Seit Jahren fordern Verbraucherschützer, Umwelt- und Bioverbände von der Bundesregierung eine verbindliche Haltungskennzeichnung für Wurst- und Fleischprodukte, anstatt auf wirkungslose, freiwillige Label zu setzen. Doch auch die Sondierungsergebnisse der GroKo lassen hier keinen Fortschritt erwarten. Lidl kündigt nun die Einführung eines neuen vierstufigen Kennzeichnungssystems für die Tierhaltung an.
Bioland-Präsident Jan Plagge kommentiert:
„Der Handel ist offenbar näher an den Fragen der Bürger, als es die Bundespolitik derzeit ist. Anstatt abzuwarten handelt der Handel. Wir begrüßen den Vorstoß von Lidl, der mutig auch den niedrigsten Standard nach den gesetzlichen Haltungsvorschriften kennzeichnet. Ein solch sinnvolles System hätte allerdings längst von der Politik kommen müssen. Schließlich wird an der Kennzeichnung von Wurst- und Fleischprodukten seit Jahren geforscht und gearbeitet. Nun ist zu hoffen, dass weitere Händler nachziehen und den Verbrauchern ebenfalls vollständige Transparenz bieten. Die Bundesregierung muss zum Wohl der Verbraucher, Umwelt und Nutztiere nun auch endlich eine verpflichtende Haltungskennzeichnung einführen.“