„Wir wollen, dass der Pflanzenbau in Baden-Württemberg weiterhin gentechnikfrei bleibt. Die kleinräumige Agrarstruktur unseres Landes lässt keinen Platz für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Für die Verbraucher ist es eine gute Nachricht, dass auch 2017 keinerlei gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in unseren heimischen Ernteprodukten nachgewiesen werden konnten. Dieses Ergebnis zeigt, dass unsere Maßnahmen erfolgreich sind“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag (26. Januar) in Stuttgart. Um das Aufwachsen gentechnisch veränderter Pflanzen in Baden-Württemberg ausschließen zu können, seien Untersuchungen des Saatgutes, getrennte Handelswege und eine sorgfältige Verarbeitung auf allen Stufen der Lebensmittelproduktion notwendig.
Seit bereits 14 Jahren untersucht die amtliche Lebensmittelüberwachung stichprobenartig, ob GVO in Ernteprodukten aus Baden-Württemberg nachgewiesen werden können. Bei den im vergangenen Jahr durchgeführten Untersuchungen von 46 Mais-, 31 Raps-, 20 Soja-, 14 Lein- und sieben Zuckerrübenproben ergab sich, wie bereits in den beiden Vorjahren, kein Hinweis auf eine gentechnische Veränderung.
„Baden-Württemberg setzt weiter wie bisher auf einen wirtschaftlich erfolgreichen und naturverträglichen Landbau ohne Anbau von GVO. Wir werden deshalb unser Ernte-Monitoring auch zukünftig fortsetzen“, sagte der Minister.
Der Landtagsbeschluss zur GVO-Freiheit von Lebensmitteln mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZ BW) trage wesentlich zu diesem Ziel bei. „Auch durch unsere Eiweißinitiative und den Anbau von Soja in Baden-Württemberg unterstützen wir die Produktion heimischer, GVO-freier Lebensmittel und Futtermittel“, betonte Hauk.
Hintergrundinformationen:
Der Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) ist außerhalb Europas weit verbreitet. Hauptanbaugebiete für gentechnisch veränderten Mais und Soja sind die USA, Argentinien und Brasilien. Aufgrund des weltweiten Handels mit Saatgut und Ernteprodukten kann deshalb nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, dass trotz aller vorsorgenden Maßnahmen auch in heimischen Ernteprodukten GVO nachgewiesen werden. Um den Erfolg der Maßnahmen im Land bewerten zu können, werden seit 2004 jährlich in einem Ernte-Monitoring-Programm Untersuchungen auf GVO im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg und im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg durchgeführt. Um Einträge von GVO frühzeitig zu erkennen und um die Entwicklung über die Jahre transparent zu machen, werden die Proben unmittelbar nach der Ernte in landwirtschaftlichen Erfassungsstellen und Mühlenbetrieben entnommen. Seit Beginn des Monitorings 2004 wurden insgesamt 1.255 Ernteproben untersucht, in 29 Proben waren gentechnische Veränderungen nachweisbar. 2015, 2016 und 2017 gab es jedoch für keine Pflanzenart Hinweise auf gentechnische Veränderungen. Bereits seit 2007 werden Verunreinigungen über der Bestimmungsgrenze von 0,1 Prozent nicht mehr festgestellt.
Der Schwerpunkt des Monitoringprogramms liegt aufgrund der Bedeutung des Maisanbaus in Baden-Württemberg weiter auf der Untersuchung von Maispartien. Wie bereits 2016 wurde auch in den 46 Stichproben der Ernte 2017 bei einer Nachweisgrenze von 0,03 Prozent kein gentechnisch veränderter Mais nachgewiesen. Begleitend zur Eiweißinitiative und aufgrund der zunehmenden Bedeutung des heimischen Sojaanbaus stellt die Untersuchung von Sojabohnen einen weiteren Schwerpunkt dar. Auch in den 20 Sojaproben aus der Ernte 2017 konnte keine gentechnische Veränderung festgestellt werden, womit sich die Ergebnisse aus 2015 mit 16 Proben und aus 2016 mit 24 Proben bestätigen.
Bericht Erntemonitoring 2017:
Der ausführliche Bericht zum GVO-Erntemonitoring 2017 mit weiteren Informationen kann im Internet unter den nachfolgend genannten Adressen abgerufen werden. Das CVUA Freiburg ist das Zentrallabor für Untersuchungen auf GVO für die Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg. Für die entsprechenden Untersuchungen in Saatgut und Futtermitteln ist das LTZ Augustenberg zuständig.
PM