+++ Jeden ersten Samstag nach Tschernobyl-Jahrestag +++ Sichere und saubere Energieträger stellen sich vor +++ Biogas wichtige Säule der Energiewende+++
Bereits zum 22. Mal findet am morgigen Samstag den 29. April der von der sächsischen Gemeinde Oederan ins Leben gerufene „Tag der Erneuerbaren Energien“ statt. Wie immer am ersten Samstag nach dem Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl öffnen verschiedene regenerative Kraftwerke ihre Türen, um der Bevölkerung zu zeigen, wie eine Biogasanlage funktioniert, wie ein Windrad von innen aussieht oder wie man eine Solaranlage auf dem Dach installiert. Über 100 Betreiber haben sich in diesem Jahr auf der Seite energietag.de eingetragen – darunter auch zahlreiche Biogasanlagen.
Die Energielandschaft in Deutschland hat sich seit dem ersten atomaren Super-Gau vor 31 Jahren stark verändert. Der Atomausstieg ist beschlossene Sache, in fünf Jahren soll das letzte deutsche AKW vom Netz gehen. Jede dritte Kilowattstunde Strom stammt bereits aus regenerativen Anlagen. „Jetzt müssen die Weichen für die Zukunft konsequent gestellt werden“, fordert der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez. „Wir müssen so zügig wie möglich unsere komplette Energieversorgung auf Erneuerbare Energien umstellen – und zwar sowohl im Stromsektor als auch bei der Wärme und in der Mobilität.“
Biogas kann und muss auf diesem Weg eine wichtige Rolle spielen. Bei der Stromerzeugung sind Biogasanlagen die flexiblen „Immer-Könner“, die immer dann da sind, wenn die „Arbeitstiere“ Wind und Sonne wetterbedingt eine Pause einlegen. Biogasanlagen sichern unsere kontinuierliche und verlässliche Stromversorgung. Darüber hinaus liefern sie klimaneutrale Wärme, die schon heute über Nahwärmenetze in zahlreichen Häusern, in Schulen und Kindergärten, Schwimmbädern oder Krankenhäusern eingesetzt wird. „Sowohl bei der flexiblen Strombereitstellung als auch bei der Wärmeversorgung haben wir noch viel Luft nach oben“, erklärt da Costa Gomez – und sieht die Bundesregierung in der Pflicht, ein klares Bekenntnis pro Erneuerbare Energien in allen Sektoren zu setzen. „Die Betreiber der Anlagen stehen bereit und warten auf grünes Licht aus Berlin.“
Um Katastrophen wie Tschernobyl und Fukushima zu verhindern, ist der globale Ausstieg aus dieser gefährlichen Technologie zwingend notwendig, betont da Costa Gomez. Seit der Reaktorkatastrophe vor 31 Jahren sind laut Wikipedia rund 640.000 Hektar an landwirtschaftlicher Fläche und Waldgebieten in der Ukraine für die menschliche Nutzung dauerhaft unbrauchbar. Von 640.000 Hektar Energiepflanzen könnte man in einer Biogasanlage knapp 13 Terawattstunden Strom erzeugen und mindestens die gleiche Menge an Heizenergie. Das entspricht dem Strombedarf von 3,6 Millionen Haushalten und dem Wärmebedarf von einer Million Haushalten. Sicher, nachhaltig und dezentral.
„Das Interesse an der Biogasnutzung wächst weltweit. Als Marktführer in dieser Technologie werden sowohl deutsche Firmen als auch der Fachverband Biogas international stark nachgefragt. Umso wichtiger ist es, dass wir hier in Deutschland den Bestand der rund 9.000 Biogasanlagen langfristig sichern und einen moderaten Ausbau mit einhergehender Weiterentwicklung der Forschung und Entwicklung fördern“, unterstreicht der Hauptgeschäftsführer.
PM