IHK-Bezirksversammlung in Göppingen fordert schnelle Schienenverkehre mit S-Bahn-Signet

Zur aktuellen Diskussion einer möglichen S-Bahn in den Kreis Göppingen sprach jüngst der Vorsitzende des Verbandes Region Stuttgart Thomas Bopp in der Bezirksversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen. Mit einer klassischen S-Bahn für den Kreis Göppingen rechnet er nach den Ergebnissen der Nutzen-Kosten-Analyse nicht mehr.

Die größten Chancen für eine bessere Anbindung des Kreises auf der Schiene sieht Bopp über die Schienenkonzeption 2025 des Landes mit dem Metropolexpress und der Fertigstellung des Durchgangsbahnhofs in Stuttgart. Dort könnte eine schnelle Verbindung bis zum Flughafen entstehen. Hierzu sollten Verhandlungen aufgenommen werden. Für eine finanzielle Beteiligung des Verbands Region Stuttgart sei allerdings ein Beitritt des Kreises Göppingen zum Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) notwendige Voraussetzung. IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin betonte: „Wir wollen und brauchen die Anbindung Göppingens an die Kernregion Stuttgart in S-Bahn-Qualität, etwa als Regio-S-Bahn mit der Präsenz der Marke S-Bahn an den Bahnhöfen.“ Für das zentrale Infrastrukturprojekt müsse der Kreis Göppingen im Linienplan des VVS als S-Bahn-Verkehr sichtbar sein.

Bopp machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Anbindung Göppingens an die Region durch das Verkehrssystem auf der Schiene auch im Landeskonzept soweit verbessert sei, dass ein Beitritt in das bestehende S-Bahn-System sich nicht rechnen würde. Er könne sich aber vorstellen, für Göppingen eine S-Bahn-ähnliche Anbindung nach Fertigstellung von Stuttgart 21 zu gestalten. Dies könne durch längere Betriebszeiten während der Woche und am Wochenende sowie durch eine neuartige Zuggattung möglich werden. Durch den Durchgangsbahnhof in Stuttgart könnten Fahrgäste zukünftig in kurzer Zeit von Göppingen bis zum Flughafen über den neu entstehenden Fildertunnel fahren. „Das wäre aus meiner Sicht eine Art Quantensprung“, so Bopp. Der Verbandsvorsitzende stellte klar, dass sich der Kreis Göppingen dafür an Kosten und Investitionen beteiligen müsse. Bopp appellierte in diesem Zusammenhang, nicht länger auf einen Beitritt zum Verkehrsverbund VVS zu warten. Er warnte vor einem Verhandlungspatt, wenn ein Beitritt mit dem Argument unklarer Kosten blockiert werde. So komme man aus seiner Sicht zu keinem Ergebnis. IHK-Bezirkskammerpräsident Martin betonte, dass aus Sicht der Unternehmen im Kreis Göppingen eine Einbindung in das regionale S-Bahn Netz mit einer S-Bahn oder S-Bahn-ähnlichen Verbindung ein ganz zentrales Infrastrukturprojekt sei, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzubringen. Dies gelte besonders vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Die IHK hatte in der Vergangenheit – zuletzt in einem offenen Brief – ein stärkeres Engagement des Verbandes der Region Stuttgart in der S-Bahn-Frage eingefordert. Denkbar sei aus Sicht der IHK, dass der geplante Metropolexpress auch als Variante einer Regio-S-Bahn fahre, die zwischen Geislingen und Plochingen überall und danach bis zum Hauptbahnhof Stuttgart nur an wichtigen Verknüpfungspunkten wie Esslingen und Stuttgart-Cannstatt halte. Auch brachte Martin ins Spiel, dass der Verband Region Stuttgart diese Metropolexpress-(RB-)Verkehre des Landes in seine eigene Trägerschaft übernehme.

PM

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