Kaufkraft der Region erreicht bundesweit Top-Platzierung – IHK: Einwohner Geislingens mit niedrigster Kaufkraft

Die Region Stuttgart gehört zusammen mit den Großräumen München und Rhein/Main zu den attraktivsten Standorten für den Handel in Deutschland. In der gesamten Region Stuttgart steht im laufenden Jahr eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Höhe von 18,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Dies entspricht mehr als einem Viertel des gesamten Kaufkraftvolumens in Baden-Württemberg. Das geht aus der neuen Broschüre „Hohe Kaufkraft für den Handel in der Region Stuttgart“ hervor, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart jüngst veröffentlicht hat.

„Die Region Stuttgart kann mit ihren vielen starken Mittelzentren auch bundesweit überzeugen“, sagt Georg Fichtner, Präsident der IHK Region Stuttgart. „Die Landeshauptstadt im Herzen des Ballungsraums ist zudem immer stärker Ziel von Kunden aus anderen Bundesländern und dem Ausland“, so der IHK-Präsident weiter. Der stationäre Einzelhandel sei ein bedeutender Faktor für die Attraktivität einer Stadt. Die Gemeinden müssten die Rahmenbedingungen für Einzelhändler im Auge behalten. Fichtner: „Die Händler brauchen Planungssicherheit. Dies sollte nicht durch Fahrverbote und sonstige Verkehrsbeschränkungen, großflächige Ansiedlungen von Einkaufszentren in Randlagen oder ein Übermaß an Bürokratie gefährdet werden“.

An kleinen und mittleren Standorten rund um Stuttgart ist die einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Kopf besonders hoch. Mit nur vier Ausnahmen verfügen damit alle untersuchten Städte der Region über 10.000 Einwohner in 2015 über ein Kaufkraftpotenzial, das oberhalb des Bundesdurchschnitts von 6.459 Euro jährlich liegt. Bei der Betrachtung der einzelnen Gemeinden liegt Gerlingen mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraft von 8.138 Euro pro Kopf an der Spitze. Das Schlusslicht bildet Geislingen/Steige. Hier verfügt jeder Einwohner im Jahr 2015 durchschnittlich  über 6.181 Euro. Im Vergleich der Landkreise nimmt der Kreis Böblingen  in der Region die führende Position ein. Mit einer Kaufkraft von 7.184 Euro stehen dort jedem Einwohner laut IHK-Publikation 725 Euro mehr als dem durchschnittlichen Bundesbürger zur Verfügung.

In der Betrachtung auf Gemeindeebene verzeichnet die Mehrheit der 58 untersuchten Städte in der Region unter dem Strich einen Abfluss an Kaufkraft. Dieser ist vor allem großen peripher gelegenen Verkaufsflächen in angrenzenden Städten sowie dem Versand- und Onlinehandel geschuldet. Der regionalen Kaufkraft von 18,9 Milliarden Euro stehen Umsätze im stationären Einzelhandel von 16,2 Milliarden Euro gegenüber. Das verbliebene Kaufkraftvolumen von 2,7 Milliarden Euro wird anderswo ausgegeben. Bei der letzten Erhebung im Jahre 2013 betrug die Differenz noch 2,4 Milliarden Euro.

Eine der Ausnahmen ist der Einzelhandel in der Landeshauptstadt. Dieser verzeichnet 2015 die zweithöchste Kaufkraftbindung im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten. In den Kassen der Stuttgarter Einzelhändler landet in diesem Jahr demnach ca. ein Fünftel mehr an Umsatz, als aufgrund der Einkommensverhältnisse der hiesigen Bevölkerung zu erwarten wäre. Lediglich Nürnberg erreichte einen höheren Wert.

Mit einem Erlös von 4,7 Milliarden Euro im stationären Handel machen die Stuttgarter Einzelhandelsbetriebe in diesem Jahr einen großen Teil des regionalen Umsatzes aus. Die Landkreise Ludwigsburg und Esslingen folgen mit jeweils über 2,7 Milliarden Euro. Bei der Betrachtung der Pro-Kopf-Umsätze in den Landkreisen liegen nur Stuttgart (7.722 Euro) und Böblingen  (6.171 Euro) über dem Bundesdurchschnitt von 5.763 Euro.

Die IHK-Broschüre „Hohe Kaufkraft für den Handel in der Region Stuttgart“ erscheint alle zwei Jahre. Sie ist eine wertvolle Planungshilfe für Einzelhandel, Investoren und Gemeinden in der Region.

PM

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