NEV-Verbandsversammlung am 11.11.2016 in Göppingen

Ausbau der Beteiligungen an Erneuerbaren Energie-Anlagen beschlossen – Kernkompetenzen weiterhin zuverlässig erfüllt – Kurs halten und Zukunft gestalten

Heute trafen sich die Mitglieder des Neckar-Elektrizitätsverbands (NEV) in der Stadthalle Göppingen zur jährlichen Verbandsversammlung. Verbandsvorsitzender Dr. Jürgen Zieger und Geschäftsführer Mario Dürr berichteten in der Erläuterung der Geschäftsberichte von stabilen Entwicklungen bzw. konsequent fortgeführten Ausbaubestrebungen im Feld der Erneuerbaren Energien. Als Gastredner trat Dr. Frank Mastiaux auf, Vorsitzender des Vorstands und Chief Executive Officer der EnBW Energie Baden-Württemberg AG.

Solides Wirtschaften in schwierigen Zeiten – Ausbau von Zukunftsfeldern

Den Anwesenden wurden die Geschäftsberichte 2015 des NEV-Verbandsvorsitzenden und des Geschäftsführers vorgestellt sowie auch die Jahresabschlüsse der Beteiligungsgesellschaften (NEV Beteiligungsgesellschaft mbH, NEV Erneuerbare Energien GmbH und der Netzgesellschaften). Im Kern konstatierten der seit 15. Juli 2016 amtierende Geschäftsführer Mario Dürr und Esslingens OB und NEV-Verbandsvorsitzender Dr. Jürgen Zieger: Es läuft, trotz herausfordernder Umstände! Die Renditen, in Höhe von über 15 % bei der Neckar Netze Bündelgesellschaft T, bei den anderen (Neckar Netze Bündelgesellschaft A, sowie KAWAG AG bzw. GmbH) sind weiterhin erfreulich.

Die Nachträge zu den Wirtschaftsplänen 2016 und 2017 wurden von der Versammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Damit ist der Kurs, in erneuerbare Energien zu investieren, auch im Wirtschaftsplan bestätigt.

 

Personell und inhaltlich gut aufgestellt

Bei der durch Mario Dürrs Wechsel in die NEV-Geschäftsführung notwendigen Ersatzwahl zum Verwaltungsrat, in dem er bisher für den NEV wirkte, entschied sich die Verbandsversammlung für Bürgermeister Bernd Bordon, Untereisesheim, Landkreis Heilbronn, als Nachfolger im Gremium.

 

Ebenso stand die Beratung und Beschlussfassung zum Erwerb von Anteilen an der Solarpark Kenzingen GmbH sowie am Solarpark Berghülen auf der Tagesordnung. Der Beschlussvorlage zum Kauf von Anteilen in Höhe von 85 % an der Solarpark Kenzingen GmbH und der grundsätzlichen Beteiligung des NEV am Solarpark Berghülen im Jahr 2017 bis zu einer Höhe von max. 100 % nach juristischer sowie kaufmännischer und wirtschaftlicher Prüfung, unter Vorbehalt der Zustimmung des Verwaltungsrats, wurde mit großer Mehrheit zugestimmt.

Besonders zu erwähnen bei der Solarpark Kenzingen GmbH ist, dass der Sitz der Gesellschaft Esslingen sein wird und neben dem NEV und der EnBW (10 %) die restlichen 5 % an eine örtliche Bürgerenergiegenossenschaft gehen sollen.

Der NEV verstärkt damit sein Engagement an Erneuerbare Energie-Anlagen weiter und trägt den Anforderungen der Energiewende auch als Verband im großen Konsens der Mitglieder Rechnung – auch mittel- und langfristig, da weitere Beteiligungen an Solarparks folgen sollen und die Absicht besteht, Verbandskommunen auch direkt zu beteiligen.

