Öko-Tipp: Weihnachtsbäume – Weniger Gift im Wohnzimmer

Ein ökologischer Weihnachtsbaum ist oft nur wenig teurer und schont Gesundheit und Umwelt.  

Mit dem Weihnachtsbaum holen sich viele Menschen jedes Jahr ein Stück Natur in die Wohnzimmer. Allerdings stammten etwa 90 Prozent der 25 Millionen Weihnachtsbäume, die letztes Jahr in Deutschland verkauft wurden, aus Intensiv-Plantagen. „Auf diesen Plantagen wird stark gespritzt und gedüngt – zum Schaden von Tieren, Pflanzen, Gewässern und Böden“, sagt Christine Fabricius, Naturschutzreferentin beim BUND Baden-Württemberg. Bei mehr als jedem zweiten Baum fand der BUND Pestizide wie Glyphosat, als er 2014 stichprobenartig die Nadeln von Weihnachtsbäumen an deutschen Verkaufsstellen testete.

Zu der hohen Pestizidbelastung auf vielen Weihnachtsbaum-Plantagen kommt noch der hohe Flächenverbrauch. „Solche Plantagen sind keineswegs naturnahe Wälder. Durch die intensiv genutzten Monokulturen gehen Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten verloren. Die Flächen der Plantagen wären besser für „echte“ Wälder und Natur oder den Nahrungsmittelanbau eingesetzt“, sagt Fabricius.

Besser sind Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft

Ein ökologischer Weihnachtsbaum ist oft nur wenig teurer. Umweltfreundliche Bäume stammen aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen. Dies sind FSC-zertifizierte Forstbetriebe und Baumschulen, Gärtnereien und Biohöfe, die nach Richtlinien des Naturland-, Bioland- oder des BIO-Siegels produzieren. Auch einige Gartencenter haben Bäume mit BIO-Siegel im Angebot. Eine jährlich aktuelle Liste von ökologischen Weihnachtsbaum-Bezugsquellen veröffentlicht die Umweltorganisation Robin Wood. Eine eher schlechte Wahl sind Plastikbäume. Auch bei mehrjährigem Gebrauch bessert sich deren Ökobilanz nur unwesentlich. Aufgrund der längeren Transportwege ist besser auch auf Import-Weihnachtsbäume zu verzichten.

Ökologische Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum

Ein Blick in die Geschichte zeigt: In vorchristlichen Zeiten holten die Menschen um die Wintersonnenwende neben Tannen auch Immergrünes wie Buchsbaum, Mistel oder Wacholder als festlichen Schmuck in die Häuser. Später dienten Obstbäume, Eichen oder Birken als christliche Gabenbäume, behängt mit Gebäck, Wurst, Obst, Geschenken und Papierblumen. Auch große Zimmerpflanzen eignen sich als Weihnachtsbaum.

Weitere Informationen:

BUND-Weihnachtbaum Test (2014): Mehr als jeder zweite Weihnachtsbaum mit Pestiziden belastet: https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bund-test-mehr-als-jeder-zweite-weihnachtsbaum-mit-pestiziden-belastet/

PM

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