Der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Neckar-Fils des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Rüdiger Denkers, hat die SPD davor gewarnt, in dem mit der CDU/CSU angestrebten Koalitionsvertrag auf einer Einschränkung von sachgrundlosen Befristungen zu beharren. „Befristungen mit und ohne Sachgrund bieten Arbeitsuchenden einen erfolgreichen Weg für einen Einstieg oder – gerade nach längerer Arbeitslosigkeit – Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt“, sagte Denkers am Mittwoch in Esslingen: „Diese besonderen Chancen befristeter Arbeitsverträge dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Sie waren eine wichtige Voraussetzung für das Jobwunder, das wir in den letzten Jahren erlebt haben.“
Rund 75 Prozent der befristet Beschäftigten erhielten eine Anschlussbeschäftigung, mehr als zwei Fünftel würden unmittelbar in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen, unterstrich Denkers: „Heute gibt es so viele unbefristete Arbeitsverhältnisse wie noch nie.“ Im Durchschnitt der letzten Jahre wachse ihr Anteil immer weiter. Der Anteil der Befristungen an allen abhängigen Beschäftigten liege hingegen seit mehr als einem Jahrzehnt unter neun Prozent.
„Die Möglichkeit der sachgrundlosen Befristung ist eine Win-win-Situation für Arbeitnehmer und Betriebe“, sagte der Arbeitgebervertreter. Die heimischen Unternehmen könnten dank befristeter Beschäftigung bei steigender Auftragslage schneller Personal aufbauen. Die Arbeitnehmer wiederum profitierten von wachsender Beschäftigung. „Dieses effektive Instrument darf nicht auf dem Altar der Groko geopfert werden“, erklärte Denkers und appellierte an die Bundestagsabgeordneten von Union und SPD aus der Region Neckar-Fils, in diesem Sinne auf die Koalitionsverhandlungen einzuwirken.
PM