Aktionsbündnis begrüßt Bekenntnis von Minister Peter Hauk zum heimischen und gentechnikfreien Eiweißanbau
Das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg begrüßt den heutigen Besuch von Landwirtschaftsminister Peter Hauk (MdL) auf der Dachswanger Mühle. „Es freut uns sehr, dass Minister Hauk die Anregung unseres Bündnisses zur Besichtigung der gentechnikfreien Eiweißproduktion hier im Lande aufgegriffen hat“, so Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer von Bioland Baden-Württemberg und einer der Sprecher des Aktionsbündnisses. Das Bündnis wertet den Besuch von Minister Hauk als positives Signal sowohl für die gentechnikfreie Landwirtschaft als auch für den Biolandbau in Baden-Württemberg.
Auf dem Bioland-Betrieb Dachswanger Mühle wird seit 1989 Biolandbau betrieben und seit 20 Jahren erfolgreich gentechnikfreies Soja angebaut. Darüber hinaus ist die Dachswanger Mühle zentrale Erfassungsstelle für Bio-Soja in der Region. Rund 3000 Tonnen werden vor Ort erfasst, gereinigt und vermarktet. Hauptabnehmer ist die Firma Taifun in Freiburg. Bio-Soja wird hier zu Tofu-Produkten verarbeitet, die inzwischen ein fester Bestandteil des Bio-Sortiments im Naturkosthandel sind. Rund 5 % der erfassten Menge landet als Bio-Futtermittel in den Trögen von Biohuhn & Co. Lebrecht Schneider, der gemeinsam mit seinem Bruder Reinhard die Dachswanger Mühle bewirtschaftet, sieht in puncto Soja-Anbau konventionelle und Bio-Landwirte in einem Boot. „Wir wünschen uns auch im konventionellen Bereich mehr Betriebe, die in den regionalen Soja-Anbau einsteigen und sich von der Maismonokultur verabschieden. Hierfür brauchen die Kollegen ein unmissverständliches Signal der Landesregierung“, so Schneider.
Dieses Anliegen teilt Schneider nicht nur mit dem Bündnis, sondern auch mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk: „Mit unserer Eiweißinitiative zielen wir darauf ab, die Erzeugung gentechnikfreier Nahrungs- und Futtermittel sicherzustellen und zu fördern. Das Land setzt auf eine leistungsfähige heimische Landwirtschaft und damit auf die Erzeugung hochwertiger und regionaler Lebensmittel. Der Anbau von gentechnikfreien Sojabohnen bietet unseren Bauern eine wirtschaftliche Perspektive und bereichert die Fruchtfolgen und die Artenvielfalt auf den Feldern im Südwesten“, so der Minister.
Für das Aktionsbündnis ist das Bekenntnis des Ministers zur Fortschreibung der Eiweißinitiative des Landes und das klare Bekenntnis zur Gentechnikfreiheit eine sehr erfreuliche Entwicklung. „Der heimische Soja-Anbau leistet einen wertvollen Beitrag zur Verringerung der Importe von größtenteils gentechnisch veränderten Eiweißfuttermitteln aus Südamerika. Ganz offensichtlich greift ein Umdenken in unserem Sinne auch auf politischer Ebene um sich“, freut sich Eichert.
Allerdings stehen mit den neuen Gentechniken wie CRISPR Cas Themen zur Diskussion an, bei welchen die Vorstellungen von Land und Bündnis noch nicht in Einklang gebracht sind. Neben aller Freude über die Bekenntnisse des Ministers sichern die Vertreter des Bündnisses daher zu, sich entsprechend der Forderung von Verbrauchern und Landwirten weiterhin engagiert für ein gentechnikfreies Baden-Württemberg einzusetzen.
PM