Internationales Symposium geht neue Herausforderung Kirschessigfliege systematisch an – Wirksame Bekämpfung der Kirschessigfliege und Bienenschutz als Ziele
Die Kirschessigfliege mit dem wissenschaftlichen Namen Drosophila suzukii stammt aus Asien. Sie ist ein Schädling, der Verluste im Wein- und Obstbau verursacht. Die Kirschessigfliege hat sich von Spanien ausgehend innerhalb kürzester Zeit in Europa ausgebreitet. Im Jahr 2014 ist sie erstmals massiv in Baden-Württemberg aufgetreten.
Begünstigender Faktor zur Ausbreitung ist der Klimawandel. „Das Land Baden-Württemberg nimmt die Bedrohung landwirtschaftlicher Kulturen durch die Kirschessigfliege sehr ernst. Mit dem Internationalen Symposium zur Kirschessigfliege wollen wir Expertinnen und Experten eine Plattform geben, sich zum aktuellen Forschungsstand auszutauschen und diese neue Herausforderung gemeinsam anzugehen. Wir wollen Erfahrungen aus anderen Ländern aufnehmen und gezielt in die Praxis bringen. Unser Ziel ist es, den Obst- und Weinbaubetrieben konkrete Empfehlungen zur wirksamen Bekämpfung der Kirschessigfliege geben zu können – bei gleichzeitig sorgfältiger Beachtung des Bienenschutzes“, sagte Weinbauminister Alexander Bonde auf dem internationalen Symposium zur Kirschessigfliege am Freitag (20. Februar) in Offenburg.
Hintergrundinformationen:
Im Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg führen das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg (WBI) in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO), dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) und dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) am 20. Februar 2015 in der Oberrheinhalle in Offenburg ein ganztägiges Internationales Symposium zur Kirschessigfliege durch.
Das Publikum erwarten Kurzvorträge zu einem großen Themenspektrum wie der Biologie, Prävention und Bekämpfung der Kirschessigfliege im Wein- und Obstbau. Referentinnen und Referenten aus den USA, Italien, Frankreich, der Schweiz und von verschiedenen Forschungsinstitutionen Deutschlands werden über ihre Erfahrungen und den neuesten Stand der Forschung berichten.
Durch die Eiablage in gesunde, reife Früchte und ein hohes Vermehrungspotential geht von der Kirschessigfliege ein besonderes Risiko für den Obst- und Weinbau aus. Die Larven schlüpfen bereits nach einem Tag und entwickeln sich im Inneren der Früchte. Dadurch kollabieren die Früchte rasch.
Im vergangenen Jahr (2014) trat die Kirschessigfliege in besonders hoher Populationsdichte auf. Grund hierfür war vermutlich ein recht milder Winter und ein Sommer mit moderaten Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit – Bedingungen, die die Art fördern. So kam es zu Schäden im Obstbau, besonders in Kirschen, Himbeeren und Brombeeren. Auch der Weinbau war betroffen, hier besonders frühreifende rote Rebsorten.
Wegen des unerwartet heftigen Befallsausbruches im Jahr 2014 war es schwierig, das Risiko durch die Kirschessigfliege zu bewerten. Nur durch die gute Zusammenarbeit von Landes- und Bundesbehörden und die Abstimmung der Bekämpfungs-Strategie mit den Obstbau-, Weinbau- und Imkereiverbänden sowie das Engagement der Fachberatung im Land konnten die Schäden 2014 begrenzt werden.
PM