Die Rekordbedingungen beim Ironman Hawaii waren nicht nur für den deutschen Titelverteidiger und nun zweimaligen Sieger Patrick Lange ideale Voraussetzungen. Im Feld der knapp 3.000 qualifizierten Altersklassen- und Profisportler waren in diesem Jahr auch vier Dreikämpfer aus dem Kreis Göppingen am Start, welche alle die hervorragenden Bedingungen ohne viel Wind auf der Pazifik-Insel nutzen konnten.
Maurice Clavel, im Feld der Profi-Triathleten ein Kandidat für die TOP 10, war bei seinem Hawaii-Debüt das Rennen offensiv angegangen. In der Spitzengruppe verließ der ehemalige Bundesliga-Athlet des WMF BKK-Team AST Süßen das 3,8 Kilometer lange Schwimmen in der Bucht von Kailua-Kona und konnte sogar auf den ersten Kilometern der 180km langen Radstrecke kurzzeitig in Führung gehen.
Auf der Wendepunktstrecke in Richtung Hawi sortierte er sich dann in die erste Verfolgergruppe um den späteren Sieger Patrick Lange mit ein, die windfreien Verhältnisse beim Ritt durch die Lavafelder sorgten für neue Top-Zeiten und Rekorde.
So benötigte Clavel für die 180 Kilometer nur 4:19h Minuten, eine Zeit die bis vor einem Jahr noch Radrekord beim Ironman Hawaii bedeutet hätte.
Als Siebter des Feldes wechselte der junge Deutsche Hawaii-Debütant dann in die Laufschuhe in Richtung des abschließenden Marathons. Dort musste Clavel dann vor allem im zweiten Teil des Marathons im berüchtigten Energy Lab Tribut zollen und verlor einiger Plätze. Schließlich erreicht Clavel nach 8:19h das Ziel in Kona in einer Zeit, welche in vielen Jahren zum Sieg bei den Ironman-Weltmeisterschaften gereicht hätte. Mit der Marathonzeit von 3:08h bedeutete dies für Clavel bei seiner ersten Ironman WM Platz 19 im Gesamtergebnis und die schnellste Zeit, die jemals ein Athlet aus dem Kreis Göppingen auf Hawaii absolviert hatte.
Ebenfalls unter neun Stunden blieb Clavels Süßener Teamkollege Sebastian Veith, welcher bei seinem Hawaii-Debüt ebenfalls die für Hawaii idealen Bedingungen ausnutzen konnte.
Veith schwamm im Feld der Altersklassenathleten eine der schnellsten Zeiten und war schon nach 53:55 Minuten aus dem Meer heraus in Richtung der Wechselzone. Auf dem Rad benötigte Veith ebenfalls nur 4:34 auf der anspruchsvollen Radstrecke und war zwischenzeitlich auf Platz 7 seiner Altersklasse M30 nach vorne gefahren.
Beim abschließenden Lauf musste er dann ähnlich wie Clavel gegen Ende des Marathons einige Konkurrenten ziehen lassen, erreichte trotzdem eine Zeit von 3:21h. Damit überquerte Veith den Zielbogen nach 8:57h auf Platz 19 seiner Altersklasse und Platz 95 im Gesamtfeld.
Sechs Minuten hinter Veith erreichte der dritte Starter des WMF BKK-Team AST Süßen, Mathias Flunger, das Ziel. Flunger, welcher bereits zwei Mal auf Hawaii gestartet war, verpasste erneut knapp die neun Stunden Grenze.
Beim Schwimmen hatte der 36-Jährige exakt eine Stunde benötigt, das Radfahren in 4:41h absolvierte er auch ein wenig langsamer als sein Zeitplan. Beim abschließenden Marathon arbeitete er sich in seiner Altersklasse M35 dann noch von Platz 42 auf Platz 23 nach vorne, da er für die 42km nur 3:17h benötigte.
Nach 9:03h war Flunger bei seinem dritten Hawaii-Start dann auch zum dritten Mal erfolgreich im Ziel. Platz 23 in seiner Altersklasse bedeutete zudem Platz 126 der Gesamtwertung.
Den größten Erfolg seiner Karriere feierte bei seinem zweiten Hawaii-Start der 60-Jährige Hermann Scheiring aus Deggingen, im Trikot der TG Geislingen.
Der 60-Jährige, welcher schon einige Erfolge in den letzten Jahren feiern konnte, wurde einer von zwei deutschen Altersklassen-Weltmeistern in diesem Jahr auf Hawaii.
Für das Schwimmen benötigte der M60-Athlet 1:04h im offenen Meer, damit lag er noch auf Platz 6 seiner Klasse. Auch auf dem Rad zeigte er eine enorme Konstanz und die 5:10h lange Radfahrt brachte ihn schon vor Beginn des Laufens auf Platz 2 nach vorne.
Für den abschließenden Marathon benötigte er dann nur überragende 3:30h, womit er sich dann den Weltmeistertitel seiner Altersklasse sicherte. Die Endzeit von 9:52h, exakt 2 Stunden hinter Sieger Patrick Lange, bedeutete Platz 634 der Gesamtwertung.
PM Simon Weißenfels