Inflation legt im Januar weiter kräftig zu – Höchster Anstieg der Verbraucherpreise im Südwesten seit mehr als vier Jahren

Die vom Statistischen Landesamt ermittelte vorläufige Inflationsrate lag im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 1,9 Prozent. Sie hat damit den schon kräftigen Preisanstieg des Dezembers übertroffen. Einen ähnlich hohen Anstieg hatte es zuletzt im September 2012 gegeben.

Der im Vorjahresvergleich kräftige Preisanstieg ist in erster Linie auf gestiegene Rohölpreise zurückzuführen. Produkte auf Rohölbasis zeigen daher besonders starke Preissprünge. So kostete beispielsweise ein Liter Super-Benzin 12,2 Prozent mehr als im Januar 2016, der Preis für einen Liter Diesel stieg im gleichen Zeitraum um 19,8 Prozent. Heizöl verteuerte sich sogar um 41,3 Prozent. Für Kraftstoffe insgesamt stiegen die Preise im Vergleich zum Januar 2016 um 13,6 Prozent.

Ebenfalls verteuert haben sich Nahrungsmittel. Sie kosteten im Januar 2,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Besonders kräftig zog dabei mit einem Plus von 10,7 Prozent der Preis für Gemüse an. Die Preise für Obst stiegen um 1,7 Prozent, Fleisch und Fleischwaren verteuerten sich hingegen kaum (+0,1 Prozent). Die Wohnkosten im Verbraucherpreisindex stiegen moderat an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Nettokaltmieten um 1,3 Prozent, die Wohnungsnebenkosten legten um 1,2 Prozent zu. Hier wirkt unter anderem der Preisrückgang bei der Fernwärme (−5,3 Prozent) dämpfend auf die Entwicklung der Heizkosten insgesamt. Im Gegensatz zum Vorjahresvergleich zeigt die kurzfristige Entwicklung des Verbraucherpreisindex einen leichten Rückgang. Der Gesamtindex lag um 0,6 Prozent unter dem Indexwert vom Dezember 2016. Im Zusammenhang mit dem Ende des Weihnachtsgeschäftes sowie des beginnenden Winterschlussverkaufs ließen die Preise in den dafür typischen Einzelhandelsbereichen etwas nach. Ein deutlicher Rückgang ist dabei bei der Bekleidung zu verzeichnen, die Preise sind hier im Vergleich zum Dezember 2016 um 5,5 Prozent zurückgegangen.

Tabelle 1

Ausgewählte Verbraucherpreisindizes für Baden-Württemberg im Januar 2017
Vorläufige Ergebnisse
Bezeichnung Veränderung Januar 2017 gegenüber
Januar 2016 Dezember 2016
Prozent
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017
Gesamtindex +1,9 −0,6
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke +2,3 +0,7
Gliederung nach Waren und Leistungen
Strom, Gas u.a. Brennstoffe (Haushaltsenergie) [korrigierte Werte] +1,4 −1,1
Heizöl +41,3 +0,3
Kraftstoffe +13,6 +2,5
Nettokaltmiete +1,3 +0,3
Wohnungsnebenkosten +1,2 +0,5

Weitere Informationen

Wichtiger Hinweis zur Veröffentlichungsform des Verbraucherpreisindex ab 2013

Mit dem Berichtsjahr 2013 haben sich im Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg Änderungen in der Veröffentlichungspraxis des Verbraucherpreisindex ergeben.

Die zum gewohnten Termin am Ende des Berichtsmonats veröffentlichte Pressemitteilung zur Entwicklung der Verbraucherpreise in Baden‑Württemberg wird auf Basis vorläufiger Ergebnisse erstellt.

Aus diesem Grund werden zu diesem Zeitpunkt keine Indexwerte mehr veröffentlicht. Voraussichtlich am 3. 2. 2017 werden dann die endgültigen Indexwerte (Basis 2010=100) für den Berichtsmonat Januar veröffentlicht.
Die Neuerung soll für zusätzliche Qualitätssicherungsmaßnahmen genutzt werden.

Eine Tabelle mit aktuellen Ergebnissen für Baden‑Württemberg und Deutschland kann ab dem 3. 2. 2017 per Fax unter der Nummer +49 711 641-2135 abgerufen werden.

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

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