Zwei Tage einen Abgeordneten auf Schritt und Tritt begleiten zu dürfen – diese einmalige Erfahrung konnten zahlreiche Jungunternehmende der Wirtschaftsjunioren Baden-Württemberg vergangene Woche machen. Ziel des jährlich stattfindenden Austausches zwischen den Abgeordneten des Baden-Württembergischen Landtages und den Jungen Unternehmern ist der ‚Know-how-Transfer‘ zwischen Politik und Wirtschaft. Um Einblicke in den Politikbetrieb zu gewinnen und im Gegenzug auf die täglichen Herausforderungen der heimischen Wirtschaft aufmerksam zu machen, begleitet jeweils ein Wirtschaftsjunior einen Abgeordneten in seinem Arbeitsalltag. Neben dem Besuch von Arbeitsgruppen- und Ausschusssitzungen sind es vor allem die intensiven Gespräche, die gegenseitiges Verständnis von Politik und Wirtschaft fördern.
„Es sind gerade politische Entscheidungen, die zu überbordender Bürokratie und unverhältnismäßigen Belastungen unserer Wirtschaft führen und auf wenig Verständnis bei Unternehmern und Bürgern stoßen“, so Alexander Kulitz, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Baden-Württemberg. „Aufgabe des Staatswesens sollte nicht sein, durch unnötige Verordnungen und falsche Subventionen die Gründung neuer Unternehmungen und Start-Ups zu erschweren, sondern vielmehr in den Aus- und Aufbau unserer Infrastruktur zu investieren, sowohl im Internet als auch auf der Straße, um unser Land fit für die Zukunft zu machen.“
Besonders im Austausch mit den Spitzenkandidaten für den kommenden Landtagswahlkampf konnten Themen wie die Außenhandels-, Sicherheits- und Bildungspolitik besprochen werden. Der fehlende ‚Gründergeist‘ in Baden-Württemberg, die Notwendigkeit eines Transatlantischen Freihandelsabkommens gerade für den schwäbischen Mittelstand, bezahlbare Angebote zur Ganztagesbetreuung für Kinder, eine sinnvolle Zuwanderungspolitik, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und vieles mehr waren die Fragen, welche die Wirtschaftsjunioren mit dem Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid sowie dessen Staatssekretär Peter Hofelich (SPD) und den Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidaten der CDU und FDP, Guido Wolf, MdL und Dr. Hans-Ulrich Rülke, MdL detailliert erörtern konnten.
„Das Freihandelsabkommen mit Amerika und die Erbschaftssteuerreform sind zwei für die baden-württembergischen Unternehmen zentrale Themen. Sie entscheiden mit über die Zukunft der Wirtschaft unseres Landes. Dass der stellvertretende Ministerpräsident, Dr. Nils Schmid, für diese Belange seinen persönlichen Einsatz mit voller Kraft zugesichert hat, macht uns als Vertreter der jungen Wirtschaft mit zahlreichen Nachfolgern in mittelständischen Familienunternehmen zuversichtlich. Heißt dies doch, dass wir mit unseren Argumenten gut gepunktet haben“, konstatierte Kulitz.
„Ein besonders spannendes Highlight des diesjährigen ‚Know-How-Transfers‘ war das Hintergrundgespräch mit dem Vorsitzenden des NSU-Untersuchungsausschusses und stellvertretenden Landtagspräsidenten Wolfang Drexler“, resümierte Martina Hurst, Ressortleiterin Politik im Landesvorstand der Wirtschaftsjunioren und Projektkoordinatorin des Programmes. „Durch den offenen Austausch und das hautnahe Miterleben, wie Politik in der Praxis funktioniert, ist das gegenseitige Verständnis füreinander weiter gewachsen. Ich kann deshalb jedem Wirtschaftsjunior nur empfehlen, nächstes Jahr selbst dabei zu sein.“
Die Wirtschaftsjunioren Baden-Württemberg sind eine Vereinigung von jungen Unternehmern und Führungskräften aus allen Bereichen der Wirtschaft. Sie gehören den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) an, die mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedern den größten Verband von Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren bilden. Bundesweit verantworten die Wirtschaftsjunioren bei einer Wirtschaftskraft von mehr als 120 Mrd. Euro Umsatz rund 300.000 Arbeits- und 35.000 Ausbildungsplätze. Seit 1958 sind die Wirtschaftsjunioren Mitglied des mehr als 100 Nationalverbände umfassenden Junior Chamber International (JCI).
Weitere Informationen finden Sie unter www.wjbw.de.
PM