Vergangene Woche wurde der Handballsport von der deutschen Handballliga sowie der Europäischen Handballföderation um ein weiteres düsteres Kapitel erweitert. Der Sport wurde ad absurdum geführt und war der große Verlierer in diesem unsagbaren Terminstreit, welcher seit einigen Jahren zwischen diesen beiden Verbänden schwelt.
Hauptleidtragender in diesem Possenspiel war der deutsche Meister Rhein-Neckar-Löwen, der an einem und demselben Tag sein Achtelfinalhinspiel in der Champions League im Polnischen Kielce absolvieren und zwei Stunden das Bundesliga Topmatch beim THW Kiel bestreiten sollte. Und dies alles nur aufgrund von TV-Übertragungen, da die ARD wegen der Spielpause in Bundesliga sich beim Handball ein adäquates und attraktives Ersatzprogramm besorgte und die HBL zwecks der optimalen Sendezeit um 18.00 Uhr die Übertragung einwilligte, wohlwissend um die seit zwei Jahren fixierten EHF-Termine der Champions League. Und wie bereits im November 2017 waren wieder die Mannheimer die Dummen, denn sie mussten aus den gleichen Gründen am Samstagabend in Leipzig antreten und 25 Stunden später beim FC Barcelona ein wichtiges Champions League Spiel absolvieren. Schon damals war der Aufruhr groß und alle dachten es kann nicht schlimmer kommen, doch weit gefehlt, es kam wie geschildert viel schlimmer. Die „Löwen“ reagierten aus meiner Sicht vollkommen richtig, schickten die Profis nach Kiel und spielten mit der Drittligamannschat in Kielce. Die Badener zeigten Entschlossenheit in diesem Hick-Hack zwischen den Verbänden, welches von den Funktionären auf dem Rücken der Akteure ausgetragen wurde und dafür gebührt ihnen aller höchster Respekt, Chapeau! Nun könnte dieses Szenario ja auch im EHF-Pokal seine Runde machen. Jetzt mal hypothetisch gesehen, könnte es Frisch Auf genau so treffen wie den badischen Nachbarn. Da hätten die Grün-Weißen allerdings ein richtiges Problem, denn die Geschäftsführung hat sich bekanntlich von einer Arbeit im Perspektivbereich zurück gezogen und die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Ergo müsste jedoch trotzdem ein Team auflaufen um einer hoher Strafe wegen Nichtantreten zu entgehen. Also müssen so schnell als möglich Personen mit Spielberechtigungen ausgestattet werden. Infrage kämen hierfür die ehemaligen Profis Hofele, Knezevic und Schöne wie auch die Trainer Römer, Dürler und Hafner. Ja und dann müssten eben auch noch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle wie beispielsweise Peter Kühnle und Alex Kolb ihn die Bresche springen. Als Verantwortlicher auf der Trainerbank wäre wohl Aufsichtsratschef Uli Weiß prädestiniert. Bleibt zum Schluss nur die Hoffnung, dass dieses Szenario nie eintrifft und sich die HBL und die EHF so schnell als möglich zusammen raufen, damit solch ein Fall im Sinne des Handballs nie wieder vorkommt.