Schnelles Internet: Wie das Glasfaser zu den Unternehmen ins Gewerbegebiet kommt

Göppinger Unternehmer berichtet über neue IHK-Initiative Runder Tisch Glasfaseranschluss in Gewerbegebieten

Um das Thema Glasfaseranschlüsse in Gewerbegebieten ging es jüngst auch bei der Bezirksversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen. Unter dem Titel „Wie kommt Glasfaser in ein Gewerbegebiet – Erfahrungsbericht am Beispiel Jebenhausen“ berichtete Matthias Krebs, Geschäftsführer des Göppinger Messdienstleistungsunternehmens Topometric GmbH aus Jebenhausen, den Mittelständlern über eine neue IHK-Initiative. Als Konsequenz aus der im Jahre 2016 von der IHK durchgeführten Breitbandumfrage, bei der das schnelle Internet das TOP-Thema für die Unternehmen war, hatte die Bezirkskammer Göppingen im Januar in Kooperation mit den Wirtschaftsförderern des Landkreises und der Stadt Göppingen erstmals im Gewerbegebiet Jebenhausen-Süd einen „Runden Tisch Glasfaseranschluss“ für interessierte Unternehmen angeboten. Teilgenommen hatten an den zwei Sitzungen des Runden Tisches vier Unternehmen, von denen die Hälfte nun kurzfristig einen kostengünstigen Glasfaseranschluss erhalten werden. Für die Unternehmen waren zunächst genaue Informationen über die tatsächliche Lage von Glasfasersträngen oder Leerrohre nicht verfügbar. Bei genauer Prüfung stellte sich heraus, dass eine Glasfaserinfrastruktur bereits vor der Haustür vorhanden war. „Das bestärkt uns in unserer Idee, gemeinsam mit den Kommunen und den Wirtschaftsförderern ähnliche runde Tische in anderen Gewerbegebieten anzubieten, um eine Glasfaserversorgung konkret auszuloten und idealerweise für unsere Mitgliedsunternehmen zu ermöglichen“, so der Göppinger IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Ulrich Martin. Denkbar sei ein Zusammenschluss der Unternehmen jeweils eines Gewerbegebiets, um die Kosten eines Glasfaserausbaus auf die verschiedenen Betriebe zu verteilen. Interessierte Unternehmen können sich beim stellvertretenden IHK-Geschäftsführer Gernot Imgart unter der Rufnummer 07161-6715-8431 oder unter gernot.imgart@stuttgart.ihk.de melden.

„Unser Unternehmen Topometric ist als Zulieferer der deutschen Automobilindustrie mittlerweile auf den digitalen Transport riesiger Messdatenmengen angewiesen“, berichtete Matthias Krebs vor den Unternehmern. Außerdem mussten innerhalb der Unternehmensgruppe zwei weitere Standorte angebunden werden. Damit sei ein schneller Glasfaseranschluss am Standort Jebenhausen für das Unternehmen überlebenswichtig gewesen. Bei der Lösung solcher Anschlussprobleme würden Unternehmen an ihren Standorten oftmals allein gelassen. Wesentliche Informationen, ob und wo in den Gewerbegebieten oder deren Umgebung Glasfaserleitungen bereits verlegt oder zumindest Leerrohre vorhanden sind, seien nicht öffentlich verfügbar. „Das hat uns alle ziemlich überrascht und macht die Sache nicht einfacher“, betonte Krebs. Beim Runden Tisch in Göppingen-Jebenhausen habe sich herausgestellt, dass der Bedarf an hohen Übertragungsraten und damit für einen Glasfaseranschluss nicht bei allen Unternehmen gleich sei. Die Betriebe waren sich jedoch einig, dass die Datenmengen für alle Gewerbebetriebe zukünftig enorm wachsen werden. Dies gelte insbesondere im Hinblick auf Industrie 4.0 und die Vernetzung und Steuerung der Produktion. Ein wesentliches Hemmnis für einen Glasfaseranschluss im Unternehmen seien die in der Regel hoch veranschlagten Anschlusskosten. Diese resultieren aus den Investitionen in die Infrastruktur und werden von den privaten Anbietern regelmäßig auf die Unternehmen überwälzt. Es lag deswegen aus Sicht der IHK-Bezirkskammer Göppingen nahe, in Form eines Poolings oder Kooperation mit allen Unternehmen im Gewerbegebiet diese Verlege- bzw. Anschlusskosten gemeinschaftlich zu teilen und damit den Preis für den einzelnen Anschluss deutlich attraktiver zu machen .
PM

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