Baden‑Württemberg: Wieder kein erfreuliches Kirschenjahr – Auch bei Pflaumen und Zwetschgen erneut deutliche Einbußen

Nach einem ersten Gesamtüberblick der amtlichen Obstberichterstatter des Statistischen Landesamtes wird bei Süßkirschen aufgrund des Fruchtansatzes Ende Mai/Anfang Juni der Flächenertrag im Marktobstbau im Landesdurchschnitt auf 64,5 Dezitonnen (1 dt = 100 Kilogramm = 0,1 Tonnen) je Hektar (ha) veranschlagt.

Die Süßkirschenernte beziffert sich 2016 bei einer Anbaufläche von 2 075 ha folglich auf schätzungsweise 134 000 dt und liegt damit mehr als ein Zehntel unter dem langjährigen Mittel 2010/2015 von 153 200 dt. Im Vorjahr fiel die Süßkirschenernte im Land mit 138 100 dt ähnlich niedrig aus. Für die Mindererträge werden vereinzelt Hagelfälle und gebietsweise Fröste während der Blüte im Mai sowie starke Niederschläge verantwortlich gemacht. Mitunter wird von Befall durch die Kirschessigfliege berichtet.

Bei Sauerkirschen, die überwiegend als Verwertungsobst z. B. in der Marmeladen- oder Saftherstellung Verwendung finden, wird, normalen Witterungsverlauf bis zur Ernte unterstellt, mit 48 dt/ha das bereits schlechte Vorjahresergebnis (60 dt/ha) nochmals deutlich verfehlt. Angesichts einer Anbaufläche von gut 200 ha ist die diesjährige Sauerkirschenernte demnach nur auf knapp 10 000 dt zu veranschlagen. Sie liegt voraussichtlich um 35 Prozent unter dem langjährigen Mittel 2010/2015.

Bei Pflaumen und Zwetschgen schätzen die amtlichen Obstberichterstatter aufgrund des Fruchtbehangs im Landesmittel den Ertrag auf etwas über 81 dt. Bei einer Anbaufläche von 1 500 ha bedeutet dies eine Erntemenge von 123 000 dt: ein Minus von nahezu einem Drittel gegenüber dem langjährigen Erntedurchschnitt 2010/2015 von 180 700 dt. Im Vorjahr war die Erntemenge (162 900 dt) schon nicht üppig ausgefallen.

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

 

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