Über 100.000 Produkte auf korrekte Kennzeichnung mit Energielabel überprüft

In einer von Baden-Württemberg koordinierten bundesweiten Aktion haben Marktüberwachungsbehörden 107.000 Elektrogeräte, Pkw und Reifen auf die korrekte Energielabel-Kennzeichnung überprüft. Allein in Baden-Württemberg hat das Regierungspräsidium Tübingen 13.500 Produkte überprüft. Die Beanstandungsquote lag dabei insgesamt unter dem Bundesschnitt.

Die Marktüberwachungsbehörden der Länder haben in einer von Baden-Württemberg koordinierten bundesweiten Aktion rund 107.000 Elektrogeräte, Pkw und Reifen bei Anbietern vor Ort und im Internethandel auf die korrekte Kennzeichnung mit dem sogenannten Energielabel überprüft. Das Energielabel dient Verbrauchern als schnelle und einfache Informationsquelle über den Energieverbrauch und die Leistung bestimmter Produkte wie Staubsaugern, Waschmaschinen, Kühlschränken, Pkw oder Reifen. Daher sind die Händler verpflichtet, das Energielabel gut sichtbar an den Produkten anzubringen.

Deutschlandweite Ergebnisse

Bei der Aktion haben die Behörden in ganz Deutschland über 7.300 Produkte oder rund 6,8 Prozent der Produkte beanstanden müssen. Im Vergleich zur letztjährigen Schwerpunktaktion (6,6 Prozent) bedeutet dies einen geringfügigen Anstieg der Beanstandungsquote um 0,2 Prozentpunkte. Die Behörden haben insbesondere Produkte beanstandet, bei denen das Energielabel ganz gefehlt hat oder bei denen das Label an einer für die Verbraucher nur schwer sichtbaren Stelle angebracht worden war.

Die höchste Beanstandungsquote gab es mit 9,3 Prozent bei Staubsaugern, gefolgt von Pkw mit 8,7 Prozent sowie Lampen und Leuchten mit 8,0 Prozent. Hingegen mussten die Marktüberwachungsbehörden Elektrobacköfen nur in 1,6 Prozent der Fälle beanstanden. Auch Waschmaschinen (4,0 Prozent), Kühl- und Gefrierschränke (4,1 Prozent) oder Reifen (5,5 Prozent) waren unterdurchschnittlich oft zu beanstanden.

Die Marktüberwachungsbehörden haben bei der Aktion bundesweit insgesamt 1.011 Händler kontrolliert. Hierunter befanden sich 227 Elektrofachmärkte, 153 Autohäuser, jeweils 89 Möbelhäuser und Küchenstudios sowie 186 Internethändler. Bei 385 Händlern haben die Behörden oftmals mehrere Geräte beanstanden müssen. Dies entspricht einer Quote von 38,1 Prozent und stellt gegenüber dem letzten Jahr (49,6 Prozent) einen Rückgang um über zehn Prozent dar. Nach Ansicht der Marktüberwachungsbehörden deutet dies darauf hin, dass die regelmäßigen bundesweiten Überprüfungsaktionen die Händler zunehmend sensibilisieren und zu einer korrekten Kennzeichnung veranlassen.

304 der beanstandeten Händler haben die festgestellten Mängel umgehend und freiwillig behoben (Quote: 79 Prozent). Außerdem haben die Marktüberwachungsbehörden in 93 Fällen ein Bußgeldverfahren gegen die Händler eingeleitet.

Ergebnisse in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg hat die landesweit zuständige Marktüberwachungsbehörde beim Regierungspräsidium Tübingen über 13.500 Produkte bei 127 Handelsunternehmen überprüft, darunter 40 Elektrofachmärkte, 29 Internethändler, 17 Küchenstudios, 16 Möbelhäuser, zehn Baumärkte sowie vier Autohäuser.

Gut zwei Prozent der überprüften Produkte musste die Marktüberwachungsbehörde im Land beanstanden, deutlich weniger als im bundesweiten Durchschnitt (6,8 Prozent). Zwar fällt hierbei die hohe Beanstandungsquote von 45 Prozent im Segment „Lampen und Leuchten“ (Bund: 8,0 Prozent) auf. Die Marktüberwachungsbehörde führt dies jedoch darauf zurück, dass sie im Rahmen dieser bundesweiten Aktion zum Energielabel insgesamt 40 Produkte von lediglich acht Online-Händlern überprüft hat und dieses Ergebnis daher nicht für das gesamte Marktgeschehen im Bereich „Lampen und Leuchten“ repräsentativ sei. Der Grund hierfür ist, dass die Marktüberwachung in Baden-Württemberg dieses Segment in speziellen Schwerpunktaktionen – außerhalb von bundesweit abgestimmten Kontrollen – ohnehin bereits intensiv, also auch im Präsenzhandel, regelmäßig überprüft.

Bei 22 der insgesamt 127 kontrollierten Händlern hat die Marktüberwachung im Land Mängel vorgefunden, das entspricht einer Quote von 17,3 Prozent (Bund: 38,1 Prozent). In mehr als der Hälfte der Fälle (64 Prozent) haben die beanstandeten Händler die festgestellten Mängel bereits freiwillig behoben. Gegen zwei Händler wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet, die restlichen Fälle prüft die Marktüberwachungsbehörde noch.

„Die Prüferinnen und Prüfer finden in Baden-Württemberg insgesamt deutlich seltener Mängel vor als dies im Bundesdurchschnitt der Fall ist“, sagte Umweltminister Franz Untersteller. Dies sei ein Erfolg der regelmäßigen Kontrollen im Land. „Das zeigt, dass es richtig war, die Marktüberwachung beim Regierungspräsidium Tübingen zu bündeln und sie damit effizienter und schlagkräftiger zu machen“, so Untersteller. Dennoch zeige zum Beispiel die hohe Beanstandungsquote bei Küchenstudios mit über 35 Prozent, dass es in bestimmten Bereichen auch in Baden-Württemberg noch weiterhin einen erheblichen Verbesserungsbedarf gebe.

Übersicht des Regierungspräsidiums Tübingen zu den bundesweiten Ergebnissen der Aktion der Marktüberwachungsbehörden zum Energielabel 2017 (PDF)

PM

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