beläuft sich nunmehr auf 598 Millionen Euro. In Anbetracht der herausfordernden Situation ist sie mit dem Geschäftsjahr 2017 durchaus zufrieden.

Die Gesamtkapitalquote der Kreissparkasse Göppingen lag zum Stichtag 31.12.2017 bei 14,6 Prozent.

 

Privatkundengeschäft:

Vorstand Klaus Meissner zum Privatkundengeschäft: Der Blick in den Rückspiegel zeigt: 2017 war für die Anlageberatung ein sehr erfreuliches Jahr. Ungeachtet diverser geopolitischer Spannungen und vieler politischer Weichenstellungen eilten die weltweiten Aktienmärkte in beeindruckendem Tempo nahezu ohne größere Rücksetzer von Hoch zu Hoch. Steigende Aktienmärkte, die fortlaufende Nullzinspolitik der EZB und ein gesteigertes Vertrauen in die Wirtschafts- und Innovationskraft deutscher Unternehmen verfestigten die positive Entwicklung im Wertpapiergeschäft und sorgten dafür, dass immer mehr Kunden von unserem ganzheitlichen Beratungsansatz profitierten.

Der Depotbestand der Kreissparkasse hat im vergangenen Jahr erstmalig die Milliardengrenze überschritten. Ende 2017 betrug das Wertpapiervolumen 1,013 Milliarden Euro (Vorjahr 949 Millionen Euro) – ein absolutes Novum. Das entspricht einem Anstieg von 6,74 Prozent. Die besonders positive Entwicklung im Wertpapiergeschäft lässt sich auch an der Anzahl der neu abgeschlossenen Fondssparpläne ablesen. Im vergangenen Jahr wurden knapp 4.000 Neuverträge eröffnet. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung von rund 38 Prozent. Bei den Wertpapierumsätzen schlugen 2017 439 Millionen Euro zu Buche.

Die einen denken bei der Geldanlage an Wertpapiere, die anderen an eine Immobilie. Die Immobilie als Anlageobjekt ist gefragter denn je. Dabei werden Renditen um 3 bis 4 Prozent erzielt und als ausreichend akzeptiert. Die Anleger bevorzugen hauptsächlich Immobilien im Geschosswohnungsbereich, gerne auch Gesamtobjekte wie 6- bis 8-Familien-Wohnhäuser als klassisches Mietshaus.

Viele Menschen legen ihr Geld nach wie vor in Betongold an. Das macht sich auch beim Immobilienmarkt im Landkreis bemerkbar. Die Preise haben angezogen. Die Preisspirale wird nicht zuletzt durch die verstärkte Nachfrage aus dem Landkreis Esslingen und der Region Stuttgart angetrieben.

Der wohnwirtschaftliche Immobilienmarkt ist zudem einerseits von einer regional hohen Nachfrage und andererseits einem geringen Angebot bei Gebrauchtimmobilien geprägt. Viele Immobilien gehen von Privat an Privat. Doch um die Immobilie bewerten zu können, fehlt vielen Käufern das Fachwissen. Die Entscheidung für eine Immobilie muss sehr sorgfältig abgewogen werden. Neben einem realistischen Kaufpreis sind immer auch die Lage, das Umfeld, die Grundrissgestaltung, der Renovierungsaufwand und vor allem der energetische Zustand gründlich zu prüfen. Die Spezialisten der Immobilien-Wohnbau haben 2017 mehr als 400 ratsuchende Kunden auf dem Weg zu ihrer Wunschimmobilie erfolgreich begleitet. Die Nachfrage nach fachkundiger Beratung durch regionale Spezialisten ist auch im digitalen Zeitalter gegeben.

Auch das Engagement im Neubaubereich wurde sehr positiv aufgenommen. Ein 13-Familien-Wohnhaus für eine Baugruppe in Geislingen steht kurz vor der Fertigstellung. In diesem Jahr steht ein Baugruppenprojekt mit zirka 20 Wohnungen in drei Mehrfamilienhäusern in Bartenbach an. Der Vertrieb soll noch Ende dieses Monats starten.

