IHK-Gründermonitor 2016: Nachfrage nach qualifizierter Beratung für Existenzgründer deutlich gestiegen

Die Rahmenbedingungen für Existenzgründungen im Kreis Göppingen werden mit Bestnoten bewertet

Zum dritten Mal in Folge hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen einen eigenen IHK-Gründermonitor vorgelegt. Danach ist die Nachfrage nach intensiven IHK-Beratungsangeboten von Gründern im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich angestiegen. Damit bestätigt sich aus Sicht der IHK ein positiver Trend: Die Qualität der einzelnen Gründungsvorhaben und deren Vorbereitung nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Mit Bestnoten wurden von den angehenden Unternehmern die Rahmenbedingungen für Gründungen im Kreis Göppingen bewertet: 87 Prozent schätzten diese als gut oder sehr gut ein. Dabei hat sich die Anzahl der Benotungen mit „sehr gut“ mehr als verdoppelt. Verdoppelt hat sich auch die Nachfrage von Gründungen aus dem Oberen Filstal (Raum Geislingen). Einziger Wermutstropfen: Nur noch 4 Prozent der IHK-Existenzgründungen finden in der Industrie statt. Große Hindernisse sehen Existenzgründer bei fehlenden Eigenmitteln oder durch Schwierigkeiten bei der Kreditfinanzierung. Die IHK will hier die Informationsangebote weiter verstärken. Mehr Informationen und alle detaillierten Ergebnisse finden sich unter www.stuttgart.ihk.de.

„Unternehmensgründungen sind für die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Göppingen enorm wichtig“, betont IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin bei der Vorstellung des neuen IHK-Gründermonitors. Diese schaffen im Idealfall nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern verwirklichen innovative Ideen, die entscheidend für Fortschritt, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind. „Umso notwendiger ist es, die Rahmenbedingungen für Gründer kontinuierlich zu verbessern und dabei nicht nachzulassen“, betont der IHK-Gründungsexperte Gernot Imgart. Dass einige IHK-Informationsangebote auch weniger Teilnehmer als im Vorjahr erreichten und damit das Gründungsinteresse sich abschwächte, ist vor allem der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt und des Fachkräftemangels geschuldet. Nach dem jüngsten DIHK-Gründerreport erreichte das Gründungsinteresse bundesweit einen Tiefpunkt.

Als Reaktion auf die Ergebnisse des neuen Gründermonitors sollen zukünftig die IHK-Informationsangebote für Finanzierungen und Fördermittel weiter verstärkt werden. Der Kreis Göppingen biete für junge Unternehmer aus der gesamten Region Stuttgart interessante Gewerbeflächen. Dabei müsse aus Sicht der IHK ein besonderes Augenmerk auf verfügbare kleinere Produktionsflächen geworfen werden, um Gründungen in der Industrie zu stärken. Mit den beiden Hochschulstandorten in Geislingen und Göppingen sowie einem innovativen Mittelstand bestehen aus Sicht der IHK für Gründerinnen und Gründer optimale Kontakt- und Netzwerkmöglichkeiten, um ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen ist für Existenzgründer nicht nur erste Anlaufstelle. Durch ihre vielfältige Gutachtentätigkeit für Förderbanken oder andere staatliche Stellen bei der wirtschaftlichen Bewertung von Gründungen bietet sie ein umfassendes Knowhow bei der Beratung für Startups. Davon könnten Gründer nur profitieren, so IHK-Bezirkskammerpräsident Martin.

Die ausführliche Version des Gründermonitors mit allen Ergebnissen ist dieser Pressemitteilung beigefügt.

Die Ergebnisse des IHK-Gründermonitor 2016 in Kürze:

•        Das Gründungsgeschehen im Kreis Göppingen geht etwas leicht zurück. Das zeigt sich durch weniger Teilnehmer bei einigen, aber nicht allen IHK-Informationsangeboten. So ist die Nachfrage für den „Existenzgründerworkshop intensiv“ in                 Göppingen wieder deutlich um 26 Prozent angestiegen. Damit liegt dieses spezielle IHK-Angebot wieder auf einem hohen Niveau. Gründer fragen zunehmend nach qualifizierten Beratungsangeboten.

•        Der Anteil an weiblichen Existenzgründern bleibt mit 41 Prozent seit drei Jahren im Kreis Göppingen konstant. Die IHK-Gründer sind dabei im Durchschnitt 39 Jahre alt. Der Anteil von Existenzgründungen mit Migrationshintergrund lag bei deutlichen 26         Prozent (Vorjahr 28 Prozent). Dabei gründen Migranten weiterhin vorwiegend Handelsunternehmen.

•        Der Anteil an qualifizierten Gründern mit einer Berufsausbildung hat im Vergleich zum Vorjahr zwar abgenommen (31 Prozent). Dafür gab es einen starken Anstieg der Existenzgründer mit akademischem Abschluss um 15 Prozent.
•        Der Anteil der Unternehmensübernahmen im Rahmen einer Nachfolge an allen Existenzgründungen hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal von 13 auf 15 Prozent gesteigert. Hier zeigt sich, dass Unternehmensnachfolgen weiter an Bedeutung         gewinnen.

•        Fast die Hälfte aller IHK-Gründungen kam aus dem mittleren Filstal (45 Prozent). Das obere Filstal mit dem Geislinger Raum hat im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise einen hohen Zuwachs zu verzeichnen (von 15 auf 26 Prozent der                         IHK-Gründungen).

•        87 Prozent der befragten Gründer schätzten die Rahmenbedingungen für Existenz-gründungen im Kreis als gut bis sehr gut (Vorjahr: 96 Prozent). Dabei hat sich die Einschätzung „sehr gut“ sogar mehr als verdoppelt (28 Prozent). Lediglich 13 Prozent         sehen ein Verbesserungspotenzial. Sehr gute Noten erhielt auch die Qualität des IHK-Beratungsangebotes.

•        Der Anteil derjenigen, die eine nebenberufliche Selbständigkeit anstreben, liegt momentan bei stabilen 26 Prozent. Hier dominieren jedoch mittlerweile die Männer (72 Prozent). 2013 hatten Frauen noch einen Anteil von 90 Prozent in dieser Gruppe.

•        Erneut sind Dienstleistungen die wirtschaftlichen Zugpferde, in denen Gründer starten wollen. Allein auf diesen Bereich entfallen mittlerweile 74 Prozent aller Gründungen. Demgegenüber verliert der Handel weiter und sinkt auf einen Anteil von 22                 Prozent (Vorjahr 24 Prozent). Noch dramatischer ist der Rückgang beim produzierenden Gewerbe. Nur noch 4 Prozent der IHK-Existenzgründungen finden in der Industrie statt.

•        Fast alle IHK-Gründer starten weiter sehr gut vorbereitet in die Selbstständigkeit. 95 Prozent der Gründungswilligen wollen nach der erfolgten IHK-Beratung einen eigenen Geschäftsplan erstellen oder hatten einen solchen bereits vorher angefertigt.

•        Die größten Hindernisse sehen Gründer bei fehlenden kaufmännischen Kenntnissen (13 Prozent). Gleichauf wurden „fehlende Eigenmittel“ mit 13 Prozent als größtes Problem benannt. An dritter Stelle liegen „Schwierigkeiten bei der                         Kreditfinanzierung“ (11 Prozent). Damit stehen finanzielle Themen wieder im Vordergrund. Im Vorjahr standen noch Rechtsprobleme im Fokus.

PM

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