Gewerbeförderung im Vergleich – baden-württembergische IHKs sind sehr gut aufgestellt

Die baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern bieten vielfältige Service- und Beratungsangebote in den Bereichen Existenzgründung und -festigung, Unternehmenssicherung sowie Unternehmensnachfolge an. Im Rahmen eines Benchmarkings haben die Fachreferenten die Leistungen der IHKs mit den Service- und Beratungsangeboten der Kammern bzw. Wirtschaftsförderungseinrichtungen in Österreich, der Schweiz und Frankreich verglichen. Hierzu wurden zu verschiedenen IHK-Referentensitzungen Fachleute der jeweiligen Nachbarländer eingeladen.

Die Wirtschaftskammern in Österreich und die Industrie- und Handelskammern (Chambre de Commerce et d’Industrie) in Frankreich weisen ähnliche Strukturen und Aufgabenstellungen wie die IHKs in Deutschland auf. Anders ist hingegen die Situation in der Schweiz; dort bieten neben den IHKs, die als private Vereine organisiert sind, insbesondere Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Kantone entsprechende Unterstützungsmaßnahmen an.

„Der Vergleich der Serviceangebote in Österreich, der Schweiz und Frankreich mit den Leistungen der baden-württembergischen IHKs zeigt, dass die IHKs im Land sehr gut aufgestellt sind“, betont Prof. Dr. Dr. h. c. Harald Unkelbach, Vize-Präsident des BWIHK und Präsident der für den Bereich Gewerbeförderung der baden-württembergischen IHKs federführenden IHK Heilbronn-Franken. „In allen Ländern gibt es im Hinblick auf Qualität und Quantität weitgehend vergleichbare Leistungen.“

Basisangebote im Bereich Existenzgründung sind Informationsunterlagen, Seminare, Workshops und Erfahrungsaustauschkreise sowie persönliche Beratungen. Internetportale unterstützen bei der Erstellung eines Businessplans. Zur Unternehmenssicherung werden Ratgeber und Online-Tools angeboten, die Hilfe zum frühzeitigen Erkennen von Krisen geben und bei deren Bewältigung unterstützen. Weitere Orientierung für Unternehmen in Schwierigkeiten gibt es durch Beratungen und Sprechtage mit regionalen Netzwerkpartnern. Standardleistungen bei der Unternehmensnachfolge sind Veranstaltungen, Workshops und individuelle Beratungen zu den Grundlagen einer Nachfolgeregelung sowie Unternehmensbörsen im Internet.

Neben diesen Angeboten, die in den einzelnen Ländern oft nur marginale Unterschiede aufweisen, gibt es eine Reihe von Leistungen, die in den Nachbarländern nicht angeboten werden. Zu den Besonderheiten bei den baden-württembergischen IHKs gehören die Finanzierungssprechtage mit der L-Bank sowie der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg. Bei diesen Sprechtagen wird ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept für eine Gründung oder Festigung, eine Übernahme oder eine Wachstumsinvestition mit Einbindung von Förderkrediten, Bürgschaften und Beteiligungen aufgezeigt.
Mit der Gründungswerkstatt Deutschland und damit verbundenen regionalen Gründungswerkstätten leisten die IHKs fundierte Unterstützung, die es in dieser Form in den Nachbarländern ebenfalls nicht gibt. Das Internetportal hilft bei der Planung einer Geschäftsidee und bietet eine Online-Begleitung durch IHK-Gründungsberater. Eine weitere Spezialität ist das Moderatorenkonzept zur Sicherung der Unternehmensnachfolge. Mit diesem Instrument geben einzelne IHKs gezielte Hilfe in allen Phasen einer Übergabe, beginnend mit der Sensibilisierung von Unternehmern hinsichtlich der Nachfolgeproblematik.

Ziel der baden-württembergischen IHKs ist es, das Instrumentarium an Serviceleistungen weiter auszubauen und neue Formate zu entwickeln. So gibt es Überlegungen zu Projekten der Onlineberatung. Damit wird auf die aktuellen Herausforderungen und auf die Möglichkeiten reagiert, die sich mit der fortschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft ergeben.

Eine Zusammenstellung der Serviceleistungen in Bereichen der Gewerbeförderung in Deutschland (Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg), Österreich (Wirtschaftskammern), der Schweiz (Wirtschaftsförderung Thurgau/Startnetzwerk Thurgau sowie Handelskammer Deutschland-Schweiz) und Frankreich (Chambre de Commerce et d’Industrie) kann als Download (PDF-Datei) auf der Homepage des BWIHK  unter folgendem Link abgerufen werden: http://www.bw.ihk.de/veroeffentlichungen/publikationen/publikationen-container/Uebersicht-Leistungen-Gewerbefoerderung-2017
PM

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