Vier Spiele, 6:2 Punkte, ein Auftakt nach Maß für die Frisch Auf Handballer, mit welchem wohl keiner in der Art und Weise gerechnet hatte. Natürlich war auch das Glück auf Seiten der Schwaben, aber auch dieses muss man sich erkämpfen und vielleicht ist es ausgleichende Gerechtigkeit, denn in der vergangenen Saison war es eben oft nicht auf Göppinger Seite.
Die Handschrift des neuen Trainers ist klar erkennbar, der wie angekündigt sein Hauptaugenmerk auf eine starke Defensive sowie Tempohandball und daraus resultierenden einfachen Toren mit der ersten und zweiten Welle legt. Hinter der ansprechenden Abwehrarbeit hat sich allerdings auch der bei vielen Fans schon abgeschriebene Primosz wieder in eine unglaubliche Verfassung gesteigert und bietet somit den notwendigen Rückhalt für seine Vorderleute. Leicht kritikfähig ist momentan nur das Positionsspiel bei den Grün-Weißen, wobei man in diesem Punkt Mayerhoffer mit den Neuzugängen noch Zeit einräumen muss, um die Abläufe mit den Akteuren exakt ein zu studieren. War es im ersten Spiel gegen die Füchse noch Ivan Sliskovic, der mit einer grandiosen Leistung aufwartete, so ist es momentan der Youngster Sebastian Heymann, welcher nicht nur mit wunderschönen Toren, sondern mit spektakulären Anspielen glänzt. Ein Heymann in dieser Verfassung könnte in dieser Spielzeit, sollte er von Verletzungen verschont bleiben, zu einer unverzichtbaren Größe bei Frisch Auf werden. Diese Unverzichtbarkeit ist derzeit bei Tim Kneule gegeben, der sich in der Form seines Lebens befindet, eine ungemeine Dynamik an der Tag legt, sowie seine Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene setzt. Vielleicht ist ja der Knoten auf der halbrechten Rückposition auch bei Nemanja Zelenovic geplatzt, zumindest in Erlangen war er der erfolgreichste und torgefährlichste Angreifer im Team. Es hat also summa summarum den Anschein, die Rädchen greifen langsam aber sicher und die Spielphilosophie des neuen Übungsleiters ist in den Köpfen seiner Spieler angekommen. Die Grün-Weißen haben jetzt eine hervorragende Ausgangsposition um sich weiterhin im vorderen Bereich der Tabelle sich zu etablieren. Voraussetzung hierfür sind zwei Siege in den nun anstehenden Derbys am Sonntag in heimischen Gefilden gegen den TVB Stuttgart, sowie eine Woche später als Gast bei der SG BBM Bietigheim.
