Agrarstrukturerhebung 2016: Die Land- und Forstwirtschaft im Fokus

Bestandsaufnahme einer Landwirtschaft zwischen ökonomischem Druck und gesellschaftlichen Ansprüchen startet

In den nächsten Tagen erhalten alle land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Land Post vom Statistischen Landesamt. Damit startet die Agrarstrukturerhebung 2016, mit der erstmals seit 2010 wieder ein fachlich umfassendes und regionales gegliedertes Bild der Land- und Forstwirtschaft gezeichnet werden kann. Die Erhebung erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem sich die Landwirtschaft durch Preiseinbrüche bei Schweinen, Milch und Getreide mit verschärften ökonomischen Bedingungen und gleichzeitig deutlichen Ansprüchen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen nach mehr Tierwohl oder Umwelt- und Klimaschutz konfrontiert sieht. Eine objektive Bestandsaufnahme der agrarstrukturellen Verhältnisse liefert hier wichtige Grundlageninformationen für alle, die an der Landwirtschaft und deren Entwicklung interessiert sind.

In der Agrarstrukturerhebung 2016 werden in allen Betrieben Angaben zur Bodennutzung und zur Viehhaltung erhoben. Ein Schwerpunkt der Erhebung liegt auf dem in Baden‑Württemberg bedeutsamen Gartenbau: einige spezielle Fragestellungen richten sich speziell an die Betriebe in den verschiedenen Sparten des Gartenbaus. Darüber hinaus ist knapp jeder vierte Betrieb für den Repräsentativteil der Agrarstrukturerhebung ausgewählt. In diesen Betrieben ist ein zusätzliches, umfangreiches und überwiegend durch EU-Recht vorgegebenes Erhebungsprogramm abzuwickeln.

Selbstverständlich wird das Statistische Landesamt, wo immer möglich, zur Entlastung der Betriebe auf bereits vorhandene Verwaltungsdaten zurückgreifen. Im Rahmen der Agrarstrukturerhebung können in vielen Betrieben Angaben zur Rechtsform, zur Bodennutzung, zur ökologischen Wirtschaftsweise oder zur Beteiligung an Förderprogrammen sowie zum Rinderbestand aus Verwaltungsquellen übernommen werden.

Die allgemeine Agrarstrukturerhebung wird, wie alle statistischen Erhebungen jüngeren Datums, grundsätzlich als elektronische Erhebung durchgeführt. Im Hinblick auf die nicht überall vorhandene Netzanbindung und die sehr unterschiedliche Ausstattung mit Informationstechnik in den Betrieben wird die Erhebung jedoch durch die Beilage eines Papierfragebogens flankiert. Der Papierfragebogen kann als Hilfestellung zur Ausfüllung des elektronischen Fragebogens, bei Bedarf aber auch als Antwortmedium verwendet werden.

Um die Betriebe bei der Beantwortung zu unterstützen stehen während der Feldphase die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Statistischen Landesamts von Montag bei Freitag jeweils von 7.00 bis 17.00 Uhr (Freitag bis 15.00 Uhr) für telefonische Auskünfte und Hilfestellungen zur Verfügung.

Mit der Agrarstrukturerhebung 2016 werden in einer Erhebung regionale, nationale und europäische Datenbedürfnisse gleichermaßen erfüllt. Die Ergebnisse werden Wissenschaft, Fachverbänden, agrarpolitischen Entscheidungsträgern, aber auch den Medien und dem interessierten Bürger einen objektiven Einblick in die aktuelle Agrarstruktur ermöglichen. Auf dieser Grundlage können dann Ausmaß und Richtung des Agrarstrukturwandels erkannt und beurteilt werden.

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

 

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