Im Jahr 2014 wurden in 274 Kläranlagen Baden‑Württembergs durch anaerobe Stabilisierung (Faulung) des anfallenden Rohschlamms 114,8 Millionen Kubikmeter Klärgas gewonnen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wird es in 268 Klärwerken für die eigene Energieerzeugung genutzt. Dabei nimmt die Zahl der Kläranlagen, die das gewonnene Klärgas verstromen, stetig zu. Auch 2014 lag die Zahl mit 227 Anlagen wieder über dem Vorjahreswert (220).
In den Stromerzeugungsanlagen der Klärwerke wurden im Jahr 2014 insgesamt 163,7 Millionen Kilowattstunden (Mill. kWh) erzeugt. Dies waren knapp 7 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie nie zuvor. Mit dieser Strommenge könnte bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Stromverbrauch von etwa 1 800 Kilowattstunden eine Stadt wie Esslingen am Neckar oder Ludwigsburg ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Da Kläranlagen einen hohen Strombedarf haben, werden allerdings rund 96 Prozent (entspricht 156,6 Mill. kWh) in den Kläranlagen selbst verbraucht. Der Rest wird in das Elektrizitätsversorgungsnetz eingespeist.
Die meisten Kläranlagen mit Klärgasgewinnung und Stromerzeugung befinden sich im Ortenaukreis. Jede der 17 Anlagen verfügt über eine Stromerzeugungsanlage. Sie produzierten zusammen 11,6 Mill. kWh Strom. Dies entspricht 7 Prozent der aus Klärgas erzeugten Strommenge in den Kläranlagen Baden‑Württembergs. Ergebnisse zu allen Stadt- und Landkreisen finden Sie in unserem Internetangebot.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015