Aus Sicht des baden-württembergischen Handwerks ist der heutige (15.09.) Internationale Tag des Elektromobils kein Tag zum Feiern. „Bei der Elektromobilität ist Deutschland nicht Spitze, sondern Entwicklungsland“, sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Weder bei der Infrastruktur noch im Automobilbau oder in der Verbreitung sei Deutschland international wettbewerbsfähig.
Da es hinreichend Gründe gebe, sich stärker zu engagieren, sieht Reichhold die Politik am Zug: „Die Elektromobilität ist ein Thema für die Innovations-, Industrie-, Umwelt- und Energiepolitik. Da wir auf all diesen Feldern wichtige Fortschritte machen könnten, muss mehr Geld in die Erforschung und Verbreitung dieser Technologie gesteckt werden.“ Vor allem das mit der Batterietechnologie verbundene Problem der Reichweite stelle für interessierte Nutzer eine hohe Einstiegshürde dar. Außerdem sei eine bessere Verzahnung der verschiedenen politischen Ebenen wünschenswert.
Vor dem Hintergrund vieler Auflagen im innerstädtischen Verkehr sieht Reichhold in einer verstärkten Verbreitung der E-Mobilität auch die Chance, CO2-, Feinstaub- und Lärm-Emissionen zu senken. „Allerdings lässt sich Elektromobilität nicht verordnen, sondern nur durch Förderung anschieben“, gibt er zu bedenken. Nicht von ungefähr fordere das Handwerk schon lange, gewerblich genutzte Elektroautos und die dazugehörige Ladeinfrastruktur mit steuerlichen Sonderabschreibungen zu unterstützen.
PM