Für Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold steht fest: „Das Handwerk und die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ergänzen sich, sie müssen daher ihre Kooperation verstärken.“ Die heute vorgestellten Ergebnisse der Absolventenbefragung 2016 der Hochschulen beinhalteten einen klaren Handlungsauftrag.
Mehr als die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen wünschen sich in ihrem Studium einen höheren Praxisbezug und eine verstärkte Anwendung ihres Fachwissens. „Das zeigt klar“, so Reichhold, „dass wir mehr ausbildungsintegrierende Studienangebote brauchen. Die Dualität der Lernorte Unternehmen und Hochschule führten die Studierenden frühzeitig an das spätere Arbeitsleben heran. Gleichzeitig erhöhe der parallel erworbene Berufsabschluss die Erfolgschancen bei der anschließenden Stellensuche.
Auch für das Handwerk selbst enthält die Studie einen Auftrag. Reichhold: „Wir müssen unsere Beratungsangebote an den Hochschulen ausbauen und es schaffen, dass sich mehr Absolventen für das Handwerk interessieren.“ Gerade in den technischen Berufen biete das Handwerk für Hochschulabsolventen viele anspruchsvolle Tätigkeitsfelder. Zugleich bedauerte Reichhold das Studienergebnis, dass immer weniger Absolventinnen und Absolventen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. „Es gibt keine bessere Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen als im eigenen Unternehmen“, ermunterte Reichhold die Absolventinnen und Absolventen zur Existenzgründung. Allein im baden-württembergischen Handwerk suchen in den nächsten fünf Jahren über 18.000 Betriebe einen Nachfolger.