Die Zusammenarbeit mit dem Verbundpartner LBS Südwest hat sich auch 2017 bewährt. Die Zahl der Abschlüsse lag 2017 bei 122,4 Millionen Euro (Vorjahr 124,4 Millionen Euro). Mehr als die Hälfte aller Baufinanzierungen im Kreis Göppingen wurden mit der Kreissparkasse gemacht. Dabei hat sie auch zu öffentlichen Förderkrediten beraten. Im vergangenen Jahr hat sie wohnwirtschaftliche Förderkredite in Höhe von 23,6 Millionen Euro (Vorjahr 22,7 Millionen Euro) für 342 wohnwirtschaftliche Förderkredite an Privatpersonen vermittelt.

Der eine sieht den Erwerb einer Immobilie als Vorsorge, der andere sucht Sicherheit über Versicherungen. Die hauseigene Versicherungsagentur blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Mit modernen Produkten für Privat- und Firmenkunden und mit unserem qualitativ hochwertigen Schadensmanagement hat sie gute Ergebnisse erzielt.

Sehr gefragt waren im Jahr 2017 Versicherungs­­anlageprodukte, Restkreditversicherungsprodukte im Baufinanzierungs- und Konsumentenkredit­geschäft und die betriebliche Altersversorgung. Die Provisions­einnahmen konnten im Vergleich zum Jahr 2016 um 15,9 Prozent auf 2,98 Millionen Euro gesteigert werden.
Die Mitarbeiter der KSK haben zirka 44 Millionen im Lebens­versicherungsgeschäft und in Prämien­aufkommen im Sach- und Restkreditversicherungsgeschäft von 2,75 Millionen an die Sparkassenver­sicherung und Ihre Kooperationspartner vermittelt.

Die Digitalisierung spielt auch in der Finanz-Branche eine wichtige Rolle, die KSK stellt sich dieser Herausforderung.

„Uns ist es wichtig, dass unsere Kunden die Scheu vor den neuen Entwicklungen verlieren und die Erleichterung erkennen, die Ihnen die digitalen Zugangswege bieten. Sie sollen nach der Information in der Lage sein, den aus ihrer Sicht und in ihrer Situation besten Zugangsweg zu ihrer Sparkasse nutzen zu können. Wir bieten eine breite Palette und somit etwas für jeden Geschmack an. Unsere Kunden haben die Wahl – das ist uns wichtig, so Meissner.

Die Serviceleistungen im Internet hat die KSK ausgebaut. Das macht sich auch bei den jährlichen Zugriffen auf die Internetseite bemerkbar. 2017 hat sie 34.873.104 Klicks registriert. Auslöser waren Produktanfragen, Serviceanfragen oder das Online-Banking. Die Online-Banking-Quote der KSK-Kundinnen und Kunden lag Ende 2017 bei knapp 46 Prozent.
Erfolgreich etabliert hat sich auch der Beraterchat. Im vergangenen Jahr haben 2960 Kundinnen und Kunden auf diesem Weg Kontakt zur KSK aufgenommen – 2016 waren es noch 1800 Chats.

Der neueste Zugangsweg ist seit Ende Januar die Videoberatung.

 

Firmenkundengeschäft:

Klaus Meissner zum Firmenkundengeschäft: Im Firmenkundengeschäft konnten wir 2017 die Früchte unserer Anstrengungen aus dem Jahr 2016 einfahren. Wir haben damals die Prozesse neu geregelt, mehr Beraterkapazitäten geschaffen und den Bereich Corporate Finance gestärkt. Wir haben im Firmenkundengeschäft im vergangenen Jahr ein Wachstum von 9,5 Prozent erzielt. Das kann sich sehen lassen.

Nach zwei außerordentlich starken Vorjahren sind die Ausleihungen im Jahresvergleich weiter gestiegen. Im Bereich Corporate Finance erhöhte sich der Bestand an Krediten und Darlehen um 8,9 Prozent beziehungsweise 76,3 Millionen Euro.

Im Geschäft mit den Bauträgerkunden und Immobilieninvestoren hat die KSK weiter von der hohen Bautätigkeit und der Nachfrage insbesondere nach Wohnimmobilien profitiert. Das Ausleihungsvolumen wurde um 12,3 Millionen Euro und damit 12,2 Prozent erhöht.

