Wirtschaft im Kreis weiterhin in guter Verfassung – IHK-Konjunkturumfrage für den Kreis Göppingen zum Herbst 2015

Die Unternehmen im Kreis präsentieren sich im Herbst in guter Verfassung. Die Einschätzungen der aktuellen Lage und auch die Erwartungen an die künftigen Geschäftsentwicklungen zeigen zwar eine leicht abnehmende Tendenz, bewegen sich aber immer noch auf sehr hohem Niveau. Die politischen Konfliktherde in Osteuropa und dem Nahen Osten, die Griechenlandkrise und die schwächelnde Konjunktur in China haben bislang offensichtlich wenig Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung. Allerdings deuten schwächere Auftragseingänge und rückläufige Exporterwartungen auf leichte Bremsspuren hin, die aber bislang noch ohne Auswirkungen auf die Beschäftigung sind. Das ist das Ergebnis der Auswertung der IHK-Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart im Herbst für den Landkreis Göppingen.

Wie im Frühsommer beurteilt die Hälfte der Unternehmen die aktuelle Geschäftslage mit gut und nur 6 % bezeichnen sie als schlecht. Auch die Ertragslage hat sich gegenüber der vergangenen Umfrage kaum verändert. Über ein Drittel der Unternehmen bezeichnet sie als gut und in der Industrie hat sich der Indikator sogar noch leicht verbessert. Über die Hälfte der Unternehmen ist zufrieden und nur 14 % vermelden schlechtere Erträge. „Die leichten Bremsspuren beim Auftragseingang und dem Exportgeschäft könnten ein erstes Signal sein, dass die zunehmenden globalen Risiken unsere international orientierte Wirtschaft zukünftig doch stärker negativ beeinflussen könnte“, erklärte IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Ulrich Martin. Noch aber seien der Optimismus und die Zuversicht der Unternehmen in allen Branchen weiterhin groß. Die niedrigen Energie- und Rohstoffpreise, der schwache Euro und die niedrigen Zinsen wirken weiter als Konjunkturstimulatoren. Der Indikator zur erwarteten Geschäftsentwicklung für die nächsten 12 Monate ist zwar etwas schwächer als im Frühsommer, bewegt sich aber immer noch in einem deutlichen Plus. Knapp ein Viertel der Unternehmen erwartet in den nächsten 12 Monaten Zuwächse, fast zwei Drittel gehen von gleichbleibenden Geschäften aus und nur 10 % befürchten Einbrüche.

Auf die Investitionspläne haben diese Eintrübungen bislang keine Auswirkungen. Der Indikator zeigt sich gegenüber dem Sommer nochmals leicht verbessert. Die Zahl der Unternehmen, die mehr investieren wollen ist sogar nochmals gestiegen und liegt bei über 34 %. Bei derzeit praktisch voll ausgelasteten Kapazitäten ist der Ersatzbedarf das mit Abstand am häufigsten genannte Investitionsmotiv. Aber auch Innovationen, Rationalisierung und Expansion sind wichtige Investitionsmotive.

Die Beschäftigungspläne der meisten Unternehmen deuten auf eine Fortsetzung des positiven Trends hin. Der Personalanstieg verlangsamt sich zwar, ist aber weiterhin positiv. Über 18 % wollen zusätzliches Personal einstellen und knapp 12 % die Beschäftigung reduzieren. Aus der guten Beschäftigungssituation resultiert eine gestiegene Kaufkraft, die zusammen mit den niedrigen Zinsen den privaten Konsum belebt und trägt. Als größte Risiken für die konjunkturelle Entwicklung sehen die Unternehmen den Rückgang der Inlands- und Auslandsnachfrage sowie im Fachkräftemangel.

PM

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