BVMW: Die Arbeitswelt muss flexibler und damit familienfreundlicher werden

Es ist gut, dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sich bei ihrer Sommertour vor Ort ein Bild von der Arbeitsrealität in Deutschland macht. Wir würden uns von Seiten des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft nur sehr darüber freuen, wenn sie viel mehr beim Mittelstand vorbeischaut. Sie kann und soll auch gerne einmal mehr zu uns in den Landkreis Göppingen kommen, um zu sehen, wie kreativ gerade der Mittelstand vor Ort arbeitet fordert Lothar Lehner, Leiter des BVMW im Landkreis Göppingen nach dem Besuch von Frau Nahles in Ulm.

Wir sind in Sorge, dass am Ende hinter dem Schlagwort Arbeit 4.0 ein neuer Regulierungsmoloch steht. Aber gerade der Mittelstand braucht keine zusätzlichen, neuen Hürden, sondern für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Flexibilität. Wir sprechen uns als BVMW nicht für starre Tages- und Wochenarbeitszeiten aus, sondern für flexiblere Arbeitszeitmodelle. Wenn wir wirklich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf  fördern wollen, dann ist das der Weg, den wir beschreiten müssen, so der Leiter der Kreisgeschäftsstelle des BVMW in Göppingen.

Zur Flexibilität gehört es lt. Lehner, dass im digitalen Zeitalter dort, wo es möglich ist, auch Heimarbeit angeboten wird, ohne dass dies jedoch wieder mit einem Rechtsanspruch verbunden wird. Es ist kein gutes Zeichen, dass wir in Großbritannien 20 Prozent und in Schweden 26 Prozent der Beschäftigten haben, die teils zu Hause arbeiten, während in Deutschland sich die Zahl innerhalb der letzten fünf Jahre von 10 Prozent auf 7,4 Prozent reduziert hat. Hier sollten eigentlich andere Zahlen stehen. Jedoch muss dafür auch das überalterte Arbeitsrecht entrümpelt werden. Es kann nicht sein, dass ein Arbeitnehmer mittags früher nach Hause geht, um für seine Kinder da zu sein, dann abends noch ein wenig im Homeoffice arbeitet und eigentlich nicht um 8 Uhr im Büro sein dürfte, weil eine elfstündige ununterbrochene Ruhezeit vorliegen muss, so Lehner vom BVMW Göppingen sehr deutlich.

PM

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