Heute das Europaparlament für ein Auslaufen der Zulassung des Herbizids Glyphosat bis 2022 gestimmt. Morgen treffen sich die Vertreter der nationalen Regierungen im Ständigen Ausschuss, um über die Neuzulassung von Glyphosat zu beraten. Dazu sagt der Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament, Sven Giegold:
„Es ist ein Erfolg der Zivilgesellschaft, dass das Ende von Glyphosat in Sicht ist. Wir wollen eine Landwirtschaft, die gesund für den Menschen und die Umwelt ist. Auch wenn wir uns ein früheres Ende als 2022 der Glyphosat-Zulassung gewünscht hätten, ist es entscheidend, dass Glyphosat mittelfristig vom Acker kommt. Es wäre ein Skandal, wenn die Regierungen die Zulassung von Glyphosat trotzdem für zehn Jahre verlängern würden. Die Regierungen dürfen den Widerstand der Bürger und des Parlaments nicht torpedieren. Wenn die Bundesregierung ihrer Verantwortung für Gesundheit und Umwelt nachkommen will, muss sie die Verlängerung ablehnen. Mit einer Enthaltung der Bundesregierung könnten sich die Glyphosat-Befürworter in der EU durchsetzen. Deutschland sollte gegen Glyphosat stimmen, um die Verlängerung nicht indirekt zu ermöglichen. Stimmt die geschäftsführende Bundesregierung zu, wäre das auch ein Vertrauensbruch für die Sondierungen. Wir Grüne wollen das Pflanzengift vom Acker nehmen. Nur eine gylphosatfreie Landwirtschaft kann im Einklang mit menschlicher Gesundheit und Schutz der Umwelt funktionieren.“
Eine Petition der Grünen EU-Abgeordneten Sven Giegold und Martin Häusling gegen die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat, die an die Bundesregierung gerichtet ist, hat in wenigen Tagen 250.000 Unterschriften gesammelt: https://www.change.org/glyphosat
PM