Viele Fragezeichen stehen für Stefan Kretschmar, der Ikone und Kenner des deutschen Handballs, hinter dem diesjährigen Abschneiden von Frisch Auf. Laut seiner Saisonprognose in der Fachzeitschrift Handballwoche landen die Schwaben auf einem soliden Mittelplatz, stehen in seiner Bewertung auf Augenhöhe mit Leipzig, Wetzlar und Erlangen.
Klar sind erst fünf Spieltage absolviert und trotzdem sind Tendenzen erkennbar, in erster Linie der THW Kiel, ohne wenn und aber Titelfavorit für Kretschmar ist bereits mit vier Minuspunkten behaftet und auch die Rhein-Neckar-Löwen mussten deutlich erkennen, nur mit einem gesunden Andy Schmid ist in der Liga etwas zu erreichen. Sollte der Handballer des Jahres nicht auf seinem gewohnten Level spielen können, wird es für den Ex-Meister eine problematische Spielzeit werden. Team der Stunde ist der SC Magdeburg, welcher im angesprochenen Ranking den dritten Rang einnimmt, in der momentanen Verfassung jedoch ein klarer Titelanwärter ist. Die Anhaltiner haben den Vorteil einer eingespielten Mannschaft, die nur auf der halbrechten Rückraumposition mit dem bärenstarken schwedischen Nationalspieler Lagergren ergänzt wurde. Aus der momentanen Gefühlslage heraus, ist für mich die Truppe von Bennet Wiegert ein klarer Mitfavorit auf den Titel. Auch bei Frisch Auf hat sich der Kenner der Szene bisher getäuscht, obwohl er in den Schwaben eine gute Einheit mit zwei Überagenden Kreisläufern sieht und Sebastian Heymann den Sprung ins Notizbuch von Bundestrainer Prokop zutraut. Eben dieser Heymann bestätigt die Einschätzungen, denn der Youngster überzeugte in den ersten Spielen mit klasse Leistungen und zeigte seine Qualitäten defensiv wie offensiv als genialer Passgeber sowie als Vollstrecker. Aber bei den Grün-Weißen greift auch das System Mayerhoffer mit einer starken Abwehr und den einfachen Toren über die erste und zweite Welle. Einzig das Positionsspiel lässt noch zu wünschen übrig, aber wie heißt eine schönes altes Sprichwort, gut Ding will Weile haben und wer weiß, vielleicht trifft dieses auch für Frisch Auf zu und straft den „Klartexter“ in seinen Prognosen ab.