MRS zum Doppeleinsatz in den belgischen Ardennen.

Für gleich zwei Rennen reisten die Teams und Fahrer des Porsche Mobil1 Supercups am vergangenen Wochenende ins deutsch-belgische Grenzgebiet, um auf der Circuit de Spa-Francorchamps gegeneinander anzutreten. Die Traditionsrennstrecke in den belgischen Ardennen ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Porsche Markenpokals und lässt wegen Kurven wie der berüchtigten „Eau Rouge“ oder „La Source“ die Herzen der Fahrer höher schlagen. Mit sieben Kilometern Länge ist sie zugleich die längste Strecke im Verlauf der Meisterschaftssaison.
Eine besondere Bedeutung lag dieses Mal daher auf dem Samstag, da es im Qualifying gleich zwei schnelle Rundenzeiten zu setzen galt. Da das Qualifikationsrennen jedoch am frühen Morgen stattfand und die Strecke noch nicht ganz von der Nacht abgetrocknet war erwies es sich als schwierig konstant schnelle Rundenzeiten einzufahren. Im enorm leistungsstarken Starterfeld konnte sich Zaid Ashkanani (#15/ KWT) mit Platz 11 für einen Start aus den vorderen Reihen qualifizieren. Mikkel Overgaard Pedersen (#14/ DEN) startete aus Reihe 8. Roar Lindland (#16/ NOR) verpasste nur knapp die Pole der Gentleman-Klasse und Gaststarter Kenji Kobayashi (#31/ JPN) sicherte sich immerhin noch einen Startplatz in der 15. Reihe.

Am späten Samstagabend schaltete die Ampel auf Grün und gab den Weg zum Elf-Runden-Rennen frei. Mit wenig Kontakt verlief der Start glimpflich und auch in den folgenden Runden lieferten sich die Fahrer ein enges aber faires Rennen. Nach rund 35 Minuten war Zaid Ashkanani der erste Fahrer des MRS-Teams, der auf Rang 12 liegend die Ziellinie passierte, dicht gefolgt von Mikkel O. Pedersen der 14. der Gesamtwertung wurde. Roar Lindland konnte den zweiten Platz in der Gentleman-Wertung einfahren und somit neuerlich wichtige Meisterschaftspunkte.

Vor dicht besetzten Zuschauerrängen, um die gesamte Strecke, ging es sonntags kurz vor dem Formel-1-Rennen dann ein weiteres Mal für die Porsche-Piloten an den Start. Besonders gute Voraussetzungen für den achten Lauf hatte sich erneut der Kuweiter Zaid Ashkanani, mit einem Startplatz in Reihe drei, geschaffen. Die Pole Position der B-Wertung beanspruchte beim zweiten Rennen Roar Lindland. Hinter ihm starteten Mikkel O. Pedersen und Kenji Kobayashi aus den Reihen 13 und 15.

Sofort nach dem Start begann sich die schnelle Spitze des Feldes abzusetzen. Ashkanani hielt den Anschluss zur Spitzengruppe und konnte den vor ihm fahrenden Italiener Mattia Drudi (#28/ Dinamic Motorsport) unter Druck setzen. Nach einer kurzen Berührung in der Les Combes Schikane, eroberte Ashkanani sogar Platz fünf. Roar Lindland sah sich von Anbeginn unter heftigem Druck seiner Konkurrenten in der B-Wertung. Rundenlang musste er sich den Attacken erwehren, bis es schließlich kurz vor Rennende zu einer unschönen Kollision mit seinem Meisterschaftsrivalen Egidio Perfetti (#23/ MOMO-Megatron Team Partrax) kam. Beide mussten daraufhin die Segel streichen, das Auto von Lindland wurde dabei sogar so stark beschädigt, dass es enorm schwierig wird, es für das nächste Rennen in Monza wieder herzustellen. Dieser Unfall löste eine Safety-Car Phase aus, woraufhin das Feld wieder dicht zusammengeführt wurde. Als die Strecke wieder freigegeben wurde, rutschte Ashkanani an der Unfallstelle auf einer Kühlwasserspur etwas nach außen, so dass ihn mehrere Fahrzeuge überholen konnten. Er kam schließlich als 8. ins Ziel. Besonders weit nach vorne gefahren war im achten Meisterschaftslauf der junge Däne Mikkel O. Pedersen. Von Startplatz 25 aus glückte es ihm 13 Plätze gutzumachen, sodass er schlussendlich auf Rang 12 liegend die Ziellinie kreuzte. Kenji Kobayashi belegte einen guten 21. Platz und sicherte sich den dritten Rang in der B-Wertung, was mit einer schönen Trophäe in der Porsche Hospitality geehrt wurde. Somit ist das Spa-Wochenende für den japanischen Gaststarter, der in seiner Heimat eine Zahnklinik betreibt, von einem schönen Erfolg gekrönt.

Karsten Molitor (Teamchef): „Mit Hinblick auf den nächsten Lauf, der bereits nächste Woche in Monza stattfindet, hatte es der Sonntag in sich. Unsere Jungs müssen nun Nachtschichten absolvieren, um die Schäden aus Spa zu beseitigen. Der Unfall zwischen Lindland und Perfetti war sicher nicht schön, aber dennoch ein Rennunfall der sich aus einem, mittelweile ernsthaften Kampf um die B-Meisterschaft entwickelt hat. Daher ist es für uns völlig unverständlich, dass Lindland dafür im Nachgang mit einer Grid-Penalty für Monza bestraft wurde. Dies bedeutet für ihn, dass er zehn Plätze weiter hinten starten muss. Er war klar vorne und sein Konkurrent ist ihm ins Heck gefahren. Die Gangart wird also etwas rauer, dies müssen wir so zur Kenntnis nehmen.“

Schon am kommenden Wochenende startet der Porsche Mobil 1 Supercup in den neunten Meisterschaftslauf. Austragungsort dafür ist die Hochgeschwindigkeitsstrecke im Königlichen Park von Monza/Italien. Der letzte Doppellauf findet acht Wochen später im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko statt.

PM

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