„Industrie 4.0 baut nicht nur auf schnellem Internet, verbesserter Datensicherheit und Weiterbildungsprogrammen für Fachkräfte auf. Gerade für Startups und kleine Unternehmen bietet sich mit der Digitalisierung die Chance, nachgelagerte Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten. Das Land tut gut daran, einen Förderschwerpunkt auf IKT-Gründungen zu setzen. Hier muss weiter Gas gegeben werden, da wir mit innovativen Unternehmensgründungen die Möglichkeit haben, global Standards selbst zu setzen“, betont Dr. Peter Kulitz, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK).
„Ich habe mir mit Ministerpräsident Kretschmann und Wirtschaftsminister Schmid die Gründerkultur und –finanzierung auf vielen Delegationsreisen in der Welt angeschaut und Deutschland hinkt hier wirklich hinterher. Kein Wunder, dass die wesentlichen Leitimpulse der digitalen Revolution ihren Ursprung bislang im Ausland haben – egal ob Silicon Valley oder Asien. Auch Israel verfügt über eine innovative Gründerszene, von der Baden-Württemberg nur träumen kann, obwohl es lediglich die Größe von Hessen hat. Wir brauchen schlicht mehr Risikokapital in unserem System, sowohl für Startups als auch für Unternehmen in der Wachstumsphase“, so Kulitz. „Schließlich ist das Risiko von heute aus ökonomischer Sicht oft nichts anderes als die Sicherheit von morgen. In den Innovations-Hot-Spots dieser Welt zahlt sich diese Einstellung schon heute richtig aus.“
Zur Steigerung der Innovationstätigkeit insbesondere junger Unternehmen schlägt der BWIHK-Präsident weiter vor, die bestehenden Innovationsgutscheine des Landes sinnvoll zu ergänzen und die Förderung von Shared-Professorships oder Industrie auf dem Campus-Projekten so zu konzipieren, dass sich mehrere KMU gemeinsam in ein Projekt einbringen können, um den personellen und finanziellen Aufwand auf mehrere Schultern aufzuteilen.
PM