Das vermittelte Leasinggeschäft verlief 2017 insgesamt hervorragend. Die Kolleginnen und Kollegen haben ein Gesamtvolumen von 57,9 Millionen Euro (Vorjahr 53,3 Millionen Euro) umsetzen können.

2017 hatte die KSK nach wie vor eine große Nachfrage nach gewerblichen Förderkrediten bei den Ressourcen- beziehungsweise Energieeffizienzprogrammen. Sie setzte hier 43,1 Millionen Euro (Vorjahr 42,6 Millionen Euro) um. Neben der günstigen Verzinsung erhält der Darlehensnehmer auch noch Tilgungszuschüsse.

Zum 1. Juli 2017 wurden die Bedingungen für die Innovationsfinanzierung geändert. Neben der eigentlichen Innovationsentwicklung werden nun auch Kosten der Digitalisierung gefördert. Entsprechend wurden Darlehensmittel über 19,6 Millionen Euro ausgereicht (Vorjahr 9,0 Millionen Euro).

Insgesamt hat die KSK im Jahr 2017 545 öffentlich geförderte Darlehen in Höhe von insgesamt 136,6 Millionen Euro (Vorjahr 123,7 Millionen Euro) in Finanzierungen eingebunden. Darin sind auch rund 23,6 Millionen Euro (Vorjahr 22,6 Millionen Euro) für 342 wohnwirtschaftliche Förderkredite an Privatpersonen enthalten.

112,9 Millionen Förderkredite (Vorjahr 101 Millionen Euro) gingen an 203 Projekte im gewerblichen Bereich. Keine Bank im Landkreis ist hier aktiver.

Dasselbe Expertenteam ist auch Ansprechpartner bei Existenzgründungen und Nachfolgeregelungen. 2017 hat das Team 21 Gründungen und 10 Festigungen, fünf Übernahmen und drei Beteiligungsfinanzierungen/Beteili­gungen begleitet.

Nachfolgeregelungen sind normalerweise kein Arbeitsgebiet, auf dem sich schnelle Erfolge erzielen lassen. Oft vergehen viele Jahre zwischen der ersten Kontaktaufnahme und der Übergabe. Die KSK begleitet derartige Prozesse mit einem großen Netzwerk an internen und externen Spezialisten. Zu diesem zählt auch die Stauferkreis Beteiligungen GmbH.

Mit dieser 100-prozentigen Tochter kann die KSK kleine und mittelständische Unternehmen direkt und nachhaltig unterstützen – beispielsweise bei Wechseln im Gesellschafterkreis der Zielunternehmen. Die gute konjunkturelle Entwicklung sorgt auch für eine anhaltende Nachfrage nach Eigenkapitalfinanzierungen, insbesondere durch Firmen, die sich auf Wachstumskurs befinden. Dies befördert das Geschäft der Stauferkreis Beteiligungen GmbH in erfreulicher Weise. Ihr Portfolio umfasst zwischenzeitlich 8 Beteiligungen, sodass im Jahr 2017 das Eigenkapital aufgestockt wurde.
Ergänzend zum klassischen Beteiligungsgeschäft bietet die Stauferkreis Beteiligungen GmbH auch betriebswirtschaftliche Beratung und Planung gegen Honorar an.
Seit dem Neustart der Stauferkreis sind bereits über 100 Zielunternehmen im Hinblick auf ein mögliches Engagement in unterschiedlicher Tiefe analysiert worden.

Ein wichtiges Thema im laufenden Jahr wird die Altersvorsorge. Ein Teil stellt dabei die betriebliche Altersvorsorge (bAV) dar. Die Bundesregierung hat mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG), das zum 1. Januar in Kraft trat, eine Vielzahl an Veränderungen festgeschrieben.
Es wird beim neuen Sozialpartnermodell (sogenannte Nahles-Rente) verpflichtende Arbeitgeberzuschüsse geben.

Für Betriebe, die bisher schon andere betriebliche Altersvorsorgemodelle angewandt haben, werden verpflichtende Arbeitgeberzuschüsse in Höhe von 15 Prozent für alle neuen Entgeltumwandlungen ab dem 1. Januar 2019 und für bereits bestehende ab dem 1. Januar 2022 festgeschrieben.
Außerdem wird der steuerfreie Förderrahmen von 4 auf 8 Prozent erhöht und Geringverdiener mit einem Bruttogehalt von bis zu 2.200 Euro monatlich sollen eine gesonderte Förderung erfahren.

Auch die Riesterförderung wird durch das neue Gesetz verbessert. Leistungen aus einer bAV mit Riesterförderung sind zukünftig nicht mehr sozialabgabenpflichtig. Die Grundzulage wird von 154 Euro auf 175 Euro pro Jahr erhöht.
Meissner: Wir sehen hier einen Beratungsauftrag. Die Spezialisten unserer Versicherungsagentur werden daher unsere Gewerbe- und Firmenkunden dabei unterstützen, sich durch den Dschungel der Möglichkeiten zu bewegen, um das Beste für die Zukunftssicherung der Beschäftigten sowie der Unternehmen herauszuholen.

Das andere Thema betrifft unsere Serviceversprechen. Wir haben uns dafür entschieden, fünf Versprechen verbindlich zu kommunizieren. Wir haben fünf Aussagen formuliert, an denen wir uns messen lassen. Damit wollen wir gegenüber allen unseren Kundinnen und Kunden klar signalisieren, wie wichtig uns die Themen Dienstleistung und Verlässlichkeit sind.

Wir wollen der Finanzpartner für unsere Kundinnen und Kunden sein, der unter anderem über verschiedene Zugangswege immer erreichbar ist, der immer persönlich ansprechbar ist und sich schnell der Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden annimmt. Und: wir wollen in ständigem Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden sein – auch wenn es um eine Beschwerde geht und vielleicht weh tut. Wir haben auch dafür ein offenes Ohr, denn uns geht es nicht um den schnellen Vertriebserfolg, sondern um ein langes, vertrauensvolles Verhältnis zu unseren Kundinnen und Kunden.
Zum Jahresende 2017 beschäftigte die Kreissparkasse Göppingen 1099 Personen (Vorjahr 1102). Von den Beschäftigten waren 635 (Vorjahr 651) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vollzeitbeschäftigt, 408 (Vorjahr 382) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilzeitbeschäftigt und 58 (Vorjahr 69) junge Menschen befanden sich in der Ausbildung. Die Ausbildungsquote lag bei 5,3 Prozent (2016: 6,3 Prozent), die Fluktuationsrate bei 3,9 Prozent (2016: 3,6 Prozent).

2017 hat die KSK 118.159 Euro aus dem Sozialen Zweckertrag gespendet sowie soziale, bildungspolitische und kulturelle Projekte beziehungsweise sportliche Aktivitäten mit Spenden in Höhe von insgesamt 91.707 Euro unterstützt. Für ihre beiden Stiftungsprofessuren hat sie 2017 insgesamt 197 000 Euro zur Verfügung gestellt.  Die Wirtschafts- und Innovationsförderungs­gesellschaft für den Landkreis Göppingen (WiF) hat sie mit 117.185 Euro gefördert. Weitere Spenden von insgesamt 88.000 Euro hat sie über ihre Stiftungen in den Landkreis gegeben. Damit ist die Kreissparkasse Göppingen einer der größten Förderer des Gemeinwohls im Landkreis.

 

Ausblick auf 2018:

Das Ergebnis wird wohl um 15 % sinken. Ursachen hierfür sind die weiterhin niedrigen Zinsen sowie die wachsenden Risiken durch Handelsbeschränkungen, den Brexit und weitere internationale aus der Politik resultierenden Risiken.  „Die Sorgenfalten nehmen zu“, resümiert Dr. Teufel, „und die Ansteckungsgefahr von Verunsicherungen nehmen zu“. Dies hat direkte Auswirkungen auf Planungen und Investitionsentscheidungen.  Mit einem rigiden Kostenmanagement will die KSK hier soweit möglich gegensteuern.

 

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