 

Vorausschauende Weichenstellungen rechtzeitig getroffen

Mario Dürr und Esslingens Oberbürgermeister und NEV-Verbandsvorsitzender Dr. Jürgen Zieger resümieren: „Der NEV steht gut da. Gemeinsam haben wir die Zeichen der Zeit erkannt und sind gewappnet, ihnen auch gut zu begegnen. Die Gesellschafter der Neckar Netze haben beschlossen, sich zukünftig auch um Gaskonzessionen zu bewerben. Damit wird den beteiligten Kommunen ermöglicht, nicht nur Eigentum am Stromnetz, sondern zukünftig auch am Gasnetz zu erwerben. Aktuell laufen auch in den KAWAG Netzgesellschaften hierzu Gespräche.“

 

Energiewende aus Unternehmenssicht

Dr. Frank Mastiaux gewährte interessante Einblicke in die Herausforderungen des Umbaus vom klassischen Energielieferanten zum modernen Energiedienstleister, der mit einer neuen Heterogenität der Technik beim herzustellenden Produkt und dessen Nachfrage sowie einer komplexeren Verteilung und Zur-Verfügung-Stellung konfrontiert ist – und als Experte auf dem Gebiet sowie in strategischen Partnerschaften zukunftsfähige Lösungen entwickelt. Er stellte fest: „NEV und EnBW sind auf vielfältigste Weise miteinander verbunden, in Zeiten unglaublicher Veränderungen ein wichtiges Moment.“

Konkret am Beispiel der EnBW erläuterte er die enormen Anstrengungen der letzten zehn Jahre: „Jeder ist direkt von der Energiewende betroffen, nur wenige setzen sie konkret um. Der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien ist erst der Anfang. Es geht weiter im Netz- und Infrastrukturbereich. Derzeit betreibt die EnBW, die zu den vier großen deutschen Stromversorgern zählt, 150.000 dezentrale Erzeugungsanlagen in ihrem Gebiet, bei exzellenten 13 Minuten Ausfallzeiten im Jahr.“

Er warnte vor Verknappungen bei der Energieversorgung, die sich aus den sinkenden Erträgen ergeben könnten. Dem steuert die EnBW mit inhaltlichen, strategischen und kulturellen Erneuerungen entgegen. Er prognostizierte neue Geschäftsmodelle auch im Energiebereich analog zu den Umwälzungen, die booking.com, airbnb oder Uber in den jeweiligen Branchen ausgelöst haben. Für die Zukunftsfähigkeit eines Stromanbieters gehört für Dr. Mastiaux Veränderungsfähigkeit grundlegend dazu. Er sagte: „Konkrete Statements statt vager Erklärungen zur Aufstellung als Unternehmen schienen uns dafür richtig zu sein.“

Die Entwicklung neuer Standorte mit z.B. leistungsstarken Windparks,  strategische Zukäufe im Solarbereich für die notwendige Ernsthaftigkeit sowie hohe Investitionsvolumen in Netze und Breitband zählen zum Maßnahmenkatalog des Unternehmens. Er schloss: „Die neue Qualität der Zusammenarbeit in Partnerschaften auch im kommunalen Bereich wie mit dem NEV halte ich für einen guten Schritt: praktikabel und effizient – danke für Ihr Vertrauen.“ Für weitere neue Geschäftsmodelle bei Infrastruktur und Digitalisierung ist die EnBW explizit offen, denn auch die Städte und Gemeinde stehen vor den Herausforderungen der Energiewende.

Beim gemeinsamen Mittagessen, das von angeregten Gesprächen der Teilnehmer geprägt war, zeigte sich einmal mehr, dass der NEV nicht nur sachlich stark agiert, sondern auch menschlich sehr gut als Solidargemeinschaft kommunaler Leistungsträger funktioniert.

 

Über den NEV:

Der Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) ist ein kommunaler Zweckverband, dem 167 Städte und Gemeinden sowie 9 Landkreise angehören. Das Verbandsgebiet erstreckt sich vom Landkreis Heilbronn im Norden bis zum Landkreis Reutlingen im Süden von Baden-Württemberg. Der Sitz des Verbandes ist Esslingen am Neckar. Der NEV hat insbesondere die Aufgabe, die Interessen seiner Mitglieder auf dem Gebiet der Energieversorgung zu vertreten und auf eine einheitliche, zweckmäßige, wirtschaftliche und umweltschonende Energieversorgung der Gemeinden und aller Abnehmerkreise des Verbandsgebiets hinzuwirken. Im Rahmen dieser Aufgabe steht die hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle allen Gemeinden, Landkreisen, Behörden und Stromabnehmerverbänden zur Beratung zur Verfügung.

PM

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