IHK-Bezirkskammer veröffentlicht Konjunkturumfrage für den Kreis Göppingen zum Herbst 2016
Die Unternehmen im Kreis Göppingen haben im Herbst weiterhin optimistische Geschäftserwartungen für das kommende Jahr. Die aktuell etwas schlechtere Einschätzung der Geschäftslage hat darauf keinen Einfluss. Die weltwirtschaftlichen und politischen Krisen und die damit einhergehende Verunsicherung auf den Weltmärkten scheinen die optimistischen Einschätzungen nicht zu beeinträchtigen. Getragen wird dieser Optimismus vor allem von der Industrie, die weiterhin auf ein gutes Exportgeschäft setzt. Allerdings signalisieren die verhaltene Investitionsbereitschaft und eine vorsichtigere Beschäftigungspolitik eine leichte Verunsicherung bei den Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart für den Kreis Göppingen. „Es ist erstaunlich und zugleich erfreulich, wie robust sich die regionale Wirtschaft zeigt“, sagt IHK-Bezirkskammer Präsident Wolf Ulrich Martin. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage hat sich zwar im Vergleich zum Frühsommer leicht verschlechtert, jedoch bezeichnet immer noch fast die Hälfte der befragten Unternehmen die Geschäftslage mit gut und nur 8 Prozent als schlecht. Die etwas geringere Unzufriedenheit gegenüber der Umfrage im Frühsommer trifft sowohl auf die Industrie als auch auf Handel und Dienstleistungen zu. Die leichte Abschwächung hat Auswirkungen auf die Ertragslage, deren Indikator zwar gesunken ist, aber immer noch deutlich im positiven Bereich liegt. Stützende Faktoren für die anhaltend guten Geschäfte sind der für den Export günstige Eurokurs noch stabile Impulse aus den USA und China, die niedrigen Zinsen, ein starker Binnenkonsum so wie günstige Erdöl- und Rohstoffpreise, die aber langsam anziehen. Der stagnierende Auftragseingang, allerdings auf sehr hohem Niveau, dürfte eine Ursache für die voraussichtlich verhaltene aktuelle Lage sein. Denn es ist die Industrie mit ihren deutlich optimistischeren Einschätzungen, die für die kommenden zwölf Monate steigende Geschäfte erwartet. Trotz Brexit und weiteren Unwägbarkeiten bei der Entwicklung des Welthandels rechnet die Industrie für das kommende Jahr weiterhin mit einer steigenden Nachfrage aus dem Ausland. Fast 44 Prozent der Unternehmen gehen von höheren und nur 14 Prozent von geringeren Exporten aus. Auf die Frage nach den Inlandsinvestitionen antworteten die Unternehmen zurückhaltender als noch im Frühsommer. Hier ist der Anteil der Unternehmen, die mehr investieren wollen, von knapp 30 Prozent auf knapp 22 Prozent zurückgegangen, während die Zahl der Unternehmen, die weniger investieren wollen, von rund 17 Prozent auf knapp 24 Prozent angestiegen ist. Auffällig ist dabei, dass der Indikator für die Industrie leicht negativ ist. Ersatzbedarf, Rationalisierung und Innovationen sind nach wie vor die wichtigsten Motive für die Investitionen. Deutlich abgenommen hat die Kapazitätserweiterung als Grund. Ebenso vorsichtig wie zu den Investitionen äußerten sich die Unternehmen zu Ihren Beschäftigungsabsichten. Der Indikator ist zwar nach wie vor positiv, aber die Zahl der Unternehmen, die Beschäftigung erhöhen wollen, ist etwas gesunken und die Zahl derjenigen, die weniger Beschäftigung erwarten, leicht angestiegen. Auf die Frage nach den Risiken für die konjunkturelle Entwicklung nannten die Unternehmen neben der Inlandsnachfrage, dem Fachkräftemangel und den Arbeit skosten mit der Auslandsnachfrage, der Wirtschaftspolitik und den Energie- und Rohstoffpreisen Faktoren, die als politische und weltwirtschaftliche Unsicherheiten nur bedingt beeinflussbar sind. Hinweis:
Den Konjunkturbericht finden Sie auf unserer Homepage www.stuttgart.ihk24.de.